Wenn Polizisten aus ihrem Streifenwagen steigen und ihrem Dienst nachgehen wollen, wird es für sie gefährlich. Ein türkischstämmiger Polizeikommissar aus Duisburg äußerte sich nun in der Tageszeit Die Welt über die Gefahren seiner Arbeit.
Selbst Alltägliches wie Verkehrskontrollen, Personenüberprüfungen und die Aufnahme von Unfällen gerieten rasch zu einer Ausnahmesituation – und Racheakte könnten nicht ausgeschlossen werden. „Der letzte Respekt gegenüber der Polizei schwindet. Man wird zur Zielscheibe in Uniform“, sagte der 40-jährige Beamte.
Aus Angst vor Repressalien wollte er seinen richtige Namen nicht nennen. Daß Stadtteile wie Duisburg-Marxloh langsam zu polizeifreien Zonen würden, liege daran, daß Polizisten nach eigenen Angaben oft nicht mehr in Ruhe arbeiten könnten.
Schnell würden sie bei Einsätzen von zwei bis drei Dutzend jungen Ausländern wie Türken oder Libanesen umzingelt. Die Beamten würden beleidigt, bedroht oder in ihrer Arbeit massiv behindert. Die Polizisten würden von den Gangs mit Smartphones gefilmt und andere Gangmitglieder per SMS zusätzlich alarmiert.
Eines ist klar: Die Gewalt gegen Polizisten hat deutschlandweit zugenommen. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) stieg die Zahl der Übergriffe allein in Nordrhein-Westfalen um 500 Fälle auf 7092 Delikte. Dazu zählen Beleidigen, Anspuckten, Tritte und Schläge.
Der erwähnte Duisburger Polizeikommissar berichtete gegenüber der Welt, daß es zunehmend aggressiv in einigen Stadtteilen zugehe: „Da überlegt man sich zweimal, ob ein Beamter Verkehrskontrollen macht. Ich hatte schon Momente, wo ich gedacht habe, hoffentlich komme ich da heil raus.“
Beamte deutscher Herkunft gerieten zudem in den Verdacht, politisch rechts zu sein, wenn sie sich über die zunehmende Gewalt äußerten, weil es vor allem Probleme mit kriminellen Einwanderern gebe, erklärte der türkischstämmige Polizist.
Quelle und Fortsetzung des Artikels hier: http://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2014/ein-tuerkischstaemmiger-polizist-packt-aus/
Foto: Felizitas Küble