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Für Ján Havlík, einen todesmutigen Glaubenszeugen unter dem Kommunismus in der Slowakei, fand die Seligsprechungsfeier am 31. August im Nationalheiligtum im Sastín statt.

Geboren am 12. Februar 1928 in Dubovce, einem Dorf in der Westslowakei, als Sohn des Fabrikarbeiters Karol und seiner Frau Justina (Pollékova), trat Ján als Schüler in das Seminar der Lazaristen in Banská Bystrica ein und wurde danach ein Novize des Ordens.

Doch mit dem Staatsstreich vom Februar 1948 übernahm das kommunistische Regime die Macht in der Tschechoslowakei.

Als die StB (slowakische Staatsicherheit) im April 1950 die Operation „Akce K“ durchführte, die darauf abzielte, alle Männerorden aufzulösen, wurden Ján und die anderen Novizen verhaftet, einem zweiwöchigen „Umerziehungsprogramm“ unterzogen und anschließend zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Nach drei Monaten wurde Ján freigelassen und setzte sein Theologiestudium heimlich fort, während er als Arbeiter in Nitra wirkte. Am 29. Oktober 1951 wurde er zusammen mit den anderen Seminaristen der Lazaristen erneut verhaftet, 15 Monate lang in Präventivhaft gehalten, gefoltert und staatsfeindlicher Aktivitäten beschuldigt.

Slowakei: Kirchenkampf der Kommunisten

Im Februar 1953 wurde der junge Ordensmann wegen Hochverrats zu 14 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, ein Urteil, das später im Berufungsverfahren auf 10 Jahre reduziert wurde.

Pater Emil, der beim Seligsprechungsprozeß im zuständigen Bistum mitarbeitete, erklärt dazu:

„Für Havlík war jede Situation geeignet, Christus zu verkünden. Selbst das Gefängnis war für ihn ein Ort der Mission. Ján sagte über seine Arbeit im Gefängnis: ‚Ich fühle mich wie in einer Mission, kein Missionar könnte sich einen besseren und herausfordernderen Ort zum Arbeiten wünschen. Wenn ich nur mehr Zeit hätte. Wenn die Arbeit uns nur nicht so sehr belasten würde“.

Trotz der zermürbenden Arbeit schrieb er nachts den „Humanisme integral“ des katholischen Philosophen Jacques Maritain ab, um ihn unter seinen Mitgefangenen zu verbreiten. Unter unmenschlichen Bedingungen arbeitete er in mehreren KZs und baute in den Joachimsthaler Bergwerken Uran ab, bis er im Herbst 1958 beschuldigt wurde, einer heimlichen Häftlingsvereinigung anzugehören.

Erneute Verhaftung des jungen Katholiken

Die Anklageschrift  war auf das Apostolat Jáns zurückzuführen, wie er selbst in dem Prozess erklärte. Zu den zehn Jahren Zwangsarbeit kam ein weiteres Urteil hinzu, das „in odium fidei“ (wegen des Glaubens) gefällt wurde.

„Das Bekenntnis des Glaubens“, so Pater Emil dazu, “war in den Arbeitslagern strengstens verboten, weshalb alles, was den Glauben betraf, unter völliger Geheimhaltung stattfand. Wenn sie entdeckt wurden, wurden die ‚Schuldigen‘ zur Besserungsanstalt verurteilt, einem kleinen Raum, in dem es unmöglich war, aufrecht zu stehen –  oder zu einem neuen Prozess, wie es bei Ján der Fall war“.

Ab Mai 1958, als Jan aufgrund der erlittenen Misshandlungen nicht mehr arbeiten konnte, wurde er in eine psychiatrische Klinik interniert und anschließend in tschechoslowakische Gefängnisse verlegt, bis er am 29. Oktober 1962 endlich entlassen wurde.

Zu diesen letzten Lebensjahren gehören die beiden kleinen Notizbücher, die der junge Mann hinterlassen hat und die seiner geistlichen Erfahrung gewidmet sind: „Der Kreuzweg der kleinen Seelen“ und „Tagebuch“.

Seit seinem Tod, der am 27. Dezember 1965 infolge der erlittenen Leiden zu früh eintrat, hat sich nicht nur der Ruf des Martyriums, sondern auch sein vorbildliches Leben im gläubigen Volk verbreitet.

Quelle: Fidesdienst – Titelgemälde: Evita Gründler

 

Kommentare

Eine Antwort

  1. Was? Kein Kommentar von Katholiken? Ich bin Protestant und verbeuge mich vor Menschen, welche den gewaltsamen Tod vor Augen habend, weiter Christus bezeugten und auch danach handelten. Spätestens da hört jede Konfession auf!

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