Top-Beiträge

Links

Euthanasie/"Sterbehilfe": Bundeskabinett verabschiedet umstrittenen Gesetzentwurf nahezu unverändert

Mathias von Gersdorff

Der jetzt vom Bundeskabinett verabschiedete Gesetzentwurf sieht vor, gewerbsmäßige Sterbehilfe künftig unter Strafe zu stellen. Angehörige und andere nahestehende Personen blieben aber straffrei.

Von Ärzten und Pflegekräften ist allerdings nicht mehr explizit die Rede. Ihre Mitwirkung wird aber nicht ausgeschlossen und könnte straffrei bleiben, falls sie den Patienten seit langem besonders nahe stehen. Aus diesem Grund wird befürchtet, dass sich die Rolle des Arztes langfristig ändert.
Nun geht der Entwurf in die parlamentarische Beratung.
Dieser Entwurf von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) wurde  von Kirchen, Lebensrechtlern und der Deutschen Hospiz-Bewegung massiv kritisiert.
In allen bioethischen Themenfeldern  – zumal dem Lebensrecht   –  erwiesen sich die allerersten „Reformen“ schließlich als Dammbruch, unabhängig davon, wie gering die Liberalisierung zunächst erschien: Abtreibungsgesetzgebung, Stammzellenforschung, Präimplantationsdiagnostik (PID) usw.
Es gibt keinen logischen Grund, anzunehmen, warum dies hinsichtlich der Sterbehilfe nicht ebenso geschehen wird.

Bedenklich ist auch, dass so getan wird, als ob seitens der „Angehörigen und anderen nahestehenden Personen“ von vornherein kein besonderes Interesse an einem Selbstmord des Patienten besteht.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kommentiert dazu in der gedruckten Ausgabe vom 29. August:
„Mitunter haben gerade Nahestehende ein besonderes Interesse am (Frei-)Tod des Nächsten. Dahinter kann ein schändlicher materieller Wunsch stehen. Oder der Vorsatz, es nicht auf womöglich langjährige Pflege ankommen zu lassen. Oder der missverstandene Wunsch des Schwerkranken. Solche Konstellationen kann man nicht pauschal unterstellen, aber auch nicht ignorieren. Nicht jede Tür lässt sich wieder schließen.“

Mathias von Gersdorff ist katholischer Publizist und Leiter der Aktion „Kinder in Gefahr“

Kommentare

8 Antworten

  1. Warum sind Christen so auf das Diesseits fixiert? Möglichst lange leben egal unter welchen Quahlen, an wieviel Schläuen und Apperaten angeschlossen. Es das Himmelreich nicht unendlich besser? Müsste dem nach nicht das größte Interesse daran sein möglichst schnell dort hin zu kommen oder andere dort hinzu befördern?
    Wozu gibt es eine Patientenverfügung damit kann jeder für sich selbst entscheiden.
    Der Unterschied zum 3. Reich ist, dass niemand gezwungen wird zusterben, im Gegebsatz zum Zwang zum Leben.

    1. Guten Tag,
      gerade als Christen wissen wir, daß Gott der Schöpfer des Lebens ist und also auch der HERR über Leben und Tod – und keiner sonst, mit oder ohne Patientenverfügung.
      Wenn Sie kein Christ sind, brauchen Sie das sicherlich nicht nachvollziehen. Verzichten Sie aber fairneßhalber darauf, den christlichen Standpunkt dümmlich und verzerrt darzustellen.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Zeigen sie mir doch bitte auf, wo ich mit meiner Argumentation falsch liege: wenn der Himmel das beste ist, sollte man doch so schnell wie möglich dorthin kommen wollen. Man kann das Leben doch auch anders verkürzen, z.B. christliche Missionierung im Iran.
        Ich bin kein Christ (sowie 1/3 aller Deutschen), also kann ihre christliche Argumentation auch nicht für alle gelten. Sonst würden sie es doch den Nicht-Christen aufzwingen. Die Gewissenfreiheit ist doch auch ein christliches Gut.

        1. Guten Tag,
          ich hatte doch bereits geschrieben, daß aus christlicher Sicht GOTT allein der HERR über Leben und Tod ist, womit sich Ihr Unfug über den „schnellsten“ Himmelfahrtsweg erübrigt hat.
          Zum Thema „Aufzwingen“: Es gab im letzten Jahrhundert zwei gottlose Diktaturen, die den Bürgern ihre Ideologie aufgezwungen haben, der Nationalsozialismus und der International-Sozialismus (Kommunismus). Das Christentum wurde von diesen Tyranneien bekämpft, vor allem die katholische Kirche – und zwar von beiden atheistischen Polit-Ersatzreligionen.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

          1. Frau Küble,
            sie deuten die Geschichte etwas um. Selbstverständlich lehne ich auch die beiden Diktaturen ab. Nur weil ihre Gottesvorstellung nicht mit der der nationalsozialisten übereinstimmt, war das 3. Reich nicht atheistisch. Die kath. Kirche hat eine Mitschuld an den Gräueltaten. Nur der niedere Klerus und einfache Gläubige haben sich dem widersetzt. Es wurden Freidenker und atheisische Vereinigungen verboten mit der Kirche wurde das Reichskonkordat geschlossen. Atheisen waren in der NSDAP nicht erlaupt. Hitler ist nie aus der Kirche aus getreten oder wurde exkommuniziert. Der Judenhasse wurde durch das Christentum Jahunderte lang angeheist, Judenprogrome gabes schon im Mittelalter, Luther selbst war Antisemit und hat gesagt man soll Synagogen anzünden. Juden wurden als Christusmörder verunglimpft.
            Sie überschätzen den Atheismus. Er ist nur die Überzeugung, dass es keine Götter gibt, mehr nicht. Mit ihn ist keinerlei Ethik verbunden (ich persönlich bin Anhänger des evolutionären Humanismus). Der Atheismus hat keine heilige Schrift wie die Bibel, die zu Mord aufruft. Man kann also die Gräueltaten nicht mit dem Atheismus begründen. Mit der Bibel leider sehr wohl. Zum Glück nehen die meisten die Bibel nicht so ernst oder wörtlich und konzentrieren sich auf den besseren Teil (Neues Testament). Ich will sie nicht damit beschuldigen, ich verstehe nur nicht warum man solch eine Schrift für göttlich hält.

          2. Guten Tag,
            Sie behaupten, „nur der niedere Klerus und einfache Gläubige“ hätten sich der NS-Diktatur widersetzt. Es fehlen Ihnen die einfachsten Geschichtskenntnisse. Oder ist Ihnen der Bischof von Münster, Clemens August von Galen, immer noch kein Begriff? Wissen Sie nicht, daß der ebenfalls katholische Bischof Sproll von Rottenburg-Stuttgart von den Nazis aus seinem Bischofssitz vertrieben und verbannt wurde? Vom Kampf Kardinal Faulhabers für das Alte Testament haben Sie auch noch nichts vernommen? Vom Prälaten Lichtenberg aus Berlin ebensowenig, der öffentlich für die verfolgten Juden eintrat und dann selber verfolgt wurde?! Die kirchliche Hilfsstelle für bedrohte Juden in Berlin dürfte Ihnen auch unbekannt sein, ebenso die Hilfsstelle in Wien, wobei alle Mitarbeiter dort ihr Leben riskierten, etliche landeten im KZ.
            Offenbar wissen Sie nicht einmal, daß Papst Pius XI. 1937 die Enzyklika „Mit brennender Sorge“ herausbrachte, die von allen katholischen Kanzeln in Deutschland verlesen wurde? Worauf eine großangelegte Anti-Kirchen-Attacke der Nazis folgte, hunderte von Priestern wurden verhaftet. Allein im KZ Dachau saßen über 3000 katholische Priester! Haben Sie diese päpstliche Verurteilung des Nationalsozialismus schon mal gelesen? Vermutlich kennen Sie nicht einmal den Titel, geschweige den Sachverhalt, sonst würden Sie nicht solchen Unfug behaupten wie jenen, „nur der niedere Klerus und einfache Gläubige“ hätten sich widersetzt. Informieren Sie sich besser, dann können Sie hier auch sinnvoll mitdiskutieren, was ebenso für die meisten weiteren Thesen gilt, die Sie hier aufstellen.
            Freundlichen Gruß!
            Felizitas Küble

  2. Die allermeisten Selbstmorde müßten nicht sein.
    Und „Freitod“ ist es in kaum einem der ca. 10.000 Fälle pro Jahr (in Deutschland)!
    Denn „Freitod“ setzt einen wahrhaft – geisitg-seelisch – FREIEN Menschen voraus, einen WAHRHAFT erwachsenen, wahrhaft im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befindlichen, Menschen.
    DAS sind aufgrund der „Kollektiven (Zivilisations-)Neurose die allerwenigsten Menschen in der zivilisierten Gesellschaft; vermutlich nur einer von 1000 oder 10.000.
    Auch wer keine Symptome verspürt, sich nicht krank fühlt bzw. keine Diagnose hat, ist NICHT WIRKLICH GESUND!
    Weit über 99% der Bevölkerung(en) der zivilisierten Gesellschaft sind schwer beeinträchtigt durch die Kollektive Neurose. Von daher ist diese Krankheit NORMAL = mehrheits-normal und fällt kaum auf. Dennoch besitzt diese Krankheit ein großes zerstörerisches Potenzial; denn sie breitet sich auf dem Planeten weiter aus und vertieft sich in den Bevölkerungen, wo sie schon eine Weile ihr Unwesen treibt und zeigt sich in Zunahmen verschiedener (psycho-)sozialer Probleme und „Krankheiten“, die genau genommen nur verschiedene Symptome der EINEN – unbewußten – Krankheit sind.
    GRUNDLEGENDE Heilung ist möglich. Auch unabhängig vom Kollektiv im Einzelfall. Jederzeit. Auf ganz natürliche Weise. Ohne Medikamente oder ärztliche Eingriffe. Durch Selbst-Entwicklung.
    Wenn keine KOLLEKTIVE Heilung bewirkt wird, wird sich die Geschichte wiederholen und müssen wir mit dem Ausbruch einer weiteren „Kollektiven Psychose“ rechnen. Zum Vergleich: Das, was zwischen 1933 und 1945 geschah, wurde „Kollektive Psychose“ genannt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

April 2024
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Blog Stats

688478
Total views : 8774596

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.