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Von Felizitas Küble

Vor 115 Jahren, am 15. September 1909, wurde von theologisch konservativen Protestanten  – überwiegend Lutheranern  – eine  theologische Grundsatzerklärung verabschiedet, die bis in die 1990er Jahre das evangelikale Spektrum stark geprägt hat und auch heute für viele Bibelorientierte noch bedeutsam ist.
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Es geht um die „umstrittene“ Berliner Erklärung, die sich als ein erster und ernster Warnruf vor der damals aufkommenden, immer stärker werdenden Pfingstbewegung verstand. 
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Nicht alle, aber maßgebliche Vertreter der sog. „Gemeinschaftsbewegung“ (Gnadauer Verband) und der Evangelischen Allianz verkündeten in Berlin dieses mahnende Wort, wobei sich unter den 56 Vertretern auch Pastoren und Theologen befanden, die zunächst von dieser neuen „Geistesströmung“ durchaus angetan waren, dann aber ihren Irrtum erkannten und den Mut zur Korrektur aufbrachten.
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Diese Stellungnahme führender Pietisten bzw. Evangelikalen verstand sich als eindringliche Aufklärung vor der Charismatischen Bewegung und den damit verbundenen irrgeistigen Sonderlehren und Phänomenen, die sich bereits recht stark im protestantischen Bereich ausgebreitet hatten, auch und gerade in frommen Kreisen.
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Wir haben die Berliner Erklärung bereits im Sommer 2011  –  also in der Frühphase unseres Blogs  –  im ganzen Wortlaut dokumentiert: https://christlichesforum.info/berliner-erklarung-ein-dokument-von-bleibender-bedeutung/
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Logischerweise war und ist man auf charismatischer Seite empört über diese Abgrenzung innerhalb der evangelischen Christenheit in Deutschland. 
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Immer wieder heißt es in dieser enthusiastischen Bewegung, der Heilige Geist sei durch die Berliner Erklärung bekämpft, mindestens aber betrübt und seine „Kraftwirkungen“ seien geleugnet worden.
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Noch vergleichsweise gemäßigt äußert sich dazu die quasi-amtliche Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche. So heißt es auf deren Webseite, die Berliner Erklärung sei einer der „vier Gründe“, weshalb es der Heilige Geist hierzulande so schwer habe: https://www.gge-blog.de/vier-gruende-warum-es-der-heilige-geist-bei-uns-so-schwer-hat/

Freikirchliche Pfingstkreise oder private charismatische Werke und Persönlichkeiten formulieren ihre Abwehrhaltung teils sehr viel deutlicher – oder sie schreiten kurzerhand zur Tat, indem sie  – typisch für diese Szene  – einfach das Gegenteil „proklamieren“ und damit die Berliner Erklärung gleichsam für ungültig erklären.

So „verkündet“ die bekannte Charismatikerin und Buchautorin Maria-Luise Prean-Bruni auf ihrem Youtube-Kanal, die Berliner Erklärung sei mit Datum vom 3. August 2024 storniert bzw. sozusagen aus der Welt geschafft worden: https://www.youtube.com/watch?v=D_WQ6wKZp00

Dabei wird sich beim Heiligen Geist „entschuldigt“ und immer wieder beteuert, wie wichtig seine „Geistesgaben“ seien und daß man ihn voll und ganz willkommen heiße.

Prean proklamiert eine „Neue Berliner Erklärung“ 

Dieser von Maria Prean und ihrem Team verfaßte Gegen-Text wird als „Neue Berliner Erklärung“ vorgestellt. Allerdings ist sie im Internet bislang nicht als Dokument auffindbar, geschweige weiß man, welche weiteren Unterzeichner damit verbunden sind. 

In Preans Youtube-Auftritt wird schlichtweg behauptet, die Berliner Erklärung habe sich „gegen den Heiligen Geist und seine Auswirkungen“ gerichtet. Der Gottesgeist sei geradezu „ausgeladen“ worden – so als ob jene 56 leitenden Pietisten damals etwas gegen die dritte Person der Heiligen Dreifaltigkeit gehabt hätten.

Sie wandten sich vielmehr allein gegen eine aus ihrer Sicht problematische Vereinnahmung des Heiligen Gottes und gegen ein schwärmerisches, un-nüchternes Verständnis „übernatürlicher“ Geistesgaben.

Sind wir jetzt im Zeitalter des Hl. Geistes?

Sodann behauptet Frau Prean in ihrem Youtube-Auftritt, der Beginn der Pfingstbewegung Anfang des 19. Jahrhunderts in den USA habe damals „die ganze Welt ergriffen“, aber in Deutschland sei das phänomenale Geisteswirken durch die Berliner Erklärung sozusagen blockiert worden.

Die pfingstbewegte Schriftstellerin erklärt zudem: „Wir sind jetzt wirklich in der Zeit, wo der Heilige Geist uns in den Neuen Bund führt“.  – Wirklich erst jetzt nach 2000 Jahren? – Oder ist mit dem „Neuen Bund“ ein spezielles Zeitalter des Hl. Geistes gemeint?

Diese Vorstellung gab es bereits bei franziskanischen Schwärmergruppen im Hochmittelalter: Der Erste Bund sei der hebräische im AT, der Zweite Bund jener im NT, der dritte Bund sei das kommende Reich des Heiligen Geistes.

Für derartige Sonderthesen fehlt freilich das biblische und kirchliche Fundament.

Durch die Proklamation der neuen „Berliner Erklärung“ als Gegen-Manifest am 3. August 2024 ist gleichsam die Welt wieder rund und der Heilige Geist auch in Deutschland endlich „eingeladen“.

Im Kommentarbereich äußern sich Preans Anhänger hell entzückt; einer davon schreibt beispielhaft: Der „Fluch dieser alten Berliner Erklärung ist gebrochen“ – und zwar „in Jesu Namen“  – Amen?

Hier offenbart sich ein reichlich magisches Denken: Nur weil es Frau Prean gefällt, das Gegenteil zu „proklamieren“, ist eine von führenden Pfarrern und Theologen verkündete Grundsatzerklärung des Jahres 1909 angeblich „storniert“ worden, wogegen sich die damaligen Verfasser freilich weder wehren noch äußern können.

 

Kommentare

36 Antworten

  1. Die Gemeinde von Jesus Christus ist auf die Erkenntnis des Petrus aufgebaut, nicht auf Petrus selbst, sondern auf die Erkenntnis, die er hatte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“. Man muss dazu schauen, wo sie sich gerade befinden, Cäsarea Philippi, ein Ort der Anbetung (toter) Götter. „Petrus“ und „Fels“ sind nicht die gleiche Worte, der Urtext offenbart zwei verwandte Wörter, aber nicht gleiche. Somit wird die Gemeinde von Jesus Christus auf Christus selbst aufgebaut, den Sohn des lebendigen Gottes. Jeder, der sich auf diese Offenbarung stützt, ist ein Stein („Petrus“) in dieser Gemeinde, mit Jesus als dem Grundstein, Fels. Petrus als erster Stellvertreter aller derjenigen, die auf dieser Offenbarung leben, dass Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist, ist Teil der Gemeinde und hat auch die Schlüssel… alles nachzulesen in Matthäus 16,16-19.

    Jesus nennt seine Gemeinde ekklesia. Ein politischer Begriff, der für die ZEit für ein politisches Organ üblich war. Wikipedia macht es anschaulich, was dieses politische Organ ekklesia ist. Gemeinde Jesu ist also ein Organ der Entscheidung, wie auch in der o.g. Bibellstelle nachzulesen. Ein Organ, das unterwegs ist, das niemand aufhalten kann.

    Am Ende zählt kein Wissen, wenn es nicht im Glauben angewandt wird. Einzig und allein die Beziehung zu Jesus selbst zählt. Keine Zugehörigkeit zu eine Denomination, welche auch immer. Allein die Zugehörigkeit zum Leib Christi zählt, mit IHM als dem Haupt, wir sein Körper.

  2. Katholische ist keine christliche Lehre. Der Missbrauch an Kindern ist in den katholischen Kirchen weltweit bekannt. Ich habe noch nie von charismatischem Missbrauch gehört. M. Prean ist eine gottesfürchtige Dame und großartige Nachfolgerin Jesu – zu erkennen an ihrer Missionsarbeit in Uganda und darüber hinaus !

    1. Guten Tag,
      die katholische Kirche geht historisch und theologisch als einzige direkt auf Christus zurück, falls Ihnen das entgangen ist.
      Oder bestand die Urgemeinde und frühe Kirche etwa nicht aus Katholiken? Aus wem denn sonst?!
      Jedenfalls nicht aus Charismatikern!
      Im übrigen ist gerade das Schwärmerlager besonders anfällig für Missbrauch, sowohl für den geistlichen wie den sexuellen:
      https://christlichesforum.info/warum-ist-die-charismatische-bewegung-besonders-anfaellig-fuer-sex-skandale/
      Auf welcher Wolke sitzen Sie eigentlich?
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

      1. @Felizitas Küble:

        Da wäre allerdings noch u.a. die alte syrische bzw. assyrische Kirche von Antiochia, der zweitältesten Gemeinde des Christentums nach der christlichen Urgemeinde von Jerusalem. Diese führt sich ebenfalls auf den Apostel Petrus und natürlich auf Jesus Christus zurück. Sie zählt auch noch den 1. Clemensbrief zum biblischen Kanon des Neuen Testamentes der Bibel.
        Es gibt in dieser Kirche auch noch die Jakobus-Liturgie.

      2. Die Urgemeinde teilte (eher) evangelisch-konservative Lehren, nicht typisch katholische – wie etwa zu Maria, zum Papstamt. Im übrigen lehnen wir Evangelisch-Konservativen im völligen Gegensatz zum Katholizismus die Pfingstlerei ab…

        1. Guten Tag,
          wir werden uns konfessionell sowieso nicht einig; übrigens gab es das Marienlob nicht nur in der frühen Kirche, sondern auch schon vorher, nachlesbar bei Lukas (siehe der Gruß des Engels Gabriel und Elisabeths Worte an Maria). Sodann gibt es die Pfingstlerei im Protestantismus seit fast 120 Jahren, in der katholischen Kirche erst seit 1967, wobei sich die betreffenden Katholiken in einer protestantischen Gruppe charismatisch beeinflussen ließen.
          Somit ist das Phänomen und Problem im evangelischen Bereich viel älter – und im übrigen hat sich Kardinal Müller als Glaubenspräfekt ebenso distanziert gegenüber dem Charismatischen gezeigt wie Papst Benedikt, der z.B. den Laien die „Befreiungs“-Gebete sowie alle „Heilungsgebete“ in der Eucharistiefeier verboten hat.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

      3. Dass Sie beleidigend werden, zeugt von ziemlicher Überheblichkeit. Ich sitze weder auf einer Wolke, noch auf sonstigen Luftgebilden. Sie glauben, dass Sie die Weisheit besitzen und entscheiden, was richtig und falsch ist ? Wer den heiligen Geist verärgert oder ablehnt, von dem zieht dieser sich zurück. Die Berliner Erklärung hat genau das bewirkt. Es ist das Recht eines Christen, der in der Autorität Jesus handelt, den heiligen Geist um Rückkehr zu bitten und sich für die Sünde der damaligen Verfasser der Berliner Erklärung zu entschuldigen/ Buße zu tun. Ein Christ ist keiner Religion zugehörig.Religion ist ein menschengemachtes Konstrukt. Wiedergeborene Christen stehen unter der Gnade Gottes und nicht unter dem Gesetz. Ob nun Katholiken eher auf der Welt waren oder nicht, ist vielleicht geschichtlich interessant. Adam und Eva waren auch eher da, als Noah. Und Satan verführte die Ersten und mit ihnen kam die Sünde und nicht mit Noah.

        1. Guten Tag,
          warum reagieren ausgerechnet Sie, die Sie den Katholiken sogar pauschal die Christlichkeit absprechen, so überempfindlich?!
          Köstlich, wie Sie die harmlos-flapsige Formulierung mit der „Wolke“ als „beleidigend“ bejammern.
          Typisch charismatisch, für sich vollmundig in Anspruch zu nehmen, „in der Autorität Jesu zu handeln“ und dann ausgerechnet mir „Überheblichkeit“ vorzuhalten.
          Ebenso typisch charismatisch, Andersdenkenden kurzerhand den Heiligen Geist abzusprechen, den haben die Enthusiasten Ihres Schlages natürlich für sich gepachtet.
          Ihre pseudobiblische Logik mit den „Ersten“ geht voll am Thema vorbei.
          Es ging in meinem Hinweis darum, daß es die Katholiken seit zweitausend Jahren gibt, es schon von daher absurd ist, ihnen die Christlichkeit abzusprechen.
          Übrigens hätten Sie ohne katholische Kirche auch kein Neues Testament, den biblischen KANON hat nämlich eben diese Kirche erstellt und sie war es auch, die das NT durch die Jahrtausende getragen und überliefert hat, in den Mönchsstuben mühsam von Hand abgeschrieben Bibel für Bibel.
          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

          1. Ich bin weder charismatisch noch habe ich behauptet im Namen Jesu zu handeln. IHR Hauptbeitrag ist Maria Prean und die Berliner Erklärung, und darauf bezog ich meine Ansicht. Frau Prean ist eine wertvolle christliche Person, die Tausenden von Menschen hilft in Uganda. Sie hat Autorität und TUT den Menschen Gutes. Sie können gerne Ihren katholischen Glauben vertreten, meine Überzeugung ist, es ist nicht christlich. Sehen Sie Ihr Oberhaupt an, den Papst, der den Koran küsste…. Gott segne Sie.

          2. Guten Tag,
            aus Ihrer Formulierung ging nicht klar hervor, ob Sie mit der Bezugnahme auf die „Autorität Jesu“ ihre eigenen Äußerungen oder die von Maria Prean meinen, was letztlich keine Rolle spielt, denn verstiegen und typisch charismatisch ist dieser Anspruch aber so oder so. Ob Sie sich selber so definieren oder nicht, ist ebenfalls zweitrangig, denn sie verteidigen hier die Obercharismatikerin Prean und stellen sich voll und ganz gegen die Berliner Erklärung und sprechen den Verfassern den Heiligen Geist ab.
            So kennen wir das schon im schwärmerischen Spektrum seit langem.
            Den Korankuß von Johannes Paul II. lehne ich übrigens auch ab und ebenso fast alle Katholiken, die ich kenne.
            Aber die katholische Lehre und Kirche hängt doch nicht von einzelnen Aussagen oder Gesten dieses oder jenes Papstes ab.
            Oder finden Sie etwa alles richtig bei Luther samt seinen judenfeindlichen Schriften oder seiner Kriegserklärung gegen die rebellierenden Bauern?
            Freundlichen Gruß und auch Ihnen Gottes reichen Segen.
            Felizitas Küble

          3. Guten Tag Frau Küble, ich möchte noch eine Anmerkung machen. Sie schreiben, der Papstkuss hängt nicht mit der katholischen Lehre und von einzelnen Aussagen oder Gesten dieses oder jenes Papstes ab. Dann gilt dieses ebenso für Charismatiker und alle anderen Strömungen. Gleiches Recht für alle. Sie richten über Frau Prean als Einzelperson und erheben sich über sie mit diesem öffentlichen Beitrag in Ihrem Forum.
            Ich hatte nicht vor einen theologischen Wissenswettbewerb mit Ihnen zu veranstalten oder Ihre theologische Kompetenz in Frage zu stellen. Was Luther gesagt hat, weiss ich nicht. Es gibt sicherlich viele Bibelübersetzer oder Kirchenoberhäupter, die etwas schlimmes gesagt oder getan haben – ich hatte und habe auch nicht vor diese zu verteidigen.
            Jesus schaut in das Herz eines Menschen und Maria Prean hat ein gutes Herz. Sie ist eine gesegnete gottesfürchtige Frau, die durch Nächstenliebe vielen Armen und Bedürftigen seit Jahrzehnten hilft und das ist das Allerwichtigste im Leben. Damit möchte ich beenden . MFG aus Hamburg

          4. Guten Tag,
            es geht hier in dem Artikel nicht um Frau Prean als Privatperson, auch nicht etwa um ihren Weg zum Charismatischen, obwohl es dazu einiges zu sagen gäbe, sondern um das Thema der Berliner Erklärung und damit um eine SACH-Ebene. Daß gerade sie es ist, die nun eine Art Anti-Erlkärung dazu verfaßt hat, spielt insofern für mich keine weitere Rolle. Hätte eine andere Person aus diesem Spektrum dasselbe getan, hätte ich auch dasselbe geschrieben.
            Wollen wir doch mal Person und Sache unterscheiden, sei es bei Päpsten oder bei Frau Prean!
            Freundlichen Gruß
            Felizitas Küble

      4. Sehr geehrte Frau Küble!
        Gemäß vielen Schriftstellen aus dem Neuen Testament, zB im Buch der Apostelgeschichte, bestand die Urgemeinde zum größten Teil aus Juden (!).
        Nicht aus Katholiken, wie sie schreiben.
        ALLE Apostel waren Juden.
        Jesus übrigens auch.
        Darf ich mir eine Frage erlauben:
        Haben Sie die Apostelgeschichte jemals selber gelesen?
        Ist Ihnen dann aufgefallen, welch erstaunliche Wirkung die Erfüllung mit dem Heiligen Geist auf die Gläubigen hatte?
        Wie würden sie reagieren, wenn sie solche – biblisch erwiesenen – Geistesgaben heute erleben würden?
        Würden sie so handeln wie die Pharisäer damals?

        Kennen Sie diese Bibelstelle:
        Apostelgeschichte 2:17 
         ‚In den letzten Tagen werde ich meinen Geist auf alle Menschen ausgießen, spricht Gott. Eure Söhne und Töchter werden prophetisch reden, eure jungen Männer werden Visionen sehen und eure Ältesten Traumgesichte haben.“
        Das kommt jetzt, davon bin ich überzeugt.
        Ehre sei Gott!

        Mit freundlichen Grüßen
        Judith Herzog

        1. Guten Tag,
          natürlich bestand die Urgemeinde von Jerusalem aus Judenchristen – und eben diese waren katholisch, was sonst?
          Protestanten gab es erst 1500 Jahre später!
          Die katholische Kirche wurde von Christus gegründet und zwar auf Petrus („Auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen…“), alle Apostel samt Paulus waren Katholiken, erst recht Christus, ER ist ja das Haupt des Leibes, seiner Kirche.
          Da Sie mich doch über die Apostelgeschichte belehren wollen, beachten Sie die Tatsache, daß es sich bei dieser Stelle aus der Apg um ein wörtliches Zitat aus dem Alten Testament (nämlich Joel 3,1 f) handelt, das in der Apostelgeschichte ausdrücklich auf Pfingsten bezogen wird. Es hat also mit der charismatischen Bewegung von heute nichts zu tun.

          Diese Ankündigung des Alten Bundes ist durch das Pfingstereignis bereits weitgehend erfüllt worden. Der hl. Petrus selber verweist auf die Verheißung in Joel 3 (Apg 2,16 f) zur Erklärung des Geistausgießung in Jerusalem.

          Nun gibt es tasächlich bei manchen Verheißungen eine Erst-Erfüllung und später eine Voll-Erfüllung: Doch die „Vollerfüllung“ dieser Prophetie wird nicht in der Christenheit geschehen, sondern inmitten des jüdischen Volkes, nachdem es sich zu Christus bekehrt. Über die endzeitliche Bekehrung Israels angesichts der Wiederkunft Christi berichtet Paulus in Röm 11,12 und 11,26. – Auch im Alten Testament ist dies Ereignis angekündigt: „Aber über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10).

          Daß es sich bei dieser Geistausgießung um ein Phänomen der Endzeit handelt, geht aus Joel 3 selber hervor, wenn es in diesem Zusammenhang heißt, dies geschehe, „bevor der Tag des HERRN kommt“ (Joel 3,4) und daß Gott dann das „Schicksal Judas und Jerusalems wenden wird“ (Joel 3,4).

          Es war immer schon ein Kennzeichen schwärmerischer bzw. häretischer Bewegungen, einzelne Bibelworte aus dem Zusammenhang zu reißen und ihnen eine irreführende Auslegung unterzuschieben. Bei der Charismatik ist dies an der Tagesordnung, wie man gerade an diesem Beispiel wieder einmal sieht.

          Freundlichen Gruß
          Felizitas Küble

    2. Es gibt genug sexuelle Verfehlungen bei Charismatikern vor allem im amerikanischen Bereich. Deutsche Beispiele gibt es auch. Und auch wenn es kein Kindesmissbrauch ist: Es ist trotzdem schlimm genug und deshalb stehen Charismatiker auf keiner höheren Stufe wie Katholiken.

  3. Liebe Felizitas Küble,
    wer über ein Thema schreibt, von dem er nichts versteht, wird in der Bibel als ein Thor bezeichnet. Sie haben eine distanzierte Position zum Thema „Heiliger Geist“. Das erkennt man an ihrer Kommentierung der Initiatoren der Berliner Erklärug „sie hatten Mut zur Korrektur des Irrtums“.

    1. „Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Ein jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist von Gott; und ein jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.“ (Johannes 4,2-3).

  4. Ihr Kommentar zu den Initiatoren der Berliner Erklärung: „Mut zur Korrektur aufbrachten“.
    Hier muß ich sagen, erkennt man ihre distanzierte Position zum Thema „Heiliger Geist“. In der Bibel wird derjenige, der über ein Thema redet, wovon er keine Ahnung hat, ein Thor genannt. U.a. wird von den törichten Jungfrauen gesprochen. Ich rate Gold zu kaufen (Off3,18).

  5. Hallo Frau Küble,
    Vielen Dank für die so richtige und umfangreiche Darstellung. Der Text der Erklärung ist mittlerweile in den Kommentaren des Videos im Netz. Er ändert aber nichts an Ihrer Darstellung. Schön ist es trotz allem, was in dieser Richtung nicht so gut läuft, dass Charismatiker wie zum Beispiel Martin Seiler (früher Gospel Forum) ihren Standpunkt ändern

  6. Erkenntnis ist nun einmal Stückwerk!
    Die diese Berliner (alte) Erklärung verfasst haben, werden sich
    dafür vor Jesus Christus verantworten müssen.
    Jesus war wohl der größte Anwender der geistlichen Gaben.
    Nur weil es Leute gibt die damit manchen Dingen übertreiben
    und sich hier und da wohl auch falsches eingeschlichen hat,
    gleich die ganzen Übernatürlichen Dinge unseres Christlichen Glaubens über Bord zu werfen, halte ich für absolut verkehrt.
    Der Feind gewinnt auf diese Weise Boden.
    Wir als normale gläubige Menschen können absolut nichts gegen die Aktivitäten des Feindes machen, nur in der Kraft des Heiligen Geistes können wir diesen Mächten entgegentreten.
    Ich denke hier an die Geschichte mit den Jüdischen Exorzisten, die mit Ihren magischen Formeln einen Besessenen Menschen befreien wollten. Apg 19,13-17;

    Sie sprachen im Namen von Paulus und von Jesus usw.
    Da sprachen die Geister aus dem Mann: Paulus kennen wir wohl und Jesus auch, doch wer seit denn Ihr?
    Dann prügelte der Mann denen die Kleider vom Leib, so dass sie nackt aus dem Haus flohen.
    Daraus lässt sich etwas ableiten und zwar: Paulus musste bekannt beim Feind sein.
    Sind wir da auch bekannt? Der Feind fürchtet nur solche die
    um diese Dinge wissen, weil nur diese ihm gefährlich werden können, denke da an Mark. 16 und Luk. 10.19;
    >>Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden. Nichts wird euch schaden können.<>Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.<>Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel (Versammlung) und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, (Gemeinschaft) hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
    Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.<<

    1. @Roland:

      Der Cessationismus ist biblisch belegbar unhaltbarer Unsinn!
      Und erst eine später aufgekommene Lehre.
      Das Vollkommene ist eben nachweisbar die Wiederkehr Jesu Christi und das bei ihm sein im Himmel. Aber eben nicht die durchaus vorläufige Bibel. Es gibt in der Bibel übrigens auch die himmlischen „Mysterien“ als göttliche Geheimnisse, deren Kenntnis und Erkenntnis der Heilige Geist als Geist Gottes und „Geist der Weisheit und Offenbarung“ (NT) verleihen kann. Leider wissen viele protestantische Möchtegern-Theologen das überhaupt nicht, genau so wenig wie sie den griechischen Urtext des Neuen Testamentes der Heiligen Schrift der Bibel lesen können.
      Siehe auch den Benediktiner Odo Casel mit seiner Mysterien- und Bogumil-Theologie dazu und „Mysterion“ und „Mysterium“ in der Bibel.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Mysterium#:~:text=Das%20Wort%20Mysterium%20(von%20altgriechisch,gew%C3%B6hnlich%20mit%20%E2%80%9AGeheimnis'%20%C3%BCbersetzt.

      TO TELEION – das Vollkommene

      https://hauszellengemeinde.de/teleion-das-vollkommene/

      Die Gaben des HEILIGEN GEISTES

      https://hauszellengemeinde.de/die-gaben-des-heiligen-geistes/

      Haben die Geistesgaben tatsächlich aufgehört?

      https://hauszellengemeinde.de/geistesgaben/

      Geistesgaben? Ja! Pfingstbewegung? Nein, danke!

      https://hauszellengemeinde.de/pfingstbewegung-nein-danke/

      1. @Hubert Krebser:

        Nun ja, mindestens doch wohl die Bibel (der katholische Bibel-Kanon ist ein anderer!). Deren Auslegung aber unterscheidet sich teilweise sehr stark.

        Sola scriptura – Die Schrift allein? 21 Gründe gegen das protestantische Bibelverständnis – Katholisches

        https://katholisches.info/2021/04/17/sola-scriptura-die-schrift-allein-21-gruende-gegen-das-protestantische-bibelverstaendnis/

        Rezension: Die Schrift allein? 21 Gründe gegen das protestantische Bibelverständnis – „Sola scriptura“ unbiblisch!

        https://www.thecathwalk.de/2021/09/30/rezension-die-schrift-allein-21-gruende-gegen-das-protestantische-bibelverstaendnis/

      2. Hubert Krebser: Die Kirchen, die sich aus der Reformation entwickelten, sind ähnlich gespalten wie der Katholizismus. Der römisch-katholische Priester und Us-Starjournalist Richard John Neuhaus sah kurz vor seinem Tode eine Ausnahme bei Evangelikalen (unter den Abkömmlimngen der Reformation) : Die Katholiken, schrieb er, sind im Äußerlichen eins, im Inhaltlichen völlig uneins, bei den Evangelikalen ist es umgekehrt. Das gilt meines Erachtens in den zentralen Grundfragen. Im übrigen sagt Christus inder Bergpredigt: Nur wenige erfassen die Wahrheit, und in 1.Korinther 11, 18-19: Spaltungen müssen unter euch sein, damit die Wahrhaftigen offenbar werden. Zudem fordern Römer 16, 17 und Galater 1, 1-10 Abspaltungen , wie indirekt viele andere Bibelstellen: Polemisch und zugespitzt gesagt: Die ganz wahre Kirche ist eine kleine Abspaltung!

  7. Es ist ein geschicktes Geschäftsmodell der TV-Predigerin. Man muss ja irgendwie durchkommen… Man höre nur mal eine ihrer mit Halleluja und Amen durchsetzten Reden. Dabei ist Glaube etwas sehr Nüchternes mit gern etwas Emotion. Aber die Wirkung darf nicht die Ursache verdrängen

  8. Vertreter des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und der Evangelischen Alianz prägten die alte Berliner Erklärung: Gnadau ist völlig pietistisch, die Allianz weitgehend. Soweit sie lutherischen Kirchen angehören, stehen Pietisten doch in Distanz zu den Lutheranern, die strikt an der Theologie der Reformation festhalten, die sog. lutherische Orthodoxie. Der Pietistenfüher Wilhelm Busch nannte die Orthodoxie den größten Feind des Pietismus, der noch lebende Pietistenführer Ulrich Parzany nannte Orthodoxie und Pietismus unvereinbar. Die Ev. Allianz in Deutschland (EAD) duldet heute die Pfingstlerei wie auch Frauenpredigt /Gemeindeleiterinnen und manches mehr, was wir Evangelisch-Konservativen strikt ablehnen.

        1. @Ulrich Motte:

          https://www.thecathwalk.de/2021/09/30/rezension-die-schrift-allein-21-gruende-gegen-das-protestantische-bibelverstaendnis/
          —————————————————
          Zurück zur Frage sola scriptura. Hier sei auf Grund 3 und 4 Bezug genommen. Grund 3 sagt: „Die Bibel bezeichnet die Kirche – und nicht die Bibel – als ‚Säule und Grundfeste der Wahrheit’“. Peters zeigt, dass die Kirche in 1. Tim 3,15 als „Säule und Grundfeste der Wahrheit“ beschrieben wird. In der Einheitsübersetzung heißt es: „Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.“ Hier spricht die Vulgata von „ecclesia Dei vivi“ und die Septuaginta von „ἐκκλησία θεοῦ ζῶντος“ – Kirche des lebenden Gottes. Klar bringt Peters dann auch den Klassiker Mt. 16, 18: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“

          Weiteres macht Peters in Grund 4 deutlich: „Christus befiehlt, dass wir uns der Autorität der Kirche unterwerfen“. Als Schriftbeweis nennt Peters Mt. 18,17: Wenn ein Gläubiger „auf die Kirche nicht hört“ … sei er „wie der Heide oder der Zöllner“ anzusehen. Anzumerken ist hier, dass die Vulgata „Kirche“ als „Ecclesiæ“ wiedergibt, die Einheitsübersetzung spricht von „Gemeinde“. Im gríechischen Text heißt es ebenfalls wie in der Vulgata ἐκκλησίᾳ. Die Einheitsübersetzung hat hier vielleicht aus ökumenischer „Rücksichtnahme“ nur mit „Gemeinde“ übersetzt und damit bereits den Gedanken einer Lehrautorität der Kirche untergraben. Falls es sich hier aber nur um eine Teilkirche handeln sollte, wäre dennoch die Autorität der richtigen Deutung bei den Amtsträgern und damit letztlich beim Lehramt. Peters führt hier noch weitere Argumente an, die ebenfalls überzeugen.
          ——————————————-

  9. Frau Prean schafft es, noch mehr Verwirrung in die aktuelle Glaubenssituation zu bringen.
    Für mich nur eine Aktion, um bekannter, berühmter und anerkannter zu werden.
    Viele Köche verderben den Brei.
    Auffällig der Satz, jetzt wäre die Zeit des Heiligen Geistes angekommen.
    Ich stimme Frau Küble zu, die Zeit des Heiligen Geistes ist seit dem biblischen Pfingstereignis in unserer Welt.

  10. Zu dieser Thematik darf nicht vergessen werden, dass es bereits zweimal eine Art „wiedergutmachende“ Vereinbarung zwischen Pfingstlern/Charismatikern und der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung gegeben hat:
    a) „die Kasseler Erklärung“ von 1996 und
    b) die „Gemeinsame Erklärung des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden zur ‚Berliner Erklärung‘ von 1909“ von 2009

  11. Eine bescheidene Frage an Sie: Haben Sie Frau Prean je kennen gelernt? Wohl kaum, sonst würden Sie nicht so abfällig über eine Glaubensschwester schreiben!
    Jesus hat gesagt: „An den Früchten werdet ihr meine Nachfolger erkennen“ und diese Frau hat wahrlich viel Frucht vorzuweisen.
    Denken Sie mal daran, wie wohl Gott einmal über die Verwaltung der Gaben urteilen wird! Für Maria wird sicher die Beurteilung „Treuer und rechtschaffener Knecht“ stehen, davon bin ich überzeugt.
    Jesus hat nie auf theologische Korrektheit Wert gelegt, sondern darauf hingewiesen „den Willen des Vaters zu tun“!

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