„Mehr Regulierung an den internationalen Finanzmärkten nötig“
„Ich habe zum Beispiel kein Verständnis für gewisse extreme Gehalts- bzw. Abfindungsregelungen. Damit wird unser Ruf ruiniert.“
Es gehe um das richtige Maß: „Normalerweise neiden Menschen einem Unternehmer, der tüchtig und erfolgreich ist und Arbeitsplätze sichert, seinen Wohlstand nicht. In meiner Unternehmensgruppe gehöre ich zu denjenigen, die ein schöneres Haus haben und ein größeres Auto fahren als andere. Das akzeptieren die Mitarbeiter“, sagte Hundt.
Er fügte hinzu: „Aber es gibt Anstandsgrenzen. Die überschreiten einige Manager gerade in anderen Ländern bedauerlicherweise.“
Die Arbeitgeber in Deutschland genössen bei ihren Mitarbeitern mehrheitlich einen guten Ruf: „Es gibt aber leider auch Einzelfälle, die für das Unternehmertum insgesamt belastend sind.“
Die Ansprüche an Moral, Anstand und Korrektheit haben sich dem BdA-Chef zufolge „hier und da verändert“. Das sei auch ein Stück weit der Einfluss aus anderen Wirtschaftskulturen, zum Beispiel aus den USA. „Dennoch gilt unverändert, dass unsere soziale Marktwirtschaft weltweit einen hervorragenden Ruf genießt“, betonte Hundt.
Der BDA-Präsident sprach sich zudem für mehr Regulierung an den Finanzmärkten aus:
„An den internationalen Finanzmärkten ist mehr Regulierung notwendig. Das nicht an der Realwirtschaft orientierte Bankgeschäft braucht klare Regeln, damit nicht mehr so leicht mit fremdem Geld gezockt werden kann und der Staat gegebenenfalls sogar das Risiko tragen muss – und die Verantwortlichen auch noch mit horrenden Abfindungen belohnt werden.“
Das sei für ihn nicht akzeptabel, sagte der BdA-Präsident.
Quelle: dts-Nachrichtenagentur
Eine Antwort
Jene Herrschaften aus der Finanz – und Wirtschaftswelt sowie ihre Interessenvertreter aus der Politik reden in Zusammenhang mit der Deregulierung der Märkte (man könnte es auch eine unabsehbare Entfesselung geradezu dämonischer Mächte nennen, aber das ist nur eine unmaßgebliche Nebenmeinung) gerne in gerührt – rührender Weise bei festlichen Anlässen von der „Freiheit“, dem „Frieden“ und der „Demokratie“ „für die Menschen!“. Man ist dann selber schon ein bißchen mitgerührt, spürt die Augen ein wenig feucht werden.
„Freiheit“ „für die Menschen!“ – wie schön!
Hören wir schon die 9. Symphonie von Beethoven? Ist das der Himmel auf Erden?
Man möchte den Göttern der Wirtschaftswachstumsideologie demütig huldigen.
Wer will da schon so aufdringlich erbsenzählerisch sein und darauf hinweisen, daß jene so freiheits – friedens – und demokratiebeschenkten „Menschen“ in aller Regel ungefähr vielleicht fünf bis zehn Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen?
Wenn die falschen Götter herrschen, sind viele von uns eben keine „Menschen“.
Was dann?…
Ein gewaltiges Arbeitsfeld für die Kirchen und Religionen, das allen Einsatz und alle Kraft fordert.