In Ägypten sind bei den gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi am 14. August mindestens 27 Kirchen zerstört oder schwer beschädigt worden.
Die Angriffe richteten sich nicht allein gegen koptisch-orthodoxe Gotteshäuser; auch drei katholische, zwei evangelische sowie jeweils eine baptistische, eine adventistische und eine griechisch-orthodoxe Kirche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu kommen von Christen betriebene Schulen, Apotheken, Läden und ein Nilschiff, das einer evangelischen Kirche in Minia gehört.
Das berichtet die christliche Zeitung Watani (Kairo). Bei den Tätern handelt es sich vornehmlich um radikale Muslime, die Christen beschuldigen, Mursis Sturz durch das Militär am 3. Juli zu befürworten.
Die koptisch-christliche Kirche verurteilte in einer Stellungnahme die „wiederholten Anschläge auf ägyptische Christen, ihre Kirchen, ihr Eigentum und ihre Lebensgrundlagen“. Genauso abzulehnen seien Angriffe auf Polizisten und andere Zivilisten. Die altorientalische koptische Kirche rief die Regierung und ihre Streitkräfte auf, die Einheit Ägyptens zu verteidigen.
An die Muslime richtet die Kirche die Aufforderung, sich gegen die Angriffe auf Gottesdienststätten zu richten. Man müsse gemeinsam das Vaterland gegen Terrorismus und Gewalt verteidigen.
In Ägypten bilden die schätzungsweise bis zu zehn Millionen orthodoxen Kopten die größte Kirche. Hinzu kommen etwa 300.000 Mitglieder der koptisch-evangelischen Kirche, 200.000 Katholiken, zusammen mehr als 100.000 Mitglieder von Pfingstgemeinden, Brüdergemeinden und anglikanischen Gemeinden sowie 40.000 Griechisch-Orthodoxe. Die übrigen der rund 83 Millionen Einwohner sind Muslime.
Quelle: www.idea.de