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Frankfurt: Reformkatholiken wollen Segnung von Homo-Partnern und geschiedenen Paaren

Mathias von Gersdorff0653a-bildungsplan-demo-1-2-1448b12b252812529

Der katholische Progressismus in Frankfurt ist fest entschlossen, die katholische Kirche in der Stadt am Main nach eigenem Gutdünken zu „reformieren“.

Entsprechende Ideen wurden in einem „Stadtkirchenforum“ entwickelt, in welchem sich 200 Vertreter aus diversen katholischen Gremien der Stadt versammelt haben. Dieses Forum traf sich am 16. Januar 2016, um dem im April beginnenden Stadtsynodalrat – eine Art städtisches Kirchenparlament – Handlungsvorschläge zur Diskussion und zur eventuellen Beschlussfassung zu unterbreiten.

Natürlich durften die klassischen Reizthemen nicht fehlen. So streben die Linkskatholiken die Einführung von Segnungsgottesdiensten für gleichgeschlechtliche Paare und „Geschiedene in einer neuen Partnerschaft“ an. Dadurch sollen „Liebende und Paare in all ihrer Unterschiedlichkeit“ stärker wahrgenommen und in die „Mitte der Kirche“ gestellt werden.

Ferner sollen die Laien künftig eine größere Rolle spielen, experimentelle liturgische Formen sollen ausprobiert werden.

Besonders wichtig: Man will mehr Freiheit bei Personal- und Finanzentscheidungen vom Bistum erhalten. Etwa nach dem Schweizer Modell soll die Finanzverwaltung dezentralisiert werden. Die Forderungspalette entspricht also den üblichen progressistischen Vorstellungen von Gruppen à la „Wir sind Kirche“ und sonstigen radikalreformistischen Kreisen. flyerstralsund2

Ob diese Vorschläge mit dem katholischen Lehramt übereinstimmen oder ob sie von der Weltkirche akzeptieren werden, scheint nebensächlich zu sein. Die Progressisten wollen ihre Agenda durchsetzen.

Praktischerweise finden die Beratungen just zu einem Zeitpunkt statt, als das Bistum vakant ist. Federführend ist der Frankfurter Priester Johannes zu Eltz, der maßgeblich die Revolte gegen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Jahr 2014 organisiert hat.

Diese modernisierten Katholiken Frankfurts meinen wohl, nachdem die Familiensynode im Vatikan keine konkreten Ergebnisse gebracht hat, dass man es auf eigene Faust versuchen könne. Sie scheinen Fakten schaffen zu wollen in der Hoffnung, von den linken Medien unterstützt zu werden, falls es zu Gegenreaktionen kommt.

In Frankfurt gibt es durchaus Kreise, die „Rom“ treu sind, doch sie sind nicht in den Gremien vertreten, so dass ihre Stimme weitaus weniger von den Medien wahrnommen wird.

Die Progressisten haben aber ein größeres Problem: Die katholische Kirche in Frankfurt würde kaum noch existieren, gäbe es keine „Migranten“. Polen, Kroaten, Italiener, Portugiesen etc. sorgen dafür, dass viele Gotteshäuser überhaupt noch benutzt werden. Die Werktagsgottesdienste werden so gut wie nur von diesen Katholiken mit „Migrationshintergrund“ besucht. image001

„Muttersprachler“ werden diese Katholiken genannt und sind national organisiert. Sie wurden bislang großzügig mit Geld und Einrichtungen bedacht. Bischof Tebartz-van-Elst legte großen Wert darauf, dass sie ihre Selbstständigkeit behalten. Manche Ordinariate haben nämlich versucht, die „Muttersprachler“ in die liberalen deutschen Gemeinden zu „integrieren“, was sich fatal auf die Glaubenspraxis auswirken würde. In diesem Falle wäre Integration der völlig falsche Weg.

Bislang haben es die „Muttersprachler“ nicht für nötig gehalten, sich in die Kirchenpolitik des Bistums einzumischen. Zu groß ist ihre finanzielle Abhängigkeit. Das könnte sich ändern.

Sollten aber die Progressisten in Frankfurt eine wahre Kirchenrevolution versuchen, würden sie aus Glaubensgründen dazu gezwungen werden. Schon die Aussagen mancher deutscher Bischöfe vor der Familiensynode zu Homosexuellen und wiederverheirateten Geschiedenen sorgten für heftigen Unmut in den Gemeinden der Portugiesen, Polen, Kroaten usw.

Der Stadtsynodalrat wird noch bis November tagen. Frankfurt am Main könnte durchaus noch für weitere Schlagzeilen sorgen, was die katholische Kirche in Deutschland angeht.

Weiterführende Links:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt-katholiken-planen-wichtige-reformschritte-14003062.html
http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Wider-eine-Kirche-im-Wachkoma;art676,1804541

Kommentare

2 Antworten

  1. „… experimentelle liturgische Formen sollen ausprobiert werden.“

    Aber dieselben Kreise haben versucht, den klassischen Römischen Ritus der hl. Messe zu vernichten, und unternehmen noch immer alles, um ihn zu unterdrücken – ganz entgegen der Absicht des Papstes Benedikt XVI.

  2. Ich weiß nicht… Es gibt nur eine katholische Lehre, und man kann und soll auch innerhalb der Kirche für seinen Standpunkt eintreten – zumal wenn es der rechtgläubige ist.

    Mathias von Gersdorff (und manchen anderen) berichtet über innerkirchliche Auseinandersetzungen wie über eine Schachpartie oder den Machtpoker von Parteien. Auch wenn Auseinandersetzungen nicht ausbleiben – wenn jemand regelrecht Lust daran empfindet, bekomme ich ein ungutes Gefühl.

    Übrigens: Der Synodalrat soll bis November tagen, d.h. fast das ganze Jahr?

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