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Von Felizitas Küble

Das bischöfliche Ordinariat Wien, das von Kardinal Christoph Schönborn  – einem ebenso eifrigen wie bekannten Medjugorje-Befürworter  –  geleitet wird, hat jetzt amtlich Stellung bezogen zu dem diesbezüglichen Urteil von Glaubenspräfekt Fernandez am 19. September 2024.

Obwohl der Erzbischof (siehe Foto) sogar im Wiener Stephansdom Jahr für Jahr ein glorioses Medjugorje-Treffen veranstaltet hat, obgleich er die dortigen Erscheinungen und Botschaften gar nicht genug loben und preisen konnte, klingt der offizielle Text seiner Bistumsseite erstaunlich distanziert: https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/123165.html

In der Erklärung heißt es recht deutlich: „Der Vatikan bestätigt die geistlichen Früchte von Medjugorje, erkennt jedoch die mutmasslichen Erscheinungen der Jungfrau Maria nicht offiziell an.“

Medjugorje wurde somit als Gebets- und Wallfahrtsort akzeptiert, aber nicht als Erscheinungsstätte:

„Während die Übernatürlichkeit der Erscheinungen nicht anerkannt wird, hebt die vatikanische Note die positiven spirituellen Früchte und die pastoralen Impulse hervor, die Medjugorje als Pilgerziel prägen.“

„Angebliche“ Erscheinungen nicht bestätigt

Weiter heißt es: „Ein zentrales Element der vatikanischen Entscheidung ist die klare Trennung zwischen den angeblichen Erscheinungen der Jungfrau Maria und den spirituellen Erfahrungen der Gläubigen vor Ort...“

Weil aller guten Dinge offenbar drei sind, wird der Grundgedanke erneut eingeschärft:

„Das heute veröffentlichte „nihil obstat“, also das vatikanische „keine Einwände“-Statement, bedeutet nicht, dass die Kirche die Echtheit der Erscheinungen bestätigt. Vielmehr erlaubt es den Gläubigen, die spirituellen Angebote von Medjugorje in einer vorsichtigen und ausgewogenen Weise zu nutzen, ohne die Erscheinungen als authentische göttliche Interventionen zu bestätigen.“

Man faßt es nicht, obgleich wir diesen kritischen Eifer erfreulich finden, daß es gleich danach noch einmal heißt:

„Trotz der Nichtanerkennung der Erscheinungen betont der Vatikan die zahlreichen positiven geistlichen Früchte, die im Zusammenhang mit Medjugorje beobachtet wurden.“

Sodann schreibt das Erzbistum Wien über die Medjugorje-Botschaften ebenfalls eher distanziert:

„Die mutmaßlichen Mitteilungen der Jungfrau Maria an die Seher von Medjugorje haben nach dem Urteil des Glaubenspräfekten nur begrenzten Wert. Es sei wichtig, immer von „mutmaßlichen Botschaften“ zu sprechen. Da ihr übernatürlicher Ursprung nicht feststehe, seien sie nicht als „Privatoffenbarungen“, sondern lediglich als „erbauliche Texte“ einzustufen.

Der Vatikan hält den Deckel drauf

Soweit allgemein bekannt – aber nun kommt der eigentliche „Clou“:

„Für zukünftige angebliche Botschaften der Gottesmutter aus Medjugorje behält sich die Glaubenskongregation Prüfung und Genehmigung zur Veröffentlichung vor. Dies gilt auch, so Kardinal Fernandéz, für die angeblichen bislang „geheimen Botschaften der angeblichen Seher:innen“.

Dies bedeutet eine erhebliche Verschärfung im Vergleich zur bisherigen liberalen Praxis, bei der die neuesten Kundgaben des „Himmels“ oft schon am selben Tage aus Medjugorje übers Internet verbreitet werden. Jetzt aber behält sich also der Vatikan „Prüfung und Genehmigung zur Veröffentlichung vor“.

Und damit nicht genug, wird es zukünftig ganz „heiß“ und kritisch für die Medju-Szene, denn diegeheimen Botschaften der angeblichen Seher:innen“ dürfen auch nicht ohne Roms Erlaubnis publiziert werden.

Medjugorje und das „Große Zeichen“

Dabei geht es hier ans „Eingemachte“, denn gerade diese bislang nicht veröffentlichten „Geheimnisse“ der Seherschar sind einer der Gründe, weshalb das Interesse an dem Phänomen Medjugorje seit Jahrzehnten wachgehalten werden kann. 

Kurz vor dem angekündigten „Großen Wunder“ nach dem Ende der Erscheinungen soll nämlich ein vertrauter Priester die entsprechenden „Prophezeiungen“ verkünden, die bislang quasi im Geheimtresor liegen. Wie aber soll er seiner „Aufgabe“ nachkommen, wenn er erst eine römische Erlaubnis benötigt, man dort aber von den „erbaulichen“ Texten bislang nicht sonderlich erbaut ist?

Dieses von den Medju-Visionären grundsätzlich verheißene, aber inhaltlich verschwiegene „Große Zeichen“ dürfte wohl auch der Grund für die Endlosschleife der Erscheinungen sein. Oder wie sollen die Phänomene dort „einfach so“ aufhören können, wenn das prophezeite Mega-Wunder nicht „geliefert“ werden kann?!

Näheres dazu hier: https://christlichesforum.info/warum-es-einen-prophetischen-grund-fuer-die-endlosschleife-von-medjugorje-gibt/

 

Kommentare

Eine Antwort

  1. Was für ein Eiertanz!
    Angebliche Botschaften der Gottesmutter sollen erst vom V. geprüft werden.
    Reichen denn die massenhaften irrsinnigen Botschaften immer noch nicht aus, um klar zu sagen, hier liegt ein Betrug vor.
    Man sah doch die angeblichen Seher oft mit den Franziskanern tauschen nach den angeblichen Erscheinungen.
    Die Franziskaner waren damals maßgeblich daran beteiligt, dass Botschaften rauskommen. Prüften die Zettel, die Vicka ihnen zeigte. Das alles ist doch bekannt.
    Nein, ich bin enttäuscht vom Vatikan. Wieder nichts Neues unter der Sonne in der Causa Medjugorje.
    Es allen recht machen ist wieder einmal die Leitlinie des Vatikans.
    Ich frage mich, ob diese Herren sich noch der Wahrheit verpflichtet fühlen?

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