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Papst Benedikt über die Tyrannei der negativen „Toleranz“

Abschaffung der Toleranz im Namen derselben

Die folgenden päpstlichen Ausführungen entnehmen wir Peter Seewalds Interview-Buch „Licht der Welt“ mit Benedikt XVI. (Herder Verlag), S.71 f::

„Es breitet sich eine neue Intoleranz aus, das ist ganz offenkundig. Es gibt eingespielte Maßstäbe des Denkens, die allen auferlegt werden sollen. Diese werden dann in der sogenannten negativen Toleranz verkündet.  Also etwa, wenn man sagt, der negativen Toleranz wegen darf es kein Kreuz in öffentlichen Gebäuden geben.

Im Grunde erleben wir damit die Aufhebung der Toleranz, denn das heißt ja, dass die Religion, dass der christliche Glaube sich nicht mehr sichtbar ausdrücken darf. Wenn man beispielsweise im Namen der Nichtdiskriminierung die katholische Kirche zwingen will, ihre Position zur Homosexualität oder zur Frauenordination zu ändern, dann heißt das, dass sie nicht mehr ihre eigene Identität leben darf, und dass man stattdessen eine abstrakte Negativreligion zu einem tyrannischen Maßstab macht, dem jeder folgen muss.

Das ist dann anscheinend die Freiheit  –  allein schon deshalb, weil es die Befreiung vom Bisherigen ist. In Wirklichkeit jedoch führt diese Entwicklung mehr und mehr zu einem intoleranten Anspruch einer neuen Religion, die vorgibt, allgemein gültig zu sein, weil sie vernünftig ist, ja, weil sie die Vernunft an sich ist, die alles weiß und deshalb auch den Raum vorgibt, der nun für alle maßgeblich werden soll.

Dass im Namen der Toleranz die Toleranz abgeschafft wird, ist eine wirkliche Bedrohung, vor der wir stehen.

Die Gefahr ist, dass die Vernunft  –  die sogenannte westliche Vernunft  –  behauptet, sie habe nun wirklich das Richtige erkannt, und damit einen Totalitätsanspruch erhebt, der freiheitsfeindlich ist.

Ich glaube, diese Gefahr müssen wir sehr nachdrücklich darstellen.

Niemand wird gezwungen, Christ zu sein. Aber niemand darf gezwungen werden, die „neue Religion“ als die allein bestimmende und die ganze Menschheit verpflichtende leben zu müssen.“

Hierzu mag nun folgender Hinweis aufschlußreich sein:

„Standpunkte, die nicht immer politisch korrekt sind“

Anläßlich des Papst-Besuches in Tschechien im September 2009 erklärte Präsident Vaclav Klaus in seiner Abschiedsansprache:

„Ihr starker Glaube, Ihr Mut, Standpunkte zu vertreten, die nicht immer politisch korrekt sind und nicht von allen geteilt werden, und Ihr entschiedenes Eintreten für den Respekt der Ideen unserer Zivilisation und des Christentums können uns alle ermutigen.“

 

 

 

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