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Studie: Geben ist besser als nehmen – auch für die eigene Gesundheit!

Der gute Samariter hilft, ohne einen eigenen Vorteil einzukalkulieren. Daß selbstlose Hilfe offenbar nicht nur tugendhaft, sondern auch gesund ist, offenbart eine jüngst im American Journal of Public Health (doi: 10.2105/AJPH.2012.300876) publizierte Studie:

Sie zeigt, daß Menschen, die anderen Menschen  –  auch in eigenen schweren Zeiten  –  beistehen, gesünder und länger leben. Tätige Hilfsbereitschaft sei ein protektiver Gesundheitsfaktor, sagt Studienleiter Michael J. Poulin von der University at Buffalo (vgl. Pressemitteilung, online, 4. 2. 2013).

In einer fünf Jahre dauernden Studie analysierte der Psychologe gemeinsam mit Kollegen von der Stony Brook University/New York und der Grand Valley State University/Michigan das Verhalten von 846 Teilnehmern:

In den Daten wurde erfaßt, ob sie im Vorjahr belastende Ereignisse erlebt hatten,  etwa eine schwere Krankheit, einen Einbruch, Verlust eines bezahlten Jobs, finanzielle Schwierigkeiten oder den Tod eines geliebten Menschen. Ebenso berücksichtigt wurde, ob sie konkrete Hilfe für Freunde oder Familienmitglieder leisteten. Als Beispiele hierfür wurden die Bereitstellung von Fahrzeugen für den Transport, Besorgungen und Einkäufe, die Durchführung der Hausarbeit, Betreuung eines Kindes oder ähnliche Aufgaben genannt.

Mit Hilfe des Cox Proportional Hazard Modells, mit dem sich der Einfluß von erklärenden Variablen auf eine Überlebenszeit untersuchen läßt, ergab sich eine signifikante Wechselwirkung zwischen Hilfeverhalten, belastenden Ereignissen, Morbidität und Mortalität:

Das unmittelbare Todesrisiko stieg bei denen, die belastende Ereignisse erlebten, ohne für andere da zu sein. Bei jenen hingegen, die anderen halfen, reduzierte sich das Mortalitätsrisiko. Tätiges Helfen kann die negativen Auswirkungen von Streß offenbar puffern, folgern die Autoren aus dieser Studie.

Quelle:  http://www.imabe.org/

Kommentare

Eine Antwort

  1. Anderen ohne Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse zu helfen, muß aus dem RICHTIGEN – gesunden – Bewußtsein geschehen, sonst besteht das große Risiko, selbst Schaden zu leiden; und zwar evtl. größeren Schaden als den, den man bei anderen zu lindern / vermeiden trachtet.

    Die Folgen solchen – übertrieben einseitigen – Denkens / Handelns zeigen sich in verschiedenen negativen Folgen. „Helfer-Syndrom“ und „Burn-out“ sind zwei Aspekte des Problems.

    Das RICHTIGE, gesunde, Bewußtsein ist in jedem Falle das HÖHERE, FEINstoffliche, göttliche, Bewußtsein im Menschen. Nur DIESES ist fähig, die Jesus-Gebote – und zwar RICHTIG – zu erfüllen; vor allem: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Man könnte auch schreiben: „Liebe deinen Nächsten (genauso) wie dich, (du) Selbst“.

    Folgendes fand ich bei diepsyche.com:

    Entstehung des Helfersyndroms

    Ein Helfersyndrom entsteht oft schon durch frühe Prägungen der Psyche. Menschen, die schon in der Kindheit gelernt haben ihren Wert von der Anerkennung anderer abhängig zu machen, entwickeln ein geringes Selbstwertgefühl und häufig auch ein Helfersyndrom. Wenn Kinder für schwierige Situationen in der Familie und Probleme der Eltern verbal oder subtil verantwortlich gemacht werden oder aber die Anerkennung der Eltern stets an Leistungen geknüpft wurde, lernen sie sich nur dann wertvoll zu fühlen, wenn sie anderen helfen, da sie sich so unabdingbar machen. Sie fühlen sich verantwortlich für die Gefühle anderer und versuchen sich durch ihre Hilfsbereitschaft aufzuwerten. Sie lernen, sich nur dann als guten Menschen zu sehen, wenn sie nicht egoistisch sind, sondern anderen helfen.

    Symptome und Folgen des Helfersyndroms

    Ein ungesundes Helfersyndrom erkennt man daran, dass die Hilfsbereitschaft einer Person ihre seelische Gesundheit oder körperliche Befindlichkeit beeinflusst. Ein gesunder Egoismus ist von jedem Menschen zu erwarten, auch hilfsbereite Menschen kennen ihre Grenzen. Ein Mensch mit Helfersyndrom beachtet diese Grenzen nicht und überfordert sich. Erschöpfung und sogar Depressionen sind oft die Folge. Gleichzeitig lehnen Betroffene die Unterstützung Dritter ab und achten oft nicht mehr auf die Bedürfnisse derer, denen sie helfen möchten. Die eigenen Wünsche der Betroffenen sind nur noch an die Gefühle anderer geknüpft, sie koppeln ihren Wert an das Wohl und die Anerkennung einer anderen Person.

    Dieser Selbstverlust bedeutet eine schwere Belastung für die Psyche. Betroffene leben oft in unglücklichen Beziehungen – sie hängen sich an Menschen in der Hoffnung diese zu ändern oder zu „retten“ und hoffen dadurch ihren eigenen Selbstwert zu steigern. Auch ein übermäßiges schlechtes Gewissen, wenn man sich selbst etwas Gutes tut, kann ein Zeichen für ein Helfersyndrom sein. Menschen mit Helfersyndrom haben daher Schwierigkeiten nein zu sagen und sich den Bitten anderer zu entziehen. Gleichzeitig halten sie andere Menschen oft für undankbar und neigen zu Weltschmerz. Die Folgen dieser ständigen Überforderung gepaart mit einem schlechten Gewissen und einem Selbstverlust münden häufig in Depression und Burn-out.
    Das Helfersyndrom überwinden

    Eine tief liegende Erkrankung der Psyche allein zu bewältigen, ist nicht leicht. Spätestens bei einer Depression als Folge eines Helfersyndroms sollte man daher die Hilfe eines Psychologen oder Psychotherapeuten einholen. Ein Ansatz, das Helfersyndrom zu überwinden, liegt darin das kindliche Trauma, das für dieses Syndrom verantwortlich ist aufzuarbeiten. Darüber hinaus ist vor allem die Verbesserung des Selbstbildes des Betroffenen nötig, damit er aus seiner Zwickmühle gelangt. Betroffene müssen lernen, dass ihr Wert nicht nur an die Anerkennung und das Wohl anderer geknüpft ist, dass es erlaubt ist, auch mal egoistisch zu sein und das eigene Wohl im Blick zu haben und dass man dadurch kein schlechter Mensch ist und auch nicht von Freunden und Verwandten verlassen wird. Eigene Stärken, fernab von der Hilfsbereitschaft müssen gefunden und gefördert werden.

    Wenn Betroffene zum Beispiel Anerkennung im Sport, in der Kunst oder im Beruf erfahren, merken sie, dass sie auch andere Talente haben, die sie „wichtig“ und wertvoll machen. Auch können Betroffene sich ihrer Angst direkt aussetzen, indem sie sich dazu zwingen auch mal nein zu sagen. Auch wenn dies am Anfang besonders schwierig sein wird, wird man mit der Zeit merken, dass man keine schwerwiegenden Konsequenzen fürchten muss. Zeit für sich selbst, das Pflegen eigener Interessen und das Finden der Balance zwischen Hilfsbereitschaft und Egoismus sind der Schlüssel zu einer Überwindung des Helfersyndroms. Literatur, Gespräche und eine Therapie können dabei helfen, die seelische Gesundheit wieder herzustellen.
    Tipps für den Alltag

    Auch wenn in schweren Fällen eine Psychotherapie angeraten wird, gibt es kleine Experimente und Tipps im Alltag um ein Helfersyndrom zu überwinden und das eigene Selbstwertgefühl zu stärken:

    Sich zwingen, auch mal nein zu sagen
    Eigene Hobbys finden und Zeit für sich selbst frei machen
    Die Unterstützung anderer annehmen
    Körperliche Signale wie Erschöpfung wahrnehmen
    Die Perspektive wechseln: Durch Gespräche und Literatur den Unterschied zwischen Hilfsbereitschaft und Aufopferung kennen lernen

    Wenn Betroffene lernen, ihre Hilfsbereitschaft zu dosieren und ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen, können Sie ihren hilfsbereiten Charakter nutzen und positiv umsetzen: helfen ohne sich aufzuopfern.

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