Der Jesuitenpater David Neuhaus – er ist selber ein Sohn deutscher Juden – arbeitet als Vikar des lateinischen Patriarchats Jerusalem für die hebräischsprachigen Christgläubigen bzw. Katholiken jüdischer Herkunft.
Nach dem Mord an den jüdischen Jugendlichen Eyal, Gil-Ad und Naftali sagte er:
“Wir empfinden tiefe Trauer nach den gestrigen Ereignisse. Eine Trauer, die besonders schmerzt, weil wir in den vergangenen Tagen auf einen positiven Ausgang für die drei Schüler gehofft hatten.
Wir fühlen und mit den Angehörigen und den Freuden der Jugendlichen verbunden und beten zum HERRN, damit ER ihnen beistehen und die Kraft zum Weiterleben geben möge und sie in ihrem großen Schmerz tröste.“
Die drei Schüler waren in der Nähe von Hebron verschleppt worden. Ihre Leichen wurden gestern in der Nähe des Dorfes Halhul bei Hebron gefunden. Sie besuchten eine Schule in der jüdischen Kolonie.
Der Ordensmann erklärte weiter: „Wir leben in einem Kreislauf der Gewalt, der seit Jahrzehnten anhält und befürchten, dass das palästinensische Volk nun möglicherweise den Preis zahlen muss. Wir hoffen und beten dafür, dass die israelischen Verantwortlichen weise und weitsichtig handeln und nicht nur in die Vergangenheit blicken”.
Nach Ansicht des Paters sind die Aufrufe von Papst Franziskus zu Frieden und Aussöhnung besonders wichtig.
“Der Papst“, so P. Neuhaus “hat nie gesagt, dass es bereits Frieden gibt. Wir geben uns keiner Illusion hin und wir wissen, dass die Gewalt immer noch die Vorherrschaft hat und dass die Gesten des Papstes nur ein Versuch waren, Alternativen vorzuschlagen und aufzuzeigen.“
Quelle: Fidesdienst / Foto: Israelische Botschaft in Berlin