Multikriminelles Konfliktpotential einer vielgepriesenen „bunten“ Gesellschaft
Kürzlich kam mir diese Meldung vor Augen:
„Antisemitische Delikte sind weiterhin ein Problem in unserer Gesellschaft.“ – Dies äußert die internationale katholische Friedensbewegung Pax Christi in einer Pressemitteilung von diesem Donnerstag. Es sei beunruhigend, dass rassistische Gewalt auf offener Straße geschehen könne, so Pax Christi. Auch eine kritische Sicht auf den Nahostkonflikt könne in keinster Weise Gewalttätigkeiten rechtfertigen. Die Pressemitteilung ist eine Reaktion auf den Überfall auf einen jüdischen Rabbiner im Berliner Viertel Schöneberg. An diesem Mittwoch hatten vier mutmaßlich arabischstämmige Jugendliche den Rabbiner, der mit seiner kleinen Tochter spazieren war, auf offener Straße angegriffen und verprügelt. Die Tat war offenbar antisemitisch motiviert.“
Hierzu stellen sich folgende Fragen:
1. Warum sind „antisemitische Delikte“ weiterhin ein Problem in „unserer“ Gesellschaft, wenn ein jüdischer Rabbi und dessen kleine Tochter von arabischen Jugendlichen attackiert wird? – Warum wird nicht klar gesagt, daß es sich hier um einen „importierten“ Judenhaß handelt, genauer: um ein Problem unserer „multikulturellen“ Gesellschaft, die doch gerade von solch linken Kreisen wie „Pax Christi“ seit Jahrzehnen angehimmelt wird?! Will man nicht zugeben, welches „multikriminelle“ Konfliktpotential diese vielgelobte und gepriesene „bunte“ Gesellschaft in sich birgt?!
2. Seit Jahrzehnten kritisieren wir die linkskatholische Pax-Christi-Organisation wegen ihrer israelfeindlichen Grundhaltung. Was dort seit langem an Stellungnahmen und Aktionen gegen den jüdischen Staat ausgebrütet wird, geht weit über sachliche Kritik hinaus, die natürlich unbenommen ist.
So fordert dieser Verein beispielsweise zum Boykott von Waren aus Israel auf, was letztlich bedeutet: „Kauft nicht bei Israelis!“
Kommt uns dergleichen nicht bedenklich bekannt vor?!
Natürlich drückt sich Pax Christi etwas wolkiger aus als etwa linksradikale Gruppen, die direkt von einem „Boykott“ israelischer Waren sprechen, Pax Christi hingegen von „Kaufverzicht“, was aber doch wohl dasselbe in grün ist.
Wenn Pax Christi den Antisemitismus in „unserer Gesellschaft“ bekämpfen will, was sehr lobenswert ist, möge es vor der eigenen Haustür kehren, dann geht die Arbeit so schnell nicht aus!
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster