Der Priester zwischen den Fronten war ein Held für Deutsche und Franzosen
Das Sauerland-Museum in Arnsberg zeigt vom 20. Mai bis 26. August 2012 eine umfangreiche, dem kath. Geistlichen Franz Stock gewidmete Sonder-Ausstellung unter dem Leitwort „Franz Stock und der Weg nach Europa“.
Dabei wird sein Wirken im Geist des Glaubens hervorgehoben und zugleich seine Persönlichkeit in den historischen Zusammenhang eingebunden und erläutert.
Um die Bedeutung der Ausstellung zu unterstreichen, haben sich der deutsche Botschafter in Paris, Reinhard Schäfers, sowie der französische Botschafter in Berlin, Maurice Gourdault-Montagne, bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen.
Die Ausstellung wurde am Sonntag, den 20. Mai, mit einem Vespergottesdienst und einem Festakt in der Arnsberger Propsteikirche St. Laurentius eröffnet. Den Festvortrag hielt Kardinal Paul Cordes.
In Vertretung des französischen Botschafters würdigte Generalkonsul Michel Giacobbi den Priester Franz Stock. Er sei untrennbar mit den Schicksalen von Deutschland und Frankreich verbunden.
Der in Arnsberg geborene Franz Stock (siehe Foto) war ein heldenhafter Priester, der im NS-besetzten Frankreich ca 2000 Gefangene, die vor der Hinrichtung standen, auf ihrem letzten Gang begleitete, sich um ihre würdige Beisetzung bemühte und sich um die Angehörigen kümmerte (all dies gegen den Willen der Nazibesatzung).
Später geriet der beherzte Seelsorger selbst in Gefangenschaft und sorgte sich im Lager vor allem um Theologiestudenten, so daß er im Gefangenenlager eine Art „Priesterseminar“ aufbaute.