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Gottes Gebote sind mein Ergötzen

Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Psalm 119 (118),23-24.26-27.29-30.

Sitzen auch Fürsten zusammen
und verhandeln gegen mich,
dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze.
Deine Zeugnisse sind mein Ergötzen,
sie sind meine Berater.

Meine Wege hab ich dir erzählt
und du gabst mir Antwort.
Lehre mich deine Gesetze!
Den Weg deiner Befehle lass mich begreifen,
ich will nachsinnen über deine Wunder!

Halte mich fern vom Weg der Lüge,
begnade mich mit deiner Weisung!
Ich wähle den Weg der Treue,
deine Entscheide stelle ich mir vor Augen.

Kommentare

Eine Antwort

  1. Das gilt für Einzelpersonen und demzufolge in seiner Aussenwirkung auch für ganze Gesellschaften und Kulturen.

    In den letzten Jahrzehnten ist es vielen aufmerksamen Beobachtern klar geworden:

    Die im Sinne des Humanismus so sehr erhoffte unaufhaltsame weltweite Entwicklung weg von autoritären Regimen und hin zur freiheitlichen Demokratie gibt es nicht. Die dazu erforderlichen verinnerlichten Wertvorstellungen, Eigenverantwortlichkeiten und darauf basierenden gesellschaftlichen Regelmechanismen hängen nicht allein von materiellen, gesellschaftlichen Größen ab. Zu einer freiheitlichen Demokratie ist außer der entsprechenden Struktur auch ein wertemäßiger gesellschaftlicher Nährboden nötig.

    Wir leben in der Illusion, dass wir die christlichen Werte wie Menschenwürde, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Wahrheit und Nächstenliebe, die uns ja in einem mehr oder weniger ausgewogenen Zusammenspiel Formen freiheitlicher Demokratie ermöglicht haben, zur Erhaltung derselben nicht mehr benötigen, nur weil sich sowohl Christen als auch Nichtchristen um diese Werte bemühen.

    Wir meinen, wir brauchen das Kreuzschiff nicht mehr, nur weil unsere Luxus-Kabinen so eingerichtet sind, dass es aussieht, als befänden wir uns in einer Villa mitten auf dem Land.

    Der Ende 2018 verstorbene Philosoph Robert Spaemann war überzeugt, dass man zwar durchaus wahre Urteile und Gewissensentscheidungen treffen könne, auch wenn man als Individuum nicht an Gott glaubt.

    Damit aber überhaupt Wahrheitsansprüche und sittliche Überzeugungen möglich sind, sei Gott als absoluter Bezug erforderlich, und wenn man Gott leugnet, leugne man damit die Grundlage aller Wahrheitsansprüche und aller sittlichen Überzeugungen und damit tendenziell diese Ansprüche selbst.

    Der Kampf zwischen autoritären Herrschaftsformen und liberalen Demokratien, zwischen Freiheit und Unfreiheit, spielt sich innerhalb der Länder ab, er geht mitten durch die Gesellschaft und tobt sogar in jeder einzelnen Gruppe und jedem einzelnen Menschen.

    Um eine nachhaltige Demokratie aufrechtzuerhalten, sind organische, von unten nach oben wachsende gegenseitige Kontrollen und Ausgewogenheiten (checks and balances) erforderlich. Wie solche Checks and Balances bei der Entstehung der Demokratie wirkten, hat der französische Politiker Alexis de Tocqueville in seinem Buch „Über dieDemokratie in Amerika“ vor fast zweihundert Jahren aufgezeigt:

    „Bei meiner Ankunft in den Vereinigten Staaten war der religiöse Aspekt des Landes das Erste, was mir auffiel; und je länger ich dort blieb, desto mehr erkannte ich die großen politischen Konsequenzen, die sich aus diesem neuen Zustand der Dinge ergaben.

    In Frankreich hatte ich immer gesehen, wie der Geist der Religion und der Geist der Freiheit in entgegengesetzte Richtungen marschierten. Aber in Amerika fand ich, dass sie eng miteinander verbunden waren und dass sie gemeinsam über dasselbe Land herrschten. … Ich suchte den Schlüssel zur Großartigkeit und zum Geist Amerikas in seinen Häfen … in seinen fruchtbaren Feldern und grenzenlosen Wäldern, in seinen reichen Minen und dem riesigen Welthandel, in seinem öffentlichen Schulsystem und seinen Bildungseinrichtungen. Ich suchte ihn in seinem demokratischen Kongress und in seiner unvergleichlichen Verfassung.

    Erst als ich in die Kirchen Amerikas ging und hörte, wie von ihren Kanzeln flammende Predigten über Recht und Unrecht gehalten wurden, begriff ich das Geheimnis seines Geistes und seiner Macht. Amerika ist großartig, weil Amerika gut ist, und wenn Amerika jemals aufhört, gut zu sein, wird Amerika aufhören, großartig zu sein'“.

    Soweit der Franzose Alexis de Tocqueville im frühen 19. Jahrhundert. Die Situation hat sich längst geändert, die Demokratie steht auf tönernen Füssen. Es hört sich an, als hätte Tocqueville damals vor fast zweihundert Jahren schon bis ins 21. Jahrhundert geschaut.

    Weltweite Krisen werden so gesteuert, dass sie die Demokratie wesentlich gefährden.

    https://www.youtube.com/watch?v=dacBQQMNdHU&list=PLxT87EEvNL2Yn-ojhDjk3DDhJMtDp5hE-&index=8
    Digitales Zentralbankgeld – Das Ende aller Demokatie

    Christliche Formen und Äußerlichkeiten allein genügen nicht. Es empfiehlt sich, die christliche Grundlage, die uns den Wert des Individuums, die Menschenwürde, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie nähergebracht haben, jetzt wieder ernsthaft zu berücksichtigen.

    Damit wir wieder in Freiheit ohne Chaos und in Ordnung ohne Tyrannei leben können.

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