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Heraldik: Stadtwappen von Querfurt zeigt Spuren des europäischen Christentums

Von Beatrix Jacob

Manchmal verraten Stadtwappen erstaunlich viel über eine Region  – so auch das Wappen von Querfurt; die Stadt liegt im Saalekreis westlich von Halle in Sachsen-Anhalt. So ist es an diesem Beispiel möglich, über die Heraldik (Wappenkunde, Wappendeutung) historische Spuren zu ergründen und zu recherchieren.

Natürlich ist durch spärlich überlieferte Daten die Rekonstruktion der gesamten Causa recht schwierig und kann jederzeit durch neue Erkenntnisse verbessert werden.

Die Stadt mit ihrem heiligen Missionar aus dem Geschlecht der Edlen von Querfurt, dem heiligen Brun (974 bis 1009), identifiziert sich mit ihm, wobei verdeckte Hinweise dazu besonders im frühmittelalterlichen Wappen zu finden sind.

Bevor eine Stadtentwicklung in Gang setzen konnte, bestand das Areal mehr oder weniger aus Siedlungsgebieten.

Welchen Einfluss die Orden der Tempelritter und der Deutsche Orden höchstwahrscheinlich hatten, muss noch intensiv erforscht werden.

Eine Spur, die womöglich zum Deutschen Orden führt, könnte durch Konrad von Querfurt (1160 bis 1202) entstehen. Er war erst Erzbischof von Magdeburg, später vom Papst berufen zum Bischof von Hildesheim und Würzburg. Er reiste nach Jerusalem und erhob dort 1198 das Hospital Sankt Marien in Jerusalem zum Deutschen Ritterorden. Ferner ist bekannt, dass die Wettiner mit ihrem Tempelritterorden ebenfalls Einfluss auf die Stadt gehabt haben sollen.  

Das  rotweiß gestreifte Balkenschild, häufig auch auf verschiedenen Wappen des Adels zu finden, steht für die wehrhafte Verteidigung des Christentums und wurde wahrscheinlich als Balkenschild der Ritterorden ebenfalls genutzt. Deshalb wird es auch oft in vielen anderen Stadtwappen verankert. Es erinnert auch an das mit Blut bespritzte Hemd des im 3. Kreuzzug gefallenen österreichischen Herzog Leopold V.

Für die militärische Verteidigung des Christentums waren die 1118 n. Chr. die in Jerusalem gegründeten Tempelritter und der 1190 in Akkon gegründete Deutsche Orden zuständig.

Der deutsche Orden hat drei Schutzpatrone, die Heilige Jungfrau Maria, den Heiligen Georg und die Heilige Elisabeth von Thüringen; sie kommt dem Wirken in der Armenfürsorge nahezu der Heiligen Zita von Rom gleich. Die Tempelritter dienten zudem auch der Krankenpflege.

Das frühchristliche Wappen der Stadt Querfurt ist vor der Stadtmauer platziert, wo auf der mittelalterlichen Karte, ohne viel Bebauung, der spätere städtische Steinweg an der Stadtmauer in die Merseburger Straße, vermutlich der Prozessionsweg zum Bischofssitz in Merseburg mündete.

Damit der Rest der Bevölkerung nicht mit bedrohlichen Seuchen wie der Pest infiziert wurde, hat man die Infizierten aus der Stadt ausgestoßen vor die Stadtmauern. Für sie wurde dort zum Trost eine Heilig-Geist-Kapelle errichtet, auch hier mehrfach überbaut.

Es sollen hier im Areal einige Hospitäler verschiedener Orden seit dem 13. Jahrhundert gestanden haben. Zuletzt wird ein Hospital, woran sich viele noch erinnern können –  gegenüber der Heilig-Geist-Kirche von 1859 – bevor es zum Feierabendheim umgebaut wurde, erwähnt.

In den Wurzeln des christlichen Glaubens ist eine duale Sicht auf die Welt verankert, wo die irdische Welt des Menschen durch die Mondsichel getrennt von der universalen Welt des Schöpfergottes dargestellt wird, vor allem in alter Zeit.

So steht auch diese frühchristliche Madonna im Beinkleid oberhalb der Mondsichel als Botschafterin Gottes und unterhalb ist eine Landschaft dargestellt. Man kann diese duale Unterscheidung auch in katholischen Monstranzen (lat. monstare = zeigen) erkennen.

Dieser heraldische Hinweis vor der Stadtmauer erzählt von einer städtischen Infrastruktur, die erst im Entstehen war. In Ihrem Arm hält die Madonna das Jesuskind im Gewand, welches in seiner Hand den kaiserlichen Reichsapfel hält, die erste Spur zu Karl dem Großen (747 – 814  n. Chr.), der die vollständige Christianisierung der Sachsenstämme durchsetzte, teils auch mit Waffengewalt. Das gilt auch vom Sachsenherzog Widukind, der ein Gegner Karls des Großen war.

Auf der einen Seite neben der Madonna das Balkenschild als heraldischer Hinweis, auf der anderen Seite ein ungeschlossenes Rechteck mit rotem Untergrund als Auftragsfarbe, wo sich innen die Lippische Rose befindet, was auf die Stadt als Hochburg der Christianisierung hindeutet, als die Bekehrung der Heiden im Umfeld noch nicht abgeschlossen war und Querfurt ein kirchliches Zentrum war.

Dies leitet sich auch durch den berühmten Sohn der Stadt, den heiligen Brun von Querfurt (974 – 1009) ab, der im heutigen Polen in Gizysko –  früher Lötzen – erschlagen wurde und als Märtyrer starb.

Die zwei wesentlichen Kernaufgaben bei der Christianisierung sind die friedliche Missionierung und wehrhafte Verteidigung des Christentums vor allem gegenüber dem Islam und dem Heidentum.

Die Lippische Rose deutet an, dass schon vor Karl dem Großen die Bekehrung der Menschen zum Christentum stattgefunden hat.

In der katholischen Kirche gelten Geburtstage traditionell viel weniger als Namenstage, wobei jedem christlichen Namen ein Namenspatron  zugeordnet wird, der einen Märtyrertod starb oder sich sehr durch besonderen Einsatz in der Kirche hervorhob.

In einem Siegel eines nahe gelegenen Klosters Ahlewardisdorph von Burchard II. (1100 bis 1161) im Jahr 1147 gegründet,  in einer Wüstung verschollen, ist auf einer Urkunde im Archiv die Madonnenlilie zu sehen.

Sie ist immer weiß, vor der Christianisierung stand sie für die Göttin Hera, später für die heilige Susanne, bevor sie zur Madonnenlilie wurde.

Also ist der Rückschluss naheliegend, dass für weiß die Bewährung für das Reich Gottes steht und rot für den christlich-irdischen Auftrag des Menschen.

Auch die heilige Susanne wurde unter dem römischen Kaiser Diokletian als bekennende Christin – wie auch der heilige Georg –  verfolgt und ermordet.

Für den viel später geborenen Heiligen Brun (974 bis 1009) war Namenspatron u.a. der Angelsachse Swidbert. Dieser Bischof bemühte sich, die germanischen Stämme zum Christentum  zu bekehren, vor allem Friesen und Brukterer. Er zog sich später zwischen Ruhr und Lippe zurück.

Von dort führt auch die Spur zum Vater Karls des Großen: Pippin III. (714 – 768), der die Christianisierung weiter betrieb. Pippin III besaß Residenzen von der Loire im heutigen Frankreich bis zum Rhein.

Viele historische Umbrüche veränderten natürlich auch das Glaubensverständnis in der heraldischen Darstellung.

Das Querfurter Stadtwappen entstand erst sehr spät, vielleicht auch aus einem Irrtum heraus, dass das vermeintlich älteste Stadtwappen –  ein Artefakt aus Sandstein –  Querfurt nicht direkt zugeordnet werden konnte.

Hier wird die Madonna bereits im Gewand ohne Schleier, also nicht im Beinkleid dargestellt und hin und wieder auch mit Krone und Heiligenschein. Dieser Nimbus steht für die Marienverehrung, die eine Lichtgestalt der Reinheit verkörpert, die im katholischen Glauben sehr tief verankert ist.

Als Urbild der Kirche für das Gottes Volk bildet sie eine Brücke zwischen Altem und Neuem Testament. Das AT beinhaltet die Regeln und Gebote Gottes, aber da der Mensch unvollkommen ist, wird die Liebe Gottes betont durch seinen Sohn Jesus Christus, festgehalten im NT.

Auch in der katholischen Kirche steht Christus im Mittelpunkt und die Mondsichel trennt nicht mehr die irdische Welt von der universellen Welt Gottes. Deshalb wurde die Madonna später oft auch in vielen anderen Städten nur oberhalb der Mondsichel mit ergänzenden heraldischen Symbolen dargestellt.

Das Jesuskind, das sie im Arm hält, ist diesmal nackt, vielleicht als Hinweis auf die Geburt dieser reinen Seele,  nicht beladen von Sünden und Frevel gegen Gott.

Lediglich in veränderter Darstellung ist ein leichter Bezug im Querfurter Stadtwappen zur dualen Betrachtung erkennbar, wo durch die heraldischen Symbole seitlich obere und untere Sterne voneinander getrennt darstellen.

Hier ist seitlich der Madonna auf der einen Seite das Balkenschild präsent, auf der anderen Seite ein ROT unten – WEISS oben ohne weitere Elemente dargestellt: ROT für den Auftrag des christlichen Menschen, um sich für Gottes Welt der Reinheit und Unschuld zu bewähren. 

Diese beiden Symbole neben der Madonna untergliedern die sie umgebenden Sterne. Die unteren stehen für die Kernaufgaben des Christentums, Missionierung und militärische Verteidigung. Die oberen für kirchliche Persönlichkeiten, die Einblicke in die Entwicklung des Christentums geben.  

Im Unterschied zu den Zeiten des Heiligen Brun von Querfurt wurden später auch vermehrt vorbildlich wirkende Bischöfe, Nonnen, Mönche oder Eheleute als Schutzpatrone aufgenommen, was man sich beim Querfurter Stadtwappen zu Nutze machte.

Man darf nicht vergessen, gerade im Herzen  Mitteldeutschland entwickelte sich die Hochburg der Reformation, was zur teilweisen Abspaltung von der katholischen Kirche führte.

Hier folgen weitere Hinweise zu Personen, die mit Querfurt und der Region im Zusammenhang stehen:

  1. Heiliger Bischof Swidbert oder Suitbert (637 bis 713)
Angelsachse, Missionar und Bischof, er wurde im Jahre 690 mit Willibrord von England ins südliche Friesland geschickt. Danach predigte er den Brukterern zwischen Lippe und Ruhr. Mit Hilfe Pippins und seiner Gemahlin Plektrud gründete er ein Kloster auf einer Rheininsel, die nach ihm Swidbertswerth –  später Kaiserswerth – genannt wurde. Er wurde im Artikel bereits durch die Lippische Rose im frühmittelalterlichen Wappen erwähnt.
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  1. Hugo von Grenoble (1059 bis 1132)

Gründete den Kartäuserorden, leitete die Benediktinerkongregation in Calais und wurde vom Papst auf den Bischofssitz in Grenoble berufen. 1033 wurde Grenoble auch Sitz des römisch-deutschen Kaiserreiches. Da Konrad von Querfurt 1160 bis 1202 nicht im Heiligenverzeichnis verzeichnet ist, aber auch vom Papst als Bischof von Hildesheim und Würzburg berufen wurde, kann er kaum als Namenspatron fungieren.

  1. Heilige Elisabeth von Thüringen

Als ungarische Königstochter 1207 geboren, kam sie minderjährig zur Vermählung in das Adelsgeschlecht auf der Wartburg. Durch den unerwarteten Tod des Verlobten ergab sich die Liebesheirat mit Ludwig  IV, der sie nicht dem missgünstigen Adel auslieferte. Sie kümmerte sich um die Armenspeisung und die Krankenpflege. Nachdem ihr Gemahl Ludwig beim Kreuzzug gefallen war, musste sie von der Wartburg fliehen und starb bitter verarmt 1231 in Marburg an der Lahn; sie ist auch Schutzpatronin des Deutschen Ordens.

  1. Thomas von Aquin (1225 bis 1274)  

Entgegen den Plänen seiner adligen Familie in Neapel, die ihn für ein Benediktinerkloster vorsahen , trat er in den Bettelorden der Dominikaner ein. Wissenschaftlich befaßte er sich mit dem großen griechischen Philosophen Aristoteles, er war er ein bedeutender Vertreter der Lateinischsprachigen Gelehrten. Das Lebensmotto des Aquinaten war Glaube und Vernunft, Philosophie verknüpft mit Theologie. Vom hl. Albertus Magnus nach Paris berufen, wurde er beauftragt, als Assistent nach Köln am Rhein zu gehen, um am Aufbau des  Studiums Generale mitzuwirken. Später ging er  zurück nach Paris und wurde vom Papst nach Italien berufen, um dort ein Studium Generale aufzubauen. Thomas von Aquin verfasste Lehrbücher und wissenschaftliche Schriften auf Basis der Physik – Ethik – Metaphysik mit kanonischen (kirchenrechtlichen), exegetischen (bibelauslegenden) und moralischen Fragen. Von Aquin war Wegbereiter für die Wissenschaft in der Theologie.

1502 gründete Kurfürst Friedrich der Weise die Universität Wittenberg. Es war danach kein geringerer als der Mönch und Rebell Dr. Martin Luther, in Eisleben geboren, 1521 auf die Wartburg als Junker Jörg geflohen, der in Wittenberg Studenten mit seinem Freund Melanchthon ausbildete. Luther wollte eigentlich keine Abspaltung von der Kirche, aber als Reformer war er bemüht, gegen verkrusteten Aberglauben und Ablasshandel vorzugehen.

  1. Nicolas von Tolentino (1245 bis 1365)

Er lebte in vollständiger Askese; ihm wurden mehr als 300 Wunder nachgesagt wie die Legende der ihm vorgesetzten Rebhühner, die munter von seinem Teller davonflogen. Es kümmerte sich um Kranke und Arme. Durch seine Fürsprache soll er die Pestepidemie beendet haben und gilt besonders in Europa und Amerika als Heiliger. Vom Bistum Augsburg wurde er zum Mitpatron gekürt. In Querfurt brach ebenfalls die Pest  aus und dauerte von 1312 bis 1317.

  1. Johannes von Nepomuk (1345 bis 1393)

Er dient als erzbischöflicher Notar in der Gerichtskanzlei in Prag und vertrat die Rechtsauffassung der Kanoniker (Stifts- oder Chorherren) gegenüber dem amtierenden König. Johannes von Nepomuk kümmerte sich besonders um die deutschsprachigen Minderheiten in Böhmen und geriet in den Adelskonflikt deutscher und böhmischer Könige. Er weigerte sich, das Beichtgeheimnis der böhmischen Königin zu verraten, was ihm das Leben kostete. Sein Leichnam wurde nach seiner Ermordung in der Moldau versenkt. Auf der Karlsbrücke erinnert ein Denkmal an ihn.

Die Kriege der Adelshäuser untereinander, die Differenzen im Klerus selbst trugen auch dazu bei, dass sich die Machtverhältnisse öfters von Region zu Region verändert hatten. Da war zum einen die eher fortschrittlich ausgerichtete Geistlichkeit, zum anderen der stramm herrschende Klerus, der später den Wissensdrang in Glaubensfragen, auch den von Katharina von Bora, derart einschränkte, dass sie aus dem Kloster Nimbschen bei Grimma geflohen ist.

  1. Johannes von Kapestano (1436 bis 1456)

Er reformierte den Franziskanerorden und wurde mit 26 Jahren Richter. Bekannt wurde er als Volksprediger und Inquisitor. Vom Papst zur Konfliktlösung heikler Aufgaben berufen, erst 1415 nach Wien in den Wirren des italienischen Städtekrieges, später quer durch das geistlich/geistig daniederliegende, zerrissene Europa. 

Eisern im Kampf gegen die Hussiten (eine unter Jan Huss entstandene präprotestantische Bewegung) zur Verteidigung der katholischen Kirche. Zu seinen Lebzeiten passierte 1419 der Prager Fenstersturz, erste aufkommende Gefechte, gefolgt von Kreuzzügen. Die blutigen Auseinandersetzungen fanden erst mit dem Prager Frieden ab 1431, als man Kompromisse mit gemäßigten Hussiten aushandelte, ein Ende.

In Böhmen lebten auch Deutschböhmen in Mähren und im österreichischen Schlesien.  Besonders in Mitteldeutschland nahm die Geschichte einen anderen Verlauf. Im 30-jährigen Krieg war Wallenstein (Albrecht Wenzel Eusebius von Wadstein, er lebte von 1583 bis 1634) böhmischer Feldherr, Politiker und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee. Er kämpfte auf Seiten der katholischen Liga, sein Großvater Georg hatte 1536 in seiner Grundherrschaft den protestantischen Glauben eingeführt und sich dem Fürstenaufstand gegen Kaiser Karl V. angeschlossen. So schwelte der Machkampf zwischen Protestanten und Katholiken weiter. Wallensteins Truppen sollen auch durch Querfurt gezogen sein, wo er viele Soldaten verlor, die an der Ruhr erkrankt waren.

  1. Maria Theresa Gerhardinger (1797-1897)

Taufname Karoline, aus adligem Geschlecht stammend, besuchte die Mädchenschule. Im Auftrag des Regensburger Dompfarrers verfasste sie die Satzung und Anleitung zum klösterlichen Leben. Sie widmete sich der Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend.  Bahnbrechend war ihr ganzheitlicher Ansatz mit modernem Anschauungsunterricht, hauswirtschaftliche und kaufmännische Fächer, Fremdsprachen, musische Bildung und Turnen.

Der bayrische König Ludwig I. genehmigte ihr den Aufbau des klösterlichen Institutes 1834. Sie gründete die Kongrelation der „Armen Schulschwestern unserer lieben Frau“. Sie reiste als Missionarin durch ca. 30 Länder und baute Schulen auf.  Seit dem 5. Jahrhundert wurden in Deutschland Klosterschulen zur Heranbildung von jungen Mönchen und Nonnen betrieben, wobei man in lateinischer Sprache unterrichtete, unter der Bildungshoheit der Kirchen. In Querfurt gab es seit dem 11. Jahrhundert eine solche Lateinschule.

Wappen-Fotos: Beatrix Jacob

 

Kommentare

3 Antworten

  1. Unsere christlichen Spuren der Geschichte sind bedroht, wie in Köln, damit man ja nicht andere dominante Glaubensgemeinschaften wie den Islam verletzt. So hat man in Köln beschlossen, die Domspitze aus dem Stadtwappen zu streichen. So toll ist das Wappen eh nicht gelungen , nur mit einer Domspitze, aber wenn diese auch noch fällt, ist es ein Exempel der Beliebigkeit.
    Dabei hat die Stadt Köln allen Grund, trotz ewiger Bauzeit am Kölner Dom stolz zu sein, durch Thomas von Aquin, der hier das Studium Generale aufgebaut hat, quasi dem Aberglauben die Tür zur Wissenschaft aufgeschlagen hat.

  2. Wer sich ein wenig mit christlicher Geschichte und Gesellschaftswissenschaft, nicht Geschwätz befasst, der kann sehr gut nachvollziehen, dass im Urchristentum der Mensch seine eigene Nähe zu Gott gesucht hat und gegen Diktatur von einzelnen Machthabern wie Kaiser Diokletian aufbegehrte. Sie nahmen sich als Schöpfungskinder wahr, wie Jesus Christus sie gelehrt hat. Dem zänkischem, nach Macht strebenden Adel und teilweise Klerus konnte das nicht gefallen, dass ihre Untertanen als freie Menschen aufbegehrten. Also mussten sie Zwietracht sehen, Martin Luther verleumden, um die Macht über ihre Untertanen wieder unter Kontrolle zu bringen. Auf der einen Seite die friedlich hörigen Lämmer im Kollektivbewusstsein, die ihre geistliche Unterdrücken hinnahmen und auf der anderen Seite die Rebellen,
    wie Zwingli, Hus, Luther, die jene geistliche Unterdrückung bekämpften. Die Wurzel des Christentums durfte nicht gedeihen, wenn man Macht an sich reißen wollte. So wurde das Christentum gespalten und das traurigste Ereignis war die Bartholomeusnacht, gut im Gedicht von Ferdinand Freiliggrath beschrieben, wo Hugenotten und Katholiken sich blutig bekämpften, angestachelt von den Machthabern dieser Zeit. Somit wurde die christliche Wurzel ideologisch ramponiert und heute mit ideologischen Zeitgeist verwässert, so dass Dietrich Bonhoeffer verraten im KZ landete.

  3. Bevor eine kulturelle Vernichtung unserer christlichen Erinnerungskultur einsetzt, ist es nach Anfeindungen zu begrüßen, wenn gerade auch die Identität der christlichen Wappenkultur erhalten wird. Ganz schön komplex die inhaltlichen Aussagen.

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