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Mathias von Gersdorff über Aufstieg und Fall des David Berger

Der Theologe David Berger, der nach seinem „Outing“ als Homosexueller und durch sein Buch „Der heilige Schein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche“ einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, war ursprünglich ein Thomist, also Vertreter jener theologischen Lehrrichtung, die die Werke des hl. Thomas von Aquin als Grundlage ihrer Arbeit verwendet.
Kennzeichen der thomistischen Theologie ist eine sehr klare, systematische Begrifflichkeit und die Fähigkeit, präzise Definitionen für theologische Sachverhalte zu fabrizieren.

M. von Gersdorff
M. von Gersdorff

David Berger veröffentlichte als Theologe so manches aus dieser Lehrrichtung, zB. die Werkinterpretation „Thomas von Aquins Summa theologiae„, die Aufsatzsammlung „In der Schule des hl. Thomas von Aquin: Studien zur Geschichte des Thomismus“ oder  „Was ist ein Sakrament? Der hl. Thomas von Aquin und die Sakramente im allgemeinen“ und andere Bücher.
Die Theologie des Thomas von Aquin ist eine der wichtigsten Grundlagen der katholischen Lehre überhaupt. Ihre Bedeutung für die katholische Kirche kann gar nicht genug gewürdigt werden. Es ist nicht übertrieben, zu sagen, der Thomismus sei die in eine philosophische Sprache gegossene Lehre des Evangeliums.
David Berger war also dabei, ein wichtiger Autor des modernen Thomismus im deutschsprachigen Raum zu werden. Doch das weiß mittlerweile kaum noch jemand.
Heute ist Berger nur noch für seine burleske Art der Verfolgung des anonymen Internetportals „Kreuz.net“ und für seine Hasstiraden gegen Papst Benedikt XVI. bekannt.
Ein trauriger Absturz für einen intelligenten Theologen!
Dr. Berger hat vor wenigen Tagen dem Deutschlandfunk und der linksalternativen „taz“ aus Berlin Interviews gegeben.
In beiden Beiträgen geht es zwar vordergründig um seinen manischen Kampf gegen „Kreuz.net“. Die Bedeutung, die Dr. Berger diesem Internetportal zuspricht, ist so übertrieben, dass man nur noch lachen oder den Kopf schütteln kann. 
Aber im Grunde genommen geht es ihm gar nicht um Kreuz.net. Es geht um die Einstellung der katholischen Kirche zur Homosexualität.
Praktizierte Homosexualität gehört objektiv zu den schweren Sünden. Das ist die 2000-jährige Lehre der katholischen Kirche. Das war auch die Lehre im Alten Bund, also in der Zeit des Alten Testaments, ebenso ist dies der Standpunkt des Neuen Testaments.
David Berger will sich jedoch nicht damit abfinden und kämpft verbissen und in infamer Art und Weise dagegen.
Wie ist das zu erklären? Meint er tatsächlich, die katholische Kirche würde sich hinsichtlich ihrer Bewertung der Homosexualität irren?
Als Theologe müsste er wissen, dass ein Theologe der sachlichen Wahrheit verpflichtet ist. Die eigene Person mit all ihren Vorlieben und Leidenschaften muss bei der theologischen Auseinandersetzung zurücktreten. Die Wahrheit und nur noch die Wahrheit ist von Bedeutung  – nichts anderes.
Diese Geschichte macht deutlich: Gerade Theologen  –  selbst die intelligentesten unter ihnen  –  sind nicht immun gegen die Versuchung, ihre eigene Lebenseinstellung irgendwie rechtfertigen zu wollen, egal, wie falsch diese ist.
David Berger wollte oder konnte seine homosexuellen Tendenzen nicht in Schach halten und ist nun zu einem erbitterten Gegner der Kirche Christi geworden.
Man muss sich das vor Augen führen: Das Lebensideal von David Berger besteht offenbar fast nur noch aus Verbitterung gegen Papst und Kirche. Seine Zeit füllt er damit aus, gegen eine burlesque Internetseite zu kämpfen, als ob er damit den Weltuntergang verhindern würde.
Anstatt sich mit der Theologie des hl. Thomas zu befassen, werkelt er an einem Buch mit dem kuriosen Titel „Katholiban im Homowahn“.
Im Evangelium heißt es klar: „Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es finden. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber Schaden nimmt an seiner Seele?“ (Lukas, 9, 23-25).
Eben dies ist der von Christus vorgezeichnete Weg zu Gott  –  und das ist auch die Lehre seiner Kirche. Nur in der Selbstvergessenheit und Hingabe an hohe Ideale kann der Mensch wirklich Großes und Edles erreichen, nicht im ungeordneten Ausleben seiner Leidenschaften.
MATHIAS VON GERSDORFF ist katholischer Publizist, Buchautor und Leiter der Frankfurter Aktion „Kinder in Gefahr“

Kommentare

3 Antworten

  1. Der Kampf gegen das Hetzportal kreuznet ist erfolgreich ausgegangen. Die o.a. Kritik kann man als burlesk bezeichnen. Von Gersdorf sollte sich zurückhalten, falls er dazu in der Lage sein sollte. Wie andere Menschen ihr Leben gestalten, unterliegt nicht seiner unmaßgeblichen Bewertung. Er sollte sich lediglich bemühen, objektiven Journalismus zu betreiben. Das ist seine Aufgabe und nicht der miese Job des advocatus diaboli.

    1. Guten Tag,
      den Kampf gegen das Schmuddelportal „kreuz.net“ führe ich selber nachweisbar seit über vier Jahren, als ein Dr. Berger sich diesbezüglich noch zurückhielt. Unser Autor, Mathias von Gersdorff, kann über moralische Grundsätze denken und schreiben, wie er das als überzeugter Katholik für richtig hält. Dabei steht die Lebensführung von Dr. Berger durchaus nicht unter Denkmalschutz, zumal dieser Kampagnenführer doch selber massiv austeilt (und zB. wüste Tiraden gegen den Papst losläßt), wohingegen sich Herr von Gersdorff einer sachlichen Sprache und Argumentation bedient. Unserem Autor dennoch einen „miesen Job“ zu unterstellen, ist unfair, komplett überempfindlich und zeugt überdies von Doppelmoral.
      Freundliche Grüße!
      Felizitas Küble

    2. Dass kreuz-net abgeschaltet wurde befürworte ich auch, aber Mathias von Gersdorff aufgrund seiner obigen Kritik mangelnden objektiven Journalismus zu unterstellen, ist lachhaft.
      Wer hier auf objektiven Journalismus pocht, sollte das auch von anderen Medien einfordern. Viele unserer großen Medien lassen einen fairen und objektiven Journalismus vermissen – sie hacken wie die wilden Tiere auf
      die katholische Kirche ein, stellen ihren Focus auf das Negative und lassen alles Positive außer acht. Sie hätten genauso die Aufgabe, objektiven Journalismus zu betreiben, stattdessen erfüllen sie den „miesen Job des advocatus diaboli“!

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