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Sievernich: Wenn die Erscheinungssucht unseren Glauben der Lächerlichkeit preisgibt

Kürzlich haben wir hier im CF eine Glosse über die „Botschaften“ von Sievernich veröffentlicht. Ein katholischer Familienvater aus dem Bistum Köln, der seit vielen Jahren unter dem Kürzel „GsJC“ über Pseudo-Mystik schreibt, hat uns hierzu den folgenden Kommentar gesandt:

So erscheint in Sievernich das „Jesuskind“ in Prager Gestalt auf dem Grundstück Haus Jerusalem am 2.12.2019 nach der heiligen Messe, öffnet den Mantel und kündigt gewichtig drei schwere Jahre an, die am 2.12.2022 ihr unauffälliges Ende fanden:

„Dann sagte der Herr: „Nun zeige ich dir etwas in Meinem Mantel.“ Er kündigte uns drei schwere Jahre an!
(Anmerkung: Bisher stand an dieser Stelle: ‚Es erfolgte eine persönliche Mitteilung.‘
Die vielen umstehenden Pilger haben während der Erscheinung des Jesuskindes die Worte „also drei Jahre“ vernommen. Diese Worte wurden auch durch eine unabhängige Person als Video- und Audiodatei aufgenommen. Ab Dezember 2019 ist alles sehr schnell eingetroffen. Aufgrund der aktuellen Ereignisse teilen wir heute, am 29.5.2020, mit, dass der Herr uns drei schwere Jahre angekündigt hat. Wir müssen die Menschen darüber informieren, möchten aber nicht, dass sie in Panik geraten.)

(Quelle: https://maria-die-makellose.de/botschaften/Alle%20Botschaften%20von%20Jesus/Alle%20Botschaften%20von%20Jesus.htm)

Es wird immer wieder (leicht)gläubige Personen geben, die sich von Frau Strack und ähnlichen Möchtegern-Sehern beeindrucken lassen und angesprochen fühlen. Sie brauchen ein Spannungsmoment, das ihrem –  so scheint es –  ansonsten tristen Glaubensleben über die verbindliche Offenbarung hinaus zu mehr Inhalt und Klärung verhilft.

Da kommt leicht verdauliches, flaches und anspruchsloses Geschwätz – mehr sind die Texte der Frau Strack nicht – gerade recht.

Die Gemeinde um Frau Strack hat es ja immer gewusst, dass die wahren Einsichten in Kirche und Welt nur noch den ganz Kleinen privat geoffenbart werden. Und so ist es auch jedem entprechenden Geist in dieser Welt gegeben, seine privaten Phantasien im Internet einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Abnehmer werden solche Texte immer finden und wie in dieser Szene bekannt: Sollte etwas nicht passen, dann wird es eben passend gemacht.

Nur sollten sich die Anhänger Stracks auch die ernsthafte Frage stellen, ob Sie sich wirklich als Zeugen des Glaubens, Diener und bevorzugte Freunde des „Prager Jesuleins“ verstehen, indem sie solche unsinnigen Zahlenspielereien (wie oben zitiert) verbreiten und ob sie damit dem wahren Glauben einen Dienst erweisen.

Jene Katholiken, die so gefestigt und selbstsicher in den Nebensächlichkeiten (Privatoffenbarungen) des Glaubens sind, die Gabe der Unterscheidung für sich in Anspruch nehmen, sollten die Außenwirkung im Hinblick darauf nicht unterschätzen, was sie als vermeintlich glaubensstarke Christen (letzte Retter einer ungläubigen Welt) für ein Bild auf wirklich Suchende abgeben.

Sie machen sich damit zu einer Lachnummer und den wahren Glauben, der einzig auf das Heilsgeschehen und die abgeschlossene Offenbarung Gottes baut,  lächerlich.

Zudem betätigen sie sich öffentlich (!) als katholische (?) Nestbeschmutzer, mag es ihnen auch nicht klar bewußt sein:

„Weil der größte Teil des Klerus verdorben ist und der kleinere Teil Angst hat, wird die Rettung vom Volke ausgehen.“
(Quelle: https://maria-die-makellose.de/botschaften/2022/2022_10_19.html)

Auch Frau Strack und sonstigen namhaften Befürwortern stünde es deshalb gut zu Gesicht (Garabandal-Gläubige eingeschlossen), die Texte zuvor kritisch auf geistigen Nutzen zu durchleuchten – falls dies noch möglich ist und man sich nicht zu sehr in diesen Unsinn verstrickt und bedingungslos ausgeliefert hat!

Es sollte der Anhängerschaft nicht entgangen sein, so an die vielen Geheimnisse gedacht wird, die in Medjugorje und Garabandal noch schlummern, dass es an diesen Stätten eben nicht nur um das so wichtige Gebet geht.

Es sind gerade die überaus spektakulär angekündigten Ereignisse, die diese Bitte um Gebet garnieren, mit denen Werbung gemacht und die kritisch betrachtet werden sollten. Bekanntlich liegt der Teufel oft im Detail.

Und so fängt es meist ganz harmlos an. Nach der Bitte um Gebet – auch in den Kirchen – in den vielen besorgniserregenden Anliegen dieser Welt, die dem wachsamen gläubigen Auge auch ohne visionäre Hinweise nicht entgehen, reihen sich allerlei seltsame Geschichten.

Im besten Fall entspringen diese „Botschaften“, die unter einem leichtgläubigen Volk verbreitet werden, einer Überdosis der Seherin an Beschäftigung mit Texten aus wenig lichtreichen Quellen.

Phantasie, innere Angespanntheit, ein übersteigertes Sendungsbewusstsein, übermäßiger Konsum von Nachrichten, vorschneller Zuspruch unqualifizierter Laien und von der Amtskirche enttäuschter Geistlicher vollbringen den Rest und ein neues Sternchen wird in der Seherszene auf den Thron gehoben.
 

Kommentare

13 Antworten

  1. Vorschlag:

    1) Aufhebung des Pflicht-Zölibates für Priester, stattdessen Freiwilligkeit des Zölibates bzw. der Ehelosigkeit. Wie in der alten syrischen bzw. assyrischen Kirche von Antiochia in der Nachfolge des Apostels Petrus und nach Thaddäus und Thomas in apostolischer bzw. bischöflicher Nachfolge und Tradition und Sukzession stehend. Diese Kirche steht in einer Kirchenunion mit Teilen der Thomas-Christen und Thomas-Kirchen Indiens nach dem Apostel Thomas, welche auch ihr eigenes traditionelles sprituelles Dhyana(m)-Yoga als echt christliches Yoga haben. Es gibrt auch echt christliche Meditation und Hermetik und Theurgie.

    2) Zulassung des Diakonates für Frauen (NICHT aber des Frauen-Priestertums!).

    3) Orientierung am Engel(s)werk nach Gabriele Bitterlich als Mystikerin.
    Die Engel(s)namen findet man im zweiten Buch des Philo(n) von Alexandrien.

    Ansonsten weitgehende Zuwückweisung der Forderungen des synodalen Weges.

  2. Sievernich und die alte Nachrichten!

    Manuela: Am 10. Januar 2023

    Draußen öffnete sich der Himmel und eine große Prozession weiß gekleideter Frauen und Männer kamen zu mir. Sie hielten Palmzweige in ihren Händen. Sie riefen: „Im Frühjahr kommt eine Offensive.“ Plötzlich sah ich sie nicht mehr.

    Quelle: https://maria-die-makellose.de/start.html

    Es ist in Sievernich auch kaum vorstellbar, dass sich bei Frau Strack nur eine kleine Prozession ankündigt.
    Weiß gekleidete Frauen und Männer, deren Zahl nicht näher bekannt wurde, zumal sie auch schnell wieder weg waren, überbrachten eine nicht nur auf „Zeit-Online“ bereits am 07. Dezember 2022 vermutete russische Offensive im Frühjahr.

    Fazit: Der Botschaftshimmel der Frau Strack hängt den aktuellen Entwicklungen Monate hinterher.

    MfG 🙂

  3. Zu meinem Kommentar bezüglich des Liedes, bei dem der Kommentarstrang leider nicht mehr fortgesetzt werden kann: Ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher, dass am Anfang des Liedes überhaupt Maria gemeint ist – dort steht: „In einer Zeit der kalten Herzen erscheint die goldene himmlische Kron‘. Sie trägt ein Kind mit offenem Herzen…“ Ich war zunächst davon ausgegangen, dass „die goldene himmlische Kron‘“ eine besonders poetische Titulierung Mariens sein soll, da sie ja immerhin „das Kind trägt“, aber wahrscheinlich soll es heißen, dass sie (die Krone) von einem Kind mit offenem Herzen getragen wird. Das ganze Konstrukt ist irgendwie merkwürdig, und frage mich vor allem, was das bedeuten soll, dass die himmlische Krone erscheint… Ist die Krone als solche das Primäre, was erscheint, und dann kommt erst das Christuskind? Keine Ahnung. Entschuldigen Sie bitte die Verwirrung.

  4. Diese leichtgläubigen Menschen müssen viel mit dem nüchternen Glauben konfrontiert werden.
    Nur so kann Einsicht kommen.
    Lange glaubte ich an die Botschaften in Medjugorje, bis ich dann ein kritisches Buch „Der Medjugorje Betrug“ gelesen habe.
    Da wurde mir klar , es ist ein riesiger Betrug an den Gläubigen.
    Fr. Küble erklärte mir noch mehr zu diesen Erscheinungsphänomenen, die in der ganzen Welt vorkommen.
    Es ist für nüchtern denkende Gläubige sehr anstrengend, mit diesen erscheinungsbewegten Gläubigen umzugehen, weil diese sich ihre „Traumwelt“ nicht nehmen lassen wollen.
    Und schnell wird man von denen in die Ecke des ‚Bösen“ gestellt.

  5. Diese Anhängerschaft an Privatoffenbarungen ist oft ein Akt der Verzweiflung über die Situation von Kirche und Welt und der Glaube wird unmerklich durch das Substitut „Übernatürliches“ ersetzt, das Phänomen gab es schon bei den Ultramontanen
    siehe hier
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sant%E2%80%99Ambrogio_della_Massima
    oder hier
    https://de.wikipedia.org/wiki/Louise_Beck
    diese Dame leitete praktisch ganze Provinzen der Redemptoristen und der Bischof von Regensburg war völlig von ihr abhängig
    Was aber die Situation heute wesentlich schlimmer macht, dass diese Leute überhaupt nicht mehr unterscheiden, da wird alles genommen von Sievenich bis zur Baba Wanga und dem Irlmaier,
    diesen Grottenbahn-Glauben kann man gut hier sehen
    https://gloria.tv/language/8QDSMu97uCBR21em6jvgVCAqB

    1. Unabhängig ob Sievernich echt ist oder nicht, was folgert Ihr Satz,
      „ Reformatorisch-Konservative lehnen nach Vollendung der Bibel alle Annahne von Erscheinungen als schlimme Irrlehre ab“,
      und verbieten somit Jesus und Maria den Mund aufzumachen.

      Allen das Wort, Reformatorisch-Konservative, ist eine reine Irreführung, wie eben die sog. „Reformation“, welche eine Abspaltung von der von Jesus gegründeten Kirche, die das Erlösungsgeschehen durch durch in apostolischer Sukzession geweihten Priester gegenwärtig setzt. Die wissenschaftlich geprüften Hostienwunder durch Jahrhunderte und die faktische Historie der Leben der Kirchenväter und Heiligen bestätigen den klaren Irrtum der sog. „Reformation“, besser Glaubensspaltung, dazu die Worte Jesu aus Joh. 6, Wollt auch ihr weggehen?

  6. Ja, es ist mehr als lächerlich, was sich in Sievernich abspielt, es ist eine Farce..Konfus, wirr, unverschämt!!! Aber traurig und für mich unverständlich ist die Tatsache, dass viele Sievernich-Gläubige das zwar auch sehen, es aber ignorieren und weiterhin dorthin pilgern. Sie wollen diese „Zuflucht“ des Glaubens einfach nicht verlieren. „Der Herr muss einfach in Sievernich erscheinen, weil die Welt gerade untergeht.“ Und so geht der Irrsinn trotzdem weiter und die Seherin kann erzählen, was sie will.
    Wir sollten weiter für diese Menschen beten, damit sie endlich Aufwachen! AMEN

    1. Es ist sehr interessant, was Sie beschreiben, denn ich hätte angenommen, dass die Sievernich-Anhänger schon absolut von der Echtheit der Erscheinungen überzeugt sind. Wie kann es denn Ihrer Ansicht nach dazu kommen, dass Menschen zwar einerseits merken, dass sie es mit einer Farce zu tun haben, diese ihnen aber andererseits wie die einzige Zuflucht vorkommt, die sie nicht verlieren wollen? Wie ist es möglich, dass Menschen die sicher von Gott geoffenbarte Wahrheit gerade im Angesicht einer unterzugehen scheinenden Welt nicht als Zuflucht empfinden, sondern solche zweifelhaften Orte und Ereignisse als letzten Rettungsanker zu benötigen meinen? Ist ein Fake-Christus, der angeblich erscheint, eine sicherere Hoffnung und Zuflucht als der „echte“ Herr? Hat man nicht gerade dann, wenn es ernst wird und alles wankt, Angst davor, einem Betrug aufzusitzen und den Weg zu verfehlen? Das muss doch schrecklich sein, wenn einem nur noch so ein Fake helfen kann… Können Sie sich das irgendwie erklären? Was ist das für ein Mechanismus?

      1. Das ist eine gute und berechtigte Frage, mit der ich mich seit Wochen beschäftige. Ich habe noch keine Antwort..Vielleicht weil der “ Fake Jesus“ in Sievernich greifbarer scheint. Er ist nicht oben in der himmlischen Herrlichkeit, sondern unten bei Ihnen. Die Seherin nimmt ja sogar persönliche Briefe entgegen, für diesen Jesus…Vielleicht ist es seine vermeintliche Nähe zu ihnen. Es ist unfassbar und mir tun diese Menschen sehr leid..

        1. Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort! Es ist wirklich sehr traurig, und ich denke, dass viele Menschen in großer seelischer Not sind und in ihren Pfarreien alleingelassen werden.

          Mir scheint, dass die Kirche in Deutschland unter anderem den Fehler gemacht hat, einen großen Teil der gesunden Volksfrömmigkeit abzuschaffen und insgesamt wenig Raum für das Übernatürliche zu lassen. Menschen, die Sehnsucht nach einem „frommen katholischen Leben“ haben, landen so sehr schnell in zwielichtigen Ecken.

          Ich denke, manche fühlen sich von der Kirche insgesamt um das „wahrhaft Katholische“ betrogen und glauben dann kritiklos alles, wenn es nur fromm klingt, und es ist völlig egal, dass keiner weiß, aus welchen sumpfigen Quellen es stammt. Aber da oft schon eine „normale“ Marienverehrung (ebenso wie andere traditionelle Frömmigkeitsformen, sei es die Heiligenverehrung, die Verehrung des Prager Jesuskindes, aber sogar die Eucharistische Anbetung etc.) in Deutschland nahezu als anstößig betrachtet wird, denken die Leute möglicherweise, dass auch alles andere, was kritisiert wird, unbedingt echt sein müsse, auch wenn das dann wirklich zwielichtig ist.

        2. Das Jesuskind schenkt den Kindern ein Lied – 27. September und
          singt es selber vor – 28. September 2020

          […]

          Am 28.09 2020 sah ich bei der Arbeit draußen das Jesuskind in Prager Gestalt in rotem Gewand und Mantel, ca. 50 cm groß, in der Luft vor mir schweben. Es sagte mir, Es komme am 5. Oktober 2020 zu den Menschen. Dann sagte Es mir, Es hätte sich sehr über die Briefe der Kinder gefreut, die ich für Ihn aufbewahrt habe. Nun sang Er mir ein Lied für die Kinder mit voller Inbrunst vor, die im Briefe reich verziert schrieben. Da die Briefe verschlossen waren, weiß ich nichts über den Inhalt, aber das liebe Jesuskind kennt den Inhalt der Briefe ja.

          Dieses Lied ist diesen Kindern gewidmet und allen Kindern, die das Jesulein in Freude und Leid besuchen möchten.

          https://maria-die-makellose.de/botschaften/Alle%20Botschaften%20von%20Jesus/Alle%20Botschaften%20von%20Jesus.htm

          1. Vielen Dank für den Hinweis auf dieses „kunstvolle“ Lied, das ich noch nicht kannte. Man kann es unter diesem Link auch anhören.

            https://maria-die-makellose.de/botschaften/2020/2020_09_27-28%20Lied.html

            Offenbar wird es in der Aufnahme aber leider nicht vom Jesuskind selbst gesungen, sondern wohl nur von Frau Strack (wirklich schade).

            Es gibt auch ein neues Lied, das angeblich von einem Engel geoffenbart wurde:
            https://maria-die-makellose.de/Lied_Koenig_der_Barmherzigkeit.html

            Der zweite Satz ist leider bereits verkorkst, denn da steht: „Sie trägt ein Kind mit offenem Herzen, spricht zu uns: ‚Siehe, Ich bin Gottes Sohn.'“ Hier ist der Bezug falsch, denn so, wie der Satz aufgebaut ist, sagt nun doch Maria „Siehe, ich bin Gottes Sohn“, denn grammatikalisch bezieht sich „spricht“ keineswegs auf das Kind, sondern auf das Subjekt des Satzes, also auf „sie“ („Sie trägt… und spricht…“). So etwas sollte einem Engel aber nicht passieren!

            Ich bin erstaunt zu sehen, womit sich der Himmel heutzutage zu befassen scheint. Romanos der Melode (der größte byzantinische Hymnograph) wäre vor Neid erblasst…

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