Fast jeder kennt die Geschichte des berühmten jüdischen Pädagogen Janusz Korczak, der die Kinder seines Waisenhauses in Polen beim Transport in ein NS-Vernichtungslager begleitete, obwohl er sich denken konnte, daß dies auch seinen Tod bedeutet.Weniger bekannt ist, daß Korczak während der Jahre, in denen er sein Waisenhaus leitete, eine ebenso großherzige Gefährtin an seiner Seite hatte, die leider in Vergessenheit geraten ist.
Stefania „Stefa“ Wilczyñska war es, die Korczak 1911 seine erste Anstellung in dem jüdischen Waisenhaus gab, das sie selber leitete. Beim Umzug des Hauses wurde Korczak der Leiter, Wilczyñska sodann seine Stellvertreterin und Hausmutter.
Zwanzig Jahre später verspürte sie den Wunsch nach Veränderung: In den Jahren 1931 und 1936 besuchte sie das britische Mandatsgebiet Palästina und und wanderte schließlich 1938 aus. Doch bereits ein Jahr später hatte sie genug vom Leben im Kibbuz (einer landwirtschaftlichen Kommune) und kehrte zurück nach Warschau zu „ihrem“ Waisenhaus. |