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Neuer Weltverfolgungs-Index 2013: In diesen Staaten werden Christen am stärksten verfolgt

Nordkorea und Saudi-Arabien sind negative Spitzenreiter

Derzeit werden rund 100 Millionen Christen weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt. Besonders in Afrika hat die Christenverfolgung in islamischen bzw. islamisch beeinflußten Staaten zugenommen.

Unrühmlicher Spitzenreiter bleibt zum elften Mal in Folge das abgeschottete kommunistische Nordkorea.

Das geht aus dem Weltverfolgungsindex 2013 (WVI) hervor, den das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors am heutigen Dienstag vorstellt.

Der WVI erfaßt und dokumentiert jährlich die aktuelle Situation der Religionsfreiheit von Christen weltweit und listet die 50 Länder auf, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt und benachteiligt werden.

Berichtszeitraum für den neuen WVI ist der 1. November 2011 bis 31. Oktober 2012.

Foto: Evita Gründler
Foto: Evita Gründler

In Nordkorea wird bereits der Besitz einer Bibel mit der Todesstrafe oder Arbeitslager für die gesamte Familie bestraft.

Auf den weiteren acht Plätzen folgen Staaten, in denen der islamische Extremismus die Hauptquelle für eine systematische Verfolgung von Christen ist.

Hier werden Christen am stärksten verfolgt:

Platz    1    Nordkorea
Platz    2    Saudi-Arabien
Platz    3    Afghanistan
Platz    4    Irak
Platz    5    Somalia
Platz    6    Malediven
Platz    7    Mali
Platz    8    Iran
Platz    9    Jemen
Platz    10   Eritrea

Bedrohung in Afrika gestiegen:

Die afrikanischen Länder Mali, Tansania, Kenia, Uganda und Niger sind im WVI 2013 erstmals vertreten. In Mali (Platz 7) eroberten militante, der Al Kaida nahestehende Islamisten den nördlichen Landesteil. Christen mußten fliehen.

Eine verstärkte Unterwanderung der Gesellschaft durch islamistische Gruppierungen und gleichzeitig gewaltsame Übergriffe auf Christen wurden auch aus Tansania (Platz 24), Kenia (40), Uganda (47), Niger (50) und Nigeria (13) sowie Ländern des „Arabischen Frühling“ gemeldet.

Extremistische muslimische Organisationen stehen bereit, dort die Macht zu ergreifen, wo sich durch die Revolutionen ein Machtvakuum aufgetan hat.

Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland, erklärt hierzu:

„Die Revolutionen und demokratische Wahlen wie in Ägypten haben islamistischen Gruppierungen wie den Muslimbrüdern und Salafisten als Trittbrett gedient, um an die Macht zu gelangen. Leider sehen wir derzeit kein Ende der länderübergreifenden Ausbreitung eines extremistischen Islam mit einer massiven Verfolgung und Vertreibung der christlichen Minderheit.“

Aber auch in Ländern ohne mehrheitlich muslimische Bevölkerung erleiden Christen zunehmende Unterdrückung und Gewalt – wie in Kenia, Uganda und Tansania. Dort setzen gewaltbereite Islamisten aus den Nachbarländern Christen unter Druck.

Negative Entwicklungen in Syrien und Libyen

Im anhaltenden Bürgerkrieg Syriens werden Christen zumeist von ausländischen Islamisten bzw. sog. „Rebellen“ ins Visier genommen, die sich der „Syrischen Befreiungsarmee“ angeschlossen haben. Das Land rückt im WVI 2013 dadurch von Rang 36 vor auf Rang 11.

Einen großen negativen Sprung nach vorn macht auch Libyen   –   von Platz 26 auf 17. Der von vielen Menschen erhoffte Wandel hin zu einer rechtsstaatlichen Demokratie wurde auch dort durch islamische Extremisten zunichte gemacht.

Christen in Nigeria, Syrien und im Irak erlebten am häufigsten gewalttätige Angriffe, gefolgt von Sudan und Ägypten.

Besonders im Fokus sind Christen muslimischer Herkunft, die nach der Scharia als Abgefallene vom Islam gelten. Sie werden häufig von ihrer eigenen Familie geächtet, aber auch gesellschaftlich und politisch verfolgt und ausgegrenzt.

In der Gefahr nicht allein lassen

Bei den Erhebungen zum WVI untersucht Open Doors gezielt die verschiedenen Lebensbereiche der Christen in einem Land: So wird ihre private, familiäre, gesellschaftliche, kirchliche und staatliche Situation jeweils differenziert betrachtet.

Die Freiheit, den Glauben zu leben  –  privat wie öffentlich  –  und das Ausmaß der Gewalt gegen Christen fließen gleichermaßen in die Bewertung der Länder ein.

Christen sind weiterhin die weltweit größte verfolgte Religionsgemeinschaft. Sie werden um ihres Glaubens willen diskriminiert, geschlagen, bespitzelt, eingesperrt oder sogar ermordet.

Open Doors ruft gegen das Vergessen von Millionen verfolgter Christen auf und bittet, sie zu unterstützen: „Gebet ist das erste, worum uns verfolgte Christen bitten. Darüber hinaus ist es erforderlich, durch Hilfsprojekte vor Ort zu helfen.“

Wachstum trotz Verfolgung

„Obwohl die Verfolgung von Christen weltweit zunimmt, gibt es Zeichen der Hoffnung. Inmitten einer feindlich gesinnten Umwelt sind die christlichen Gemeinden in vielen Ländern gewachsen“,  erläutert Markus Rode.

Die Anzahl der Christen in Afrika und Südamerika hat sich seit den 1970er Jahren verdoppelt, in Asien sogar verdreifacht, so Open Doors.

Die bedrängten Christen in Syrien und Ägypten berichten von einer nie dagewesenen Einheit unter den christlichen Konfessionen – und auch in Nordkorea wächst die Zahl der Christen, die sich trotz massiver Verfolgung heimlich treffen.

„Durch das beherzte Engagement von Politikern und Christen, die sich in Deutschland und anderswo für verfolgte Christen im letzten Jahr eingesetzt haben, konnten wir vielen Betroffenen  unmittelbar helfen und neue Hoffnung geben. Wir wünschen uns, dass der Weltverfolgungsindex nicht nur als Gradmesser der Christenverfolgung weltweit gesehen wird, sondern dazu führt, dass unsere freiheitlich demokratische Gesellschaft, vorrangig die Kirchen und die Politiker, sich noch intensiver für verfolgte und bedrängte Christen einsetzen“, appelliert Markus Rode.

Den ausführlichen Bericht zum Weltverfolgungsindex, alle Platzierungen sowie Lebensberichte verfolgter Christen finden Sie unter www.weltverfolgungsindex.de

In Kürze: Platz 1 bis 3

Nordkorea Platz 1: Auch unter dem neuen Machthaber Kim Jong Un werden Christen hingerichtet oder mit ihrer ganzen Familie in Arbeitslager gebracht. Geschätzte 50.000 – 70.000 Christen befinden sich derzeit in Arbeitslagern und werden zu Tode gefoltert. Sie gelten als gefährliche politische Feinde, da sie zum einen die „Juche“-Ideologie ablehnen und gleichermaßen auch die gottgleiche Verehrung von Staatsgründer Kim Il Sung sowie dessen im Jahr 2011 verstorbenem Sohn Kim Jong Il. Ihren Glauben können die ca. 200.000 bis 400.000 Christen nur heimlich leben. Trotz harter Verfolgung gelingt es dem Regime jedoch nicht, die wachsenden Hauskirchennetzwerke im Untergrund auszulöschen.

Saudi-Arabien Platz 2: Die Bürger des Landes müssen laut Gesetz und Verfassung dem Islam nachfolgen. Das Land sieht sich als Hüter der heiligen Stätten des Islam. Eine eigene Religionspolizei achtet akribisch auf die Einhaltung der Scharia und geht hart gegen Abweichler vor. Trotz einer feindseligen Haltung gegenüber Christen, wächst die Zahl der Christen muslimischer Herkunft in dem Königreich beständig. Sie müssen ihren Glauben geheim halten, denn Konvertiten droht die Todesstrafe.

Afghanistan Platz 3: Trotz internationaler Abkommen zum Schutz religiöser Minderheiten im Land bleibt die Situation für Christen sehr angespannt. Es gibt keine einzige offizielle Kirche im Land. Afghanische Christen, alles ehemalige Muslime, können sich nur heimlich in kleinen Gruppen treffen. Die Regierung tritt als Bewahrerin des Islam auf und verfolgt Christen muslimischen Hintergrunds als Abgefallene vom Islam mit aller Härte. Immer wieder werden auch ausländische Christen ermordet oder mittels Entführungen und Erpressungen durch extremistische Gruppen wie die Taliban zum Verlassen des Landes gezwungen. Der Abzug der internationalen Streitkräfte in 2013 bzw. 2014 sowie der Machtkampf verschiedener Clans im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2014 und die wieder erstarkten Taliban erschweren die Situation der Christen zusätzlich.

Verbesserung von Länderplazierungen

Rot-China fällt von Platz 21 auf 37 zurück. Die Regierung sieht nicht-staatliche Hausgemeinden bzw. Kirchen zwar weiterhin als illegal an; sofern sich die Hauskirchen jedoch an bestimmte Beschränkungen halten, können sie ihre Gottesdienste in der Regel ungestört feiern. Jedoch will die Regierung auch die Hausgemeindebewegung kontrollieren. Deshalb müssen sie der Regierung über alle ihre Aktivitäten berichten.

Die Position des südasiatischen Bhutan verändert sich von Rang 17 auf Platz 28. Die christliche Minderheit in dem mehrheitlich buddhistischen Land ist jedoch weiterhin u.a. durch ein noch nicht ratifiziertes Gesetz gegen Konversionen gefährdet.

Iran belegt Rang 8 (vormals Platz 5). Usbekistan steht im aktuellen Weltverfolgungsindex auf Platz 16 (vormals 7).

Leider sind die veränderten Platzierungen jedoch nicht als Zeichen einer nachhaltigen Verbesserung zu werten. Lediglich die Verschlechterung der Situation in den anderen Ländern hat zu einer Verbesserung der Platzierung dieser Länder geführt.

 
Open Doors Deutschland eV.
Postfach 1142 D-65761 Kelkheim
Tel. 061 95-67 67-180  / Fax 049-61 95-67 67-181
pressebuero@opendoors.de 
www.opendoors.de

Kommentare

11 Antworten

  1. Es bleibt also dabei: Christen sind weltweit die am meisten verfolgte Gruppe.
    Freundliche Grüße!
    Felizitas Küble

    Es ist immer wieder interessant, wie sehr Glauben den Blick auf die Realität verzerren und verblenden kann. Sie zählen islamische und kommunistische Länder auf und vergessen dabei völlig, dass in den vom katholischen Machismo geprägten Ländern Lateinamerikas Frauen unterdrückt werden. Ebenso, wie die täglichen Verbrechen an Frauen aktuell zeigen, auf dem indischen Subkontinent und in den von Religionen geradezu vergifteten Ländern in Asien wie Malaysia, Indonesien und den Philippinen, um nur einige wenige für Frauen gefährliche Landstriche aufzuzählen. Und was Ihre Subsummierung der Verfolgung gleichgeschlechtlich Liebender in muslimisch geprägten Ländern angeht, so blenden Sie geflissentlich,aus, dass in so katholisch imprägnierten Ländern wie Polen oder im christlich-orthodox eingestellten Russland die -euphemistisch ausgedrückt- Unterdrückung gleichgeschlechtlich Liebender von strammen Katholiken geradezu frenetisch gefeiert wird als angeblicher „Sieg der Moral über die Sünde der Unzucht“.
    Aber bleiben Sie lieber in Ihrer katholischen Glaubenswelt. Die bittere Realität, in der sehr viele Frauen und gleichgeschlechtlich Liebende zu leben gezwungen sind, würde Ihre Rolle als verfolgte Christin schnell und nachhaltig zerstören.

    1. Guten Tag,
      es scheint Ihnen entgangen zu sein, daß die katholische Kirche in vielen Ländern Lateinamerikas selber diskriminiert wird (etwa in Nicaragua lange Zeit, auch in Mexiko wurde sie jahrzehntelang blutig verfolgt, später weiter unterdrückt). Sie schreiben von täglichen Verbrechen an Frauen „auf dem indischen Subkontinent“ sowie in „Malaysia, Indonesien und den Philippinen“, wobei es sich um hinduistische oder islamische Staaten handelt – mit Ausnahme der Philippinen: Welche täglichen Verbrechen an Frauen geschehen denn dort von Staats wegen?
      Es gibt übrigens – mit Ausnahme des Vatikan – keinen einzigen Staat der Welt, in dem der katholische Glaube Staatsreligion ist – übrigens im Unterschied zum Protestantismus (England, skandinavische Länder). Folglich ist die kath. Kirche für keinerlei Staatsgesetze verantwortlich.
      Freundliche Grüße!
      Felizitas Küble

  2. Da gehts uns in Deutschland noch ganz schön gut.

    Wenn ich mir vorstelle in ein Arbeitslager zu kommen und gefoltert zu werden, nur weil ich die BIBEL besitze – das ist schon heftig. DIESE Menschen haben wahrscheinlich die BIBEL nicht zu DEKOzwecken, sie lesen die Bibel sicher ganz schön intensiv.

    Hoffentlich geht es uns hier nicht irgendwann so.

    Ein Student, der bald Priester wird, sagte mir, dass wir sehr viel Rücksicht auf Andersgläubige nehmen – dass Theologiestudenten sich die Moscheen anschauen und eben sehr
    entgegenkommend sind den anderen gegenüber – da wünsche ich mir einfach mal,
    dass Studenten der „Andersgläubigen“ auch mal den DOM anschauen und uns
    entgegenkommen – wenn dies alles so ist, dann ist alles oK.

  3. Diese traurigen Fakten ändern nichts daran, dass die weltweit am meisten und schlimmsten verfolgten Menschen Frauen und gleichgeschlechtlich Liebende sind; und die werden meistens mit religiöser Begründung unterdrückt. Die Tatsache, dass auch Christen verfolgt werden, relativiert das nur.

    1. Guten Tag,
      Frauen werden unter der Scharia sowieso unterdrückt, in dem einem islamischen Land mehr, im anderen weniger – und auf praktizierte Homosexualität steht in radikal-islamischen Staaten die Todesstrafe, das stimmt – das gilt aber genauso für „Ehebrecherinnen“ („natürlich“ nicht für Ehebrecher!).
      Christen werden aber auch in kommunistischen Staaten verfolgt (zB Rot-China, Vietnam, Kuba) – doch von einer Verfolgung der Homoseuxellen dort habe ich noch niemals in einem Menschenrechtsreport je etwas gelesen.
      Es bleibt also dabei: Christen sind weltweit die am meisten verfolgte Gruppe.
      Freundliche Grüße!
      Felizitas Küble

      1. Leider, aber warum sind die Christen weltweit die am meisten verfolgte Gruppe? Warum hat es schon immer Religionskriege gegeben und gibt sie immer noch? In Irland ist Gott sei Dank Ruhe eingekehrt, wie man sieht, auch Europa gibt oder gab es diese Kriege.

  4. Leiden, um des Glaubens willen

    Open Doors folgt einem weiten Verständnis des Begriffs „Christenverfolgung“. Danach herrscht Verfolgung nicht nur, wenn der Staat Einzelne oder ganze Gruppen von Christen wegen ihres Glaubens einsperrt, verletzt, foltert oder tötet, wie es die Realität in vielen Ländern ist. Verfolgung herrscht auch dann, wenn Christen aufgrund ihres Glaubens beispielsweise ihre Arbeit oder ihre Lebensgrundlage verlieren, wenn Kinder aufgrund ihres Glaubens oder des Glaubens ihrer Eltern keine oder nur eine schlechte Schulbildung bekommen oder Christen aufgrund ihres Glaubens aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben werden. Auch wenn es Andersgläubigen gesetzlich oder zumindest gesellschaftlich nicht erlaubt ist, zum Christentum zu konvertieren und sich zum christlichen Glauben zu bekennen – wenn Gläubige also mit Konsequenzen für Familie, Besitz, Leib und Leben rechnen müssen, spricht Open Doors von Christenverfolgung.

    Wann Verfolgung, wann Diskriminierung

    Diese obigen Beispiele kann man auch Diskriminierung nennen, das ändert aber nichts daran, dass sie durch internationale Erklärungen und Konventionen verboten sind und bekämpft werden müssen. Ebenso verhält es sich, wenn es Christen nicht erlaubt ist, Kirchen zu bauen oder sich auch nur privat zu versammeln, wenn die Registrierung einer christlichen Gemeinde oder Organisation nur unter schikanösen Bedingungen oder auch gar nicht möglich ist. Ob dies bereits Verfolgung oder noch Diskriminierung zu nennen ist, sieht Open Doors als nicht entscheidend an.

    In den vergangenen Jahren hat Open Doors zunehmend beobachtet, dass sich die Verfolgung von Christen von staatlicher Seite immer mehr auf die private Ebene der Nachbarn und Dorfgemeinschaften verlagert hat. Auch dieses Phänomen ist als Verfolgung zu verstehen, da es für die Opfer keinen Unterschied macht, wer sie verfolgt. Dazu kommt, dass in diesen Fällen ein christenfeindlich eingestellter Staat regelmäßig nicht interveniert – weder mit polizeilichem oder militärischem Eingreifen noch mit einer späteren Untersuchung der Verantwortlichkeit.

    Verletzung der Menschenrechte

    Die von Open Doors bekannt gemachten Fälle dokumentieren, dass die Religionsfreiheit eines der sensibelsten und am häufigsten verletzten Rechte weltweit ist. Dabei gehört sie zu den zentralen und historisch ältesten Menschenrechten. Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die 1948 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde, bestimmt:

    „Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen in der Öffentlichkeit oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung eines Ritus zu bekunden.“

    Der von immerhin 165 Staaten unterzeichnete Internationale Pakt über Politische und Bürgerliche Rechte (1966) bestimmt:

    „Jedermann hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Dieses Recht umfasst die Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung eigener Wahl zu haben oder anzunehmen, und die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Beachtung religiöser Bräuche, Ausübung und Unterricht zu bekunden.
    Niemand darf einem Zwang ausgesetzt werden, der seine Freiheit, eine Religion oder eine Weltanschauung seiner Wahl zu haben oder anzunehmen, beeinträchtigen würde. Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekunden, darf nur den gesetzlich vorgesehenen Einschränkungen unterworfen werden, die zum Schutz der öffentlichen Sicherheit, Ordnung, Gesundheit, Sittlichkeit oder der Grundrechte und -freiheiten anderer erforderlich sind.
    Die Vertragsstaaten verpflichten sich, die Freiheit der Eltern und gegebenenfalls des Vormunds oder Pflegers zu achten, die religiöse und sittliche Erziehung ihrer Kinder in Übereinstimmung mit ihren eigenen Überzeugungen sicherzustellen.“

    Religionsfreiheit als Prüfstein der Menschenrechte

    In Ländern, in denen keine oder nur eine eingeschränkte Religionsfreiheit herrscht, werden auch andere Menschenrechte häufig missachtet. Da die Religionsfreiheit sehr weitgehend innere und äußere Freiheiten verknüpft (also das „Haben“ einer Glaubensüberzeugung und deren „Leben“), ist sie ein hervorragend geeigneter Prüfstein für die allgemeine Verwirklichung der Menschenrechte.

    Größte verfolgte Glaubensgruppe

    Christen bilden nach Erkenntnissen von Open Doors die in absoluten Zahlen mit Abstand größte aus Glaubensgründen verfolgte Gruppe. Open Doors schätzt, dass nach dem oben gegebenen Versuch einer Definition weltweit etwa 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens und ihres Bekenntnisses zu Jesus Christus verfolgt werden. Für diese Schätzung hat Open Doors eigene Erkenntnisse aus seiner Arbeit sowie externe Quellen herangezogen.

    Christen leiden in vielen Ländern nicht nur an einem Mangel an Religionsfreiheit, ihnen wird auch eine Vielzahl anderer Rechte vorenthalten. Besonders zu nennen sind, das Recht auf den Schutz vor willkürlicher Verhaftung, das Recht auf ein faires Verfahren, das Recht auf Zugang zu Gerichten, Gleichheit vor dem Gericht, das Recht auf Familie, die Minderheitenschutzrechte, die Rechte von Frauen, die Rechte von Kindern, Probleme von Menschenrechtsverteidigern und nicht zuletzt das Folterverbot.

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