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Zum Treffen des Papstes mit Kardinal Burke

Franca Giansoldati berichtet für den italienischen „Messagero“ über die kürzliche Audienz des amerikanischen Kardinals Raymond Burke bei Papst Franziskus. Der traditionsorientierte Kirchenmann (siehe Foto), der heute in Wisconsin lebt, gehört zu den theologischen Kritikern der neueren vatikanischen Ausrichtung:

„Der Tag des Papstes begann mit einem komplexen und ziemlich offenen Gespräch mit jemandem, den er als seinen Gegner in der Kurie betrachtet, mit dem konservativen Kardinal Raymond Leo Burke, einem angesehenen Kanonisten (Kirchenrechtler), dem früheren Chef der Apostolischen Signatur (höchstes vatikanisches Gericht).

Burke hat … nie die Tatsache verheimlicht, daß bestimmte theologische Entscheidungen aus Rom seiner Meinung nach im Widerspruch zur Tradition und kirchlichen Lehre standen. Schon bei den beiden Familiensynoden und dem päpstlichen Schreiben „Amoris laetitia“… hatte er ernsthafte Zweifel geäußert und Franziskus aufgefordert, sich Rechenschaft über dessen Folgen zu geben.

In jüngster Zeit hat er kritisch auf die Erlaubnis einer Segnung homosexueller Paare hingewiesen, wodurch frühere kirchliche Bestimmungen aufgehoben wurden, die solche Segnungen verboten hatten.

So hat sich allmählich eine Kluft zwischen dem Papst und dem amerikanischen Kardinal gebildet, der wiederum mit der Pro-Life-Welt (Lebensrechtsbewegung) verbunden ist.

Der jüngste Akt geht auf den letzten Monat zurück, als  Papst Franziskus während eines innervatikanischen Treffens den zuständigen Dikasterienleitern die Anweisung gab, Burke sowohl die Wohnung im Vatikan wie auch den „Piatto Cardinalizio“ (das Kardinalsgehalt) zu entziehen.
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Einige Kardinäle wiesen den Papst inzwischen darauf hin, daß es sich um eine allzu strenge Maßnahme handelt und dass Burke in einem Klima der Synodalität nichts anderes getan hat, als legitim eine abweichende Meinung zu äußern. Es gab keine Straftat oder ein Vergehen, das dem Kardinal vorgeworfen werden konnte.
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Zudem wurde der Papst in der Kurie darüber informiert, daß die Folgen auch für den Peterspfennig schwerwiegend sein könnten, weil die Kollekte in den Vereinigten Staaten zugunsten des Vatikan zu einem großen Teil gerade von der Großzügigkeit konservativer Wohltäter abhängt, die wiederum Kardinal Burke nahestehen.
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Quelle für die Übersetzung aus dem Italinienischen: https://beiboot-petri.blogspot.com/

Kommentare

5 Antworten

  1. Auch ein Papst kann nicht schuldlos durchs Leben gehen.
    Auch einem Papst steht es gut an, sich für eine übereilte Entscheidung zu entschuldigen

    Es erscheint offensichtlich, dass Kard, Burke mehr als eine persönliche „Meinung“ ins öffentliche Gespräch gebracht hat, sondern enrstzunehmende Argumente zur Sprache gebracht hat.
    Ich persönlich bin erstaunt über pur finanzielle „Bestrafung“, im Meinungsstreit.,

    1. In dem „Gespräch“ ist es offenbar heftig zur Sache gegangen, denn Kardinal Burke kommentierte es lediglich mit den Worten „Ich lebe noch“.

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