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Der frühere Bischof von Regensburg und emeritierte Präfekt der Glaubens-kongregation, Kardinal Gerhard Müller, hielt am Sonntag (18.8.) eine Predigt beim Pontifikalamt in Piekary Slaskie bei Kattowitz, einem polnischen Marienwallfahrtsort vor allem für Frauen und Mädchen.

Der Kurienkardinal feierte die Festmesse in Konzelebration mit den polnischen Erzbischöfen Adrian Galbas und Wiktor Skworc sowie Weihbischöfen des Erzbistum Kattowitz.

Das Pontifikalamt im Freien, an dem zehntausende Gläubige teilnahmen, wurde in einigen Internetmedien per Livestream übertragen.

Mit freundlicher Genehmigung von Kardinal Müller veröffentlichen wir hier seine polnisch gehaltene Predigt im vollen Wortlaut und in deutscher Sprache

Liebe Schwestern und Brüder im HERRN Jesus,
dem Sohn Mariens.

Unser HERR und Erlöser Jesus Christus hat in seinem öffentlichen Leben das Reich Gottes verkündet und allen Menschen, besonders den Kranken und Leidenden, nur Gutes getan. Und trotzdem haben ihn die politischen Machthaber und weltanschaulichen Eliten abgelehnt, verurteilt, verspottet und dem furchtbaren Tod am Kreuz ausgesetzt.

Wir Christen reagieren auf die Verhöhnung unseres Glaubens und die soziale Ausgrenzung und oft blutige Verfolgung nicht mit den gleichen unmoralischen Mitteln. Wir vergelten nicht das Böse mit dem Bösen, wie Jesus überwinden wir das Böse mit dem Guten.

In der Welt wird es nicht besser, wenn wir die Schraube der Gewalt, der Bosheit, der Lüge und des Hasses weiter drehen. Vielmehr verdanken wir alle unser Heil der Vergebung unserer Sünden durch den gekreuzigten und von den Toten auferstandenen ewigen Sohn Gottes. 

ER ist das Wort, das durch das Wirken des Heiligen Geistes aus der Jungfrau Maria unser menschliches Fleisch und Blut angenommen hat. Und so lebte er als wahrer Mensch unter uns bis zum ungerechten Tod am Kreuz.

Wenn Gott in irdischer Macht und Herrlichkeit in der Welt erschienen wäre, würden ihm die Massen und die Eliten, die sie beherrschen, zu Füßen liegen und ihm diese Form von Personenkult erweisen, wie wir es von den totalitären Führern aller Zeiten gewohnt sind. Doch Gott will nicht schmeichelhaftes Lob, sondern hilft uns zur Freiheit des Glaubens und der Kraft der Hoffnung, die sich in der Liebe vollendet.

Unter dem Kreuz Jesu zu stehen und nicht feige wegzulaufen, das macht den wahren Christen aus.

So sagte es Dietrich Bonhoeffer, der evangelische Pfarrer im Nazi-Gefängnis, bevor er auf persönlichen Befehl Hitlers umgebracht wurde. Doch in Wahrheit gab er als Märtyrer Christi ehrenvoll sein Leben für die Wahrheit dahin.

Vom besonderen Charisma der Frau

Beim Kreuz Jesu und im Lichte seiner Auferstehung offenbart Gott uns nicht nur die Vergebung der Sünden und unsere Geburt für das ewige Leben. Er zeigt uns auch die besonderen Charismen der Frau oder wie Papst Johannes Paul II. sagte: den religiösen Genius der Frau.

Die Männer versagten und mussten lernen, dass sie nicht auf ihre größere physische Kraft bei Gott etwas gewinnen, sondern dass sie alles seiner reinen Gnade verdanken. Der von Jesus selbst erwählte Apostel Judas hatte Jesus verraten, weil er mit seinen strategischen Überlegungen Jesus zu seiner Idee von einem politischen Reich Gottes nötigen wollte.

Der Apostel Petrus, den der HERR zum Felsen machte, auf den er seine Kirche bauen will, verleugnete ihn aus Angst und Sorge um sich selbst. Und die anderen Jünger flohen, als sie Jesus an seine Richter ausgeliefert sahen.

Nur die Frauen aus dem engsten Umkreis Jesu folgten ihm bis auf den Kalvarienberg.

ER hat die Kirche seiner Mutter anvertraut

Und dort ist seine Mutter Maria, die unter dem Kreuz stand und der er in der Gestalt des Lieblingsjüngers die ganze Kirche ihrer mütterlichen Fürsorge anvertraute.

Gott hat alle Männer und Frauen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen, ihnen aber auch je besondere Eigenschaften verliehen, die seinem Werk der Schöpfung und Erhaltung der Welt dienen.

In Maria sehen wir das Ideal jedes Menschen, aber auch in besonderer Weise der Frauen. Gott hat der weiblichen Natur eine größere Widerstandkraft verliehen im Leiden, eine schönere Tiefe des Gemüts und eine graziöse Leichtigkeit im Gottvertrauen.

Wie diese natürlichen Gaben erhöht werden durch die Gnade, das sehen wir an Maria. Sie ist das Urbild der Kirche und das Vorbild aller Christen, die den Weg der Nachfolge Christi gehen bis zu seinem Kreuz, um der Auferstehung von den Toten teilhaftig zu werden.

Christus ist das Zeichen des Widerspruchs

Der greise Simeon prophezeite Maria, der Mutter Jesu, die voll der Gnade ist und gebenedeit unter den Frauen, dass im Vorausblick auf das Kreuz ein Schwert ihre Seele durchdringen wird. Denn Jesus ist ein Zeichen, dem widersprochen wird (Lk 2,35).

Maria sagt aber auch im Jubelruf des Magnifikat: Meine Seele preist die Größe des HERRN und mein Geist jubelt über Gott, meinen Heiland (Lk 2,46).

Und das Gottvertrauen Marias, das nach dem Wort des Kirchenvaters Irenäus von Lyon für uns zur Pforte des Heils geworden ist, wird uns allen offenbar in ihrer Antwort auf die Botschaft des Erzengels Gabriel: „Siehe, ich bin die Magd des HERRN. Mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 2,36).

Unsere katholische Marienverehrung ist immun gegen alle möglichen falschen Einwände, besonders heute des antichristlichen Woke- und Gender-Ideologie.

Das natürliches Geschlecht im Sein als Mann oder Frau ist keine soziale Konstruktion, sondern Ausdruck der Weisheit Gottes, der dem Mann die große Möglichkeit gibt, Vater zu werden und sich väterlich zu anderen zu verhalten, so wie der Frau die Möglichkeit geschenkt ist, Mutter ihrer Kinder zu werden und ihren Charakter in einem echt fraulichen und mütterlichen Verhalten zu vervollkommnen.

Der Priester wirkt als geistlicher Vater

Selbst wenn Männer und Frauen etwa wegen eines Gelübdes nicht heiraten und daher nicht leiblich Väter und Mütter werden, erfüllen sie ihre Sendung doch gerade darin, dass etwa ein Priester nicht wie ein Funktionär, sondern wie ein geistlicher Vater sich um das Wohl und Heil der ihm anvertrauten Gläubigen kümmert.

Gewiss ist Maria die Mutter der Kirche in allen Nationen. Aber gerade das katholische Polen verehrt Maria als Königin Polens.

Der Titel bedeutet, dass Polen seine historische Existenz, seine kulturelle Identität und seine besondere Rolle in Europa dem katholischen Glauben verdankt, der in der Jungfrau und Gottesmutter Maria seinen deutlichsten Ausdruck gefunden hat.

Ohne den katholischen Glauben wäre Polen durch die Willkür der weltlichen Machthaber von der Landkarte und der aus der Geschichte verschwunden. 123 Jahre war das Land aufgeteilt und seine Sprache durch die Germanisierungs- und Russifizierungspläne bedroht.

Nach der Auferstehung Polens 1918 als souveräner Staat wurde das Volk und Land erneut in seiner Existenz durch die zwei blutrünstigsten atheistischen Diktaturen bedroht und vor allem als katholische Hochburg im Osten Europas gehasst.

Keine „Modernisierung“ mit der Woke-Kultur

Und jeder, der heute im Namen einer neoatheistischen Kulturrevolution meint, Polen mit der Wokekultur modernisieren zu müssen, schneidet Polen von seinen christlichen Wurzeln ab. Und ein Baum ohne Wurzeln bringt zuerst nur ungenießbare und dann gar keine Früchte mehr hervor.

Der katholische Glaube geht aus der Offenbarung Gottes in Jesus Christus hervor. ER ist mit dem Vater und dem Heiligen Geist der eine Gott. Auf ihn allein können wir im Leben und Sterben unsere Hoffnung setzten.

Und der aus Maria geborene Jesus ist mit seinem Fleisch und Blut, seiner Menschheit und Gottheit real gegenwärtig unter der Gestalt von Brot und Wein in der hl. Eucharistie als Speise und Trank für das ewige Leben.

Mit den Worten des II. Vatikanischen Konzils gesagt: Maria ist das Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes für das wandernde Gottesvolk:

„Wie die Mutter Jesu, im Himmel schon mit Leib und Seele verherrlicht, Bild und Anfang der in der kommenden Weltzeit zu vollendenden Kirche ist, so leuchtet sie auch hier auf Erden in der Zwischenzeit bis zur Ankunft des Tages des Herrn (vgl. 2 Petr 3,10) als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes dem wandernden Gottesvolk voran….

Alle Christgläubigen mögen inständig zur Mutter Gottes und Mutter der Menschen flehen, dass sie, die den Anfängen der Kirche mit ihren Gebeten zur Seite stand, auch jetzt, im Himmel über alle Seligen und Engel erhöht, in Gemeinschaft mit allen Heiligen bei ihrem Sohn Fürbitte einlege, bis alle Völkerfamilien, mögen sie den christlichen Ehrennamen tragen oder ihren Erlöser noch nicht kennen, in Friede und Eintracht glückselig zum einen Gottesvolk versammelt werden, zur Ehre der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit.“ (Lumen gentium 68 f).

HIER eine Film-Übertragung der Festmesse: https://www.youtube.com/watch?v=M98Y7KhEFp4&t=995s

Titelfoto: Bistum Regensburg

Kommentare

4 Antworten

  1. „Gewiss ist Maria die Mutter der Kirche in allen Nationen. Aber gerade das katholische Polen verehrt Maria als Königin Polens. Der Titel bedeutet, dass Polen seine historische Existenz, seine kulturelle Identität und seine besondere Rolle in Europa dem katholischen Glauben verdankt, der in der Jungfrau und Gottesmutter Maria seinen deutlichsten Ausdruck gefunden hat.
    Ohne den katholischen Glauben wäre Polen durch die Willkür der weltlichen Machthaber von der Landkarte und der aus der Geschichte verschwunden. 123 Jahre war das Land aufgeteilt und seine Sprache durch die Germanisierungs- und Russifizierungspläne bedroht.
    Nach der Auferstehung Polens 1918 als souveräner Staat wurde das Volk und Land erneut in seiner Existenz durch die zwei blutrünstigsten atheistischen Diktaturen bedroht und vor allem als katholische Hochburg im Osten Europas gehasst.
    Und jeder, der heute im Namen einer neo-atheistischen Kulturrevolution meint, Polen mit der Wokekultur modernisieren zu müssen, schneidet Polen von seinen christlichen Wurzeln ab. Und ein Baum ohne Wurzeln bringt zuerst nur ungenießbare und dann gar keine Früchte mehr hervor.“

    1. Noch ist Polen nicht verloren.
      Interessiert Euch doch bitte alle mehr für Euer Nachbarland, das nicht so werden möchte wie bei Euch.

  2. Kardinal Müller äußert sich deutlich gegen den Betrug der weltweiten Eliten.

    Ein Gespräch zwischen Dr. Michael Nehls und Dr. Silvia Behrendt macht den Betrug besonders greifbar und deutlich, indem es die damit verbundenen Profite auf den Punkt bringt.

    https://tkp.at/2024/08/17/die-who-eine-lebensgefaehrliche-gelddruckmaschine/

    Textauszug:
    „Kommen wir dazu, warum dieses Interview eine derartige Sprengkraft besitzt. Lesen Sie dazu hier eine schriftliche Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte aus dem Gespräch, zuzüglich relevanter Hintergründe:

    Die WHO finanziert sich zu mehr als 80 Prozent aus zweckgebundenen Spenden, also Aufträgen von Pharma-Industrieländern bzw. philanthropen Stiftungen wie bspw. der Bill and Melinda Gates Foundation und muss diese Finanzierung nicht im Detail offenlegen! Wichtig: Diese Gelder sind an den vom Spender festgelegten Verwendungszweck gebunden.

    Das bedeutet: Nicht die WHO, sondern der Investor bestimmt, welche Maßnahmen für die Weltgesundheit im Vordergrund stehen. Will er zum Beispiel bestimmte Impfstoffe auf den Markt bringen, kann er die WHO entsprechend lenken.

    Warum spenden reiche Menschen an die WHO? Neben fehlgeleiteter Philanthropie bietet sich angesichts der Umstände noch eine weitere naheliegende Motivation an, hohe Beträge an die private Organisation zu spenden. Die WHO selbst verweist auf diesen Grund: „Nach einer neuen Analyse, die hier veröffentlicht wird, ist die quantifizierbare Rendite von Investitionen in die WHO sehr hoch!“

    Konkret verspricht die WHO als konservativste Schätzung eines zu erwartenden Minimums („in the most conservative estimation possible”) eine Investitionsrendite („Return on Investment“) von Faktor 35, wie aus einem offiziellen WHO-Dokument mit dem Titel „A Healthy Return“ aus dem Jahr 2022 hervorgeht:

    „Die hier vorgestellte neue Analyse zeigt, dass eine Investition in die WHO für jeden investierten US-Dollar eine Rendite von 35 US-Dollar abwirft.“ („According to the new analysis presented here, investing in WHO provides a return of US$ 35 for every US$ 1 invested.“)

    Ende des Zitats

    … für jeden investierten US-Dollar eine Rendite von 35 US-Dollar …

    Damit dürften ausreichende Motive für Corona-Krise, weitere Plandemien, Klimawandel, für die Erzeugung von Ängsten, von Chaos und Kriegen vorliegen. Aufklärung ist erforderlich, um diese Geschäftsmodelle offenzulegen.. Der Bürger zahlt. Ein Bürger sollte nur noch Parteien und Politiker wählen, die bei dieser Schädigung der Bürger NICHT mitmachen.
    Die Bürger sollten sich also selbst informieren und andere aufklären und sich nicht mit falschen Versprechungen betrügen lassen.

    Sie sollten Parteien und Politiker, die sich zur Wahl stellen, konkret fragt, was sie von diesem Investionsmodell halten und was sie wirklich und ehrlich dagegen zu tun gedenken?

    AfD erreicht höchsten Wert seit Monaten

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/afd-erreicht-h%C3%B6chsten-wert-seit-monaten-bsw-muss-federn-lassen/ar-AA1p071i

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/landtagswahl-in-th%C3%BCringen-bsw-und-afd-n%C3%A4hern-sich-an/ar-AA1oWICi
    Landtagswahl in Thüringen: BSW und AfD nähern sich an

    https://www.youtube.com/watch?v=OpdxMgb0MPs
    AfD und Wagenknecht: So ähnlich ist ihre Strategie

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