Kritik an badischem Landesbischof Ulrich Fischer
Unter dem Dach des Protestantismus haben sich zwei Konfessionen entwickelt: Die eine lese die Bibel als Gottes Wort und stelle sich damit „unter das Wort“, während die andere die Bibel dem menschlichen Urteil – zumal der historisch-kritischen Methode – unterwerfe. (Damit stellt man sich letztlich über das Wort.)
Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Rolf Hille, bei einem Studientag des Arbeitskreises Bekennender Christen in Bayern (ABC) in Lauf bei Nürnberg. Im ABC sind Verantwortliche aus rund 20 landeskirchlichen evangelikalen Gemeinschaften, Verbänden und Werken zusammengeschlossen.
Die evangelische Kirche stehe deshalb vor einem Scheideweg. Besonders problematisch sei, daß in den Kirchenleitungen das liberale Schriftverständnis inzwischen absolut vorherrsche und Vertreter des traditionellen Bibelverständnisses an den Rand gedrängt würden.
Kritisch äußerte sich Hille zu Äußerungen des badischen Landesbischofs Ulrich Fischer (Karlsruhe), weil dieser im Synodenbericht Ende April zwischen der Bibel und dem Wort Gottes unterschieden habe. Hille zufolge ist es zwar richtig, daß Gott „mit menschlichem Vokabular“ spreche, so daß es wie bei jedem anderen Schriftstück auch zu Schwierigkeiten für ein richtiges Verständnis kommen könne. Es sei aber eine Irrlehre, wenn das modernes Schriftverständnis den göttlichen Wahrheitsanspruch der Bibel aufgebe.
Quelle: www.idea.de