Als „Theologe mit großem Weitblick“ hat das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim den neuen Präfekten der römischen Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, bezeichnet.
Erzbischof Müller habe sich über das Feld klassischer katholischer Dogmatik hinaus intensiv mit der Befreiungstheologie beschäftigt und sich als Fachmann auch für die evangelische Theologie profiliert, vor allem für das Werk Dietrich Bonhoeffers, heißt es in einer Mitteilung des Instituts vom heutigen 3. Juli.
Der Regensburger Oberhirte habe die Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon „als Zeugen im Ringen um eine erneuerte Katholizität“ gewürdigt.
Allerdings sei Müller, der als konservativer römisch-katholischer Theologe gelte, in der eigenen Kirche umstritten. So habe es u.a. Vorwürfe wegen der „strengen Führung“ seines Bistums gegeben.
Bischof Müller war seit 2003 Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider, gratulierte ihm zu seinem neuen Amt. Es sei gut, einen Kenner der ökumenischen Verhältnisse in Deutschland an so verantwortlicher Position in der katholischen Weltkirche zu wissen.
Quelle: www.idea.de