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Corona-Virus: Chinas Lügen bedrohen die Welt

In China steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus weiter an. Momentan sind in Festlandchina nach offiziellen Angaben 68.500 Menschen infiziert und 1.665 gestorben.

Ob die Zahlen in Wahrheit nicht viel höher sind, gilt als fraglich. Denn schon als das neuartige Virus Mitte Januar erstmals international Schlagzeilen machte, mutmaßten einige Medien, dass die chinesischen Behörden Informationen über die Epidemie bereits im Anfangsstadium unterdrückten.

„China ist ein Meister der Meinungslenkung und hat die Zensur auf allen Ebenen perfektioniert. Bei offiziellen Zahlen und den Daten der Kommunistischen Partei und der chinesischen Regierung ist – wie bei allen autoritären Regimen – immer Skepsis angebracht“, erklärt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Als das Coronavirus im Dezember 2019 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan erstmals als Problem wahrgenommen wurde, war die erste Reaktion der Kommunistischen Partei jegliche Kommunikation bezüglich dieses Themas zu verhindern. Anstatt die Bevölkerung aufzuklären, wurden acht Personen verhaftet  –  unter anderem der Arzt Li Wenliang, der letzte Woche an der Krankheit verstarb. Sie hatten auf WeChat, dem in China weit verbreiteten Chat-Dienst, vor dem neu entdeckten Virus gewarnt.

Erste Reaktion: Zensur

Die Zensur nahm ihren Lauf: Internetbeiträge wurden gelöscht und Journalisten daran gehindert, darüber zu schreiben. Als schließlich Mitte Januar internationale Medien von dem Virus erfuhren, tauchten auch gleich Berichte darüber auf, dass die offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung nicht der Wahrheit entsprechen würden.

Statt 60 sollten zu dem Zeitpunkt bereits 1.700 Menschen infiziert gewesen sein. Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Krankenhäuser in Wuhan Patienten wieder weggeschickt hatten, weil sie nicht ausreichend ausgerüstet waren. Außerdem fehlten Ärzten die Testkits, um die Infektion festzustellen – was die Daten zusätzlich verfälschte.

Krisen-Strategie eines diktatorischen Regimes

Erst als auch im Ausland Coronavirus-Fälle aufgetreten sind, änderte sich die Strategie der chinesischen Behörden, denn die Regierung fürchtete, dass die internationale Kritik zu Protesten in der Heimat führen könnte. So erhöhten sich nun die Fallzahlen bei offiziellen Angaben plötzlich sprunghaft – innerhalb von drei Wochen von 400 auf 42.750. Auch wurden kritische Posts bei WeChat nicht mehr sofort gelöscht.

„Die Informationspolitik der Zensur und Manipulation Chinas ist mehr als fahrlässig, sie ist eine Bedrohung für alle Menschen weltweit. Da die Menschen nicht wussten, wie gefährlich das Virus ist, reisten sie weiter unbehelligt nach Wuhan, in andere Städte Chinas sowie ins Ausland und verbreiteten dadurch das Virus“, so die IGFM.

Erst kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest, das die Chinesen weltweit mit ihren Verwandten feiern und daher jedes Jahr eine große Reisewelle auslöst, alarmierten die chinesischen Behörden ihre Bürger. Das Ausmaß wurde ihnen aber erst so richtig bewusst, als die Millionenstadt Wuhan unter Quarantäne gestellt wurde.

„Das Verhalten der chinesischen Regierung folgt der Krisen-Strategie eines jeden autoritären Regimes – leugnen, verharmlosen und Kritiker mit allen Mitteln zum Schweigen bringen“, betont die IGFM.

Während die Weltgesundheitsorganisation China für die Transparenz und das schnelle Handeln lobte, hat China die Krise immer noch nicht im Griff. Angehörige von Patienten in Wuhan klagen, dass es in den Krankenhäusern immer noch an Ärzten und Tests fehlt. Eine neue Studie vermutet zudem, dass die Anzahl der Infizierten in Wahrheit bei rund 100.000 liegen könnte.

Inzwischen wird eine kritische Berichterstattung der Medien wieder unterbunden und Hashtags, die in Zusammenhang mit der freien Meinungsäußerung bei der Corona-Epidemie stehen, gelöscht.

„Der Coronavirus und der Umgang der chinesischen Regierung mit der Krise zeigt, dass die Manipulation der öffentlichen Meinung und die Fehlinformation in Autokratien in einer globalisierten Welt auch die in Demokratien lebenden Menschen betreffen kann“, erklärt die IGFM. „Die Zensur in China bedroht somit indirekt die Gesundheit der Menschen in Deutschland.“

Weitere Infos zur Menschenrechtssituation in China: www.igfm.de/china

Kommentare

2 Antworten

  1. Nicht nur Chinas Lügen… , wir folgen:

    Verfügung der Bezirksregierung Düsseldorf: „Die Informationsfreiheit der Nutzer wird nach Art. 5 Abs. 2 GG zulässig durch den Mediendienstestaatsvertrag eingeschränkt. Es gibt keinen Anspruch der Nutzer auf Empfang unzulässiger Angebote.“

    Wie die Deutschen Zensur-Vizeweltmeister wurden
    Sperren, löschen, Personen identifizieren: Google macht jetzt erstmals öffentlich, welche Staaten solche Anfragen stellen. Bei der Entfernung von Videos, Blogeinträgen und Suchtreffern landet Deutschland auf Platz zwei hinter Brasilien – die Gründe sind überraschend banal.
    21.04.2010, 16:00 Uhr Spiegel- Netzwelt

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