Top-Beiträge

Links

Das verhängnisvolle Streben vieler Bischöfe, sich dieser Welt anzugleichen

Von Prof Dr. Hubert Gindert

Wie das Schreiben „Dignitas infinita – Unendliche Würde“ von Glaubenspräfekt Fernandenz bzw. Papst Franziskus zeigt, sind wir in eine neue Epoche eingetreten sind. Der Mensch tut tatsächlich das, was er machen kann.

Es geht nicht um den Vergleich des Kirchenbesuchs von 1960 mit dem von 2023, sondern um das Ergebnis der repräsentativen Kirchenmitgliedsuntersuchung (KMU) von 2023, wonach sich nur mehr 4% der Katholiken als „gläubig und kirchenverbunden“ erklären.

Das Ergebnis ruft dennoch kein Entsetzen oder Erwachen hervor.

Unser Problem ist nicht Rom oder der rechtmäßig gewählte Papst Franziskus. Da mag es menschliche Schwächen geben. Peter Seewald hat sich dazu geäußert. Wir sind verwöhnt durch eine Reihe hervorragender, heiligmäßiger Päpste von Pius XII., Johannes XXIII., Paul VI., Johannes Paul II. bis Benedikt XVI. – die Älteren haben noch alle erlebt.

Wenn ich nur zwei davon herausgreife: Johannes Paul II. hat mit seinen anstrengenden Pilgerreisen die auseinandertriftende Kirche wieder zusammengeführt, die Weltjugendtage gegründet und sich zu allen aktuellen Fragen geäußert. Er sollte mitten in seinem Lebenswerk am 13. Mai 1981 umgebracht werden.

Papst Benedikt forderte die Entweltlichung der Kirche

Benedikt XVI., den größten Theologen unserer Zeit, versuchte man in Deutschland mundtot zu machen mit dem Slogan „Ratzinger liest man nicht“. Seine wohl wichtigste Rede als Papst über die Entweltlichung der Kirche in Freiburg wollten die Bischöfe nicht verstehen, weil sie sonst ihre aufgeblähten Personalapparate auf die Zeit der 50er Jahre hätten reduzieren müssen. Damals konnte sich kirchliche Gesinnung noch artikulieren .

Papst Franziskus hat mit dem Schreiben „Unendliche Würde“ die bedrohte oder schon verlorengegangene Menschlichkeit in der Gesellschaft angesprochen, angefangen von der Tötung Ungeborener bis zur Ausbeutung der Frauen. Sie wird ihrer Familie, besonders den Kindern, mit Karriereversprechen weggenommen.
Wenn sie ausgepowert ist, wird ihr für ihre ureigene Aufgabe, die Familie, mit tiefgefrorenen Embryonen, Eizellspenden und Samenbank noch ein Familienleben in Aussicht gestellt.

Das Schreiben „Dignitatis infinita“ müsste allerdings von den Bischöfen aufbereitet und den Pfarrern und Gläubigen verdeutlicht werden. Dann wäre es für eine Gesellschaft, die nicht mehr weiß, wann menschliches Leben beginnt und wie es zu schützen ist, von großem Wert.

Warum die Bischöfe das Hauptproblem sind

Das Hauptproblem in Deutschland sind – von den bekannten Ausnahmen abgesehen – die Bischöfe. Sie haben sich vor drei Jahren auf den verhängnisvollen „Synodalen Weg“ eingelassen, um die Kirche grundlegend zu verändern – nicht im Sinne der Neuevangelisierung, sondern in dem Sinne, wovor die Bibel uns eindringlich gewarnt hat: „Gleicht euch nicht dieser Welt an“!

Den meisten Bischöfen ist  – sei es aus Menschenfurcht oder Unglauben  –  der Widersacher Gottes ein völliges Tabu. Man räumt ihm so für sein zerstörerisches Tun eine freie Bahn ein. Das zeigt sich besonders in der Politik und der übrigen Gesellschaft, für welche die Kirche weitgehend ausfällt.

Es ist klar, dass das bischöfliche Verhalten auf die Priester abfärbt. Sie sind zum allergrößten Teil weit entfernt vom Tun der sexuellen Missbrauchstäter. Aber ist der Pfarrer von Ars, ihr Schutzpatron, das Vorbild, dem sie nacheifern?

Jean-Marie Vianney wurde zum Priester mit der Einschränkung geweiht, vorerst keine Beichte abnehmen zu dürfen. Tatsächlich wurde er zum größten Beichtvater des 19. Jahrhunderts. Er saß bis zu 16 Stunden im Beichtstuhl. Aus ganz Frankreich kamen die Leute in seine Seelsorge.

Jean-Marie Vianney bekam die heruntergewirtschaftete Pfarrei Ars mit 16 Familien zugeteilt. Er schuf mit viel Geduld und seinem Bußleben eine völlig neue Atmosphäre in Ars. Er suchte alle Familien auf. Er schuf eine Rosenkranz- und eine eucharistische Bruderschaft. So entstanden am Ort neue religiöse Beziehungen.

Das ist etwas, was wir auch heute brauchen, ein einer Gesellschaft, die auseinanderfällt, auch in den Kirchengemeinden. Das Beispiel von Pfarrer von Ars sollten wir nachahmen, denn so entsteht neues religiöses Leben vor Ort.

Unser Autor Hubert Gindert ist Gründer des Dachverbands FORUM DEUTSCHER KATHOLIKEN und Chefredakteur der Zeitschrift FELS

 

Kommentare

9 Antworten

  1. WAHRHEIT IN LIEBE, SO HEISST DAS GEBOT,
    FEHLT EINES DAVON, DROHT DER GEISTLICHE TOD

    „Wenn ich aber zögere, damit du weißt, wie man sich verhalten muss im Hause Gottes, das die Gemeinde des lebendigen Gottes ist, Säule und Fundament der Wahrheit“ (1. Tim. 3,15).

    „Lasst uns aber die Wahrheit reden in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus“ (Eph. 4,15).

  2. Herr Prof. em. Dr. Josef Schwermer berichtete mir damals in einem persönlichen Gespräch, dass man sich in der Vergangenheit bei einer Vergabe eines Job als Bischof an diejenigen erinnerte, die eine Liste derjenigen erstellt haben, die es „auf gar keinen Fall“ werden sollen.

    > Die Konsequenz daraus war, daß man diese Autoren „hierfür erst recht nicht berücksichtigte „.

  3. Nicht jeder, der ein geistliches Amt ausübt, wurde von Jesus Christus berufen. Da darf man sich dann eben nicht wundern!
    Es ist sehr bequem zum Beispiel ein Wohlfühlevangelium zu verkünden, aber die Konsequenz aus Galater 1,8 interessiert die Prediger nicht.

  4. Das Beispiel des Heiligen Johannes Vianney lässt denken, dass es bei vielen Bischöfen – bitte nicht allen ! – an Glaubwürdigkeit – nicht aber an „Würde“ – fehlt.

    Was tut ein Bischof, wenn er eine Kritik erhält, mit der Überlegung, dass man künftig im Dom zu X sich womöglich mehr Gedanken über den machen muss, der im Beichtstuhl sitzt, als über sein eigenes Sündenbewusstsein?

    Er überließ die Sache seinem Schreiber.

  5. Nach Äußerungen des kürzlich verstorbenen ehemaligen Weihbischofs Klaus Dick war die größte Sorge Papst Benedikts die Unfähigkeit der deutschen Bischöfe. Da hat er wohl recht gehabt. Leider.

    1. Ja der Autor hat leider recht: die meisten Bischöfe sind keine Hirten mehr sondern „weiden sich selbst“ und verlassen ihre Schafe wenn der Wolf kommt

    2. Hat er nicht selbst während seines Pontifikates auch welche unserer Bischöfe ernannt? Warum dann diese Männer, wenn er sie für unfähig gehalten hat?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

September 2024
M D M D F S S
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30  

KOMM-MIT-Kalender

Erfahren Sie mehr über den "KOMM-MIT-Kalender"

Blog Stats

803392
Total views : 9052522

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.