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Der Synodale Holzweg wird eisern fortgeführt

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Bischöfe und Laien der Mehrheitsfraktion halten am „Synodalen Ausschuss“ fest. Der Vatikan hat mehrfach erklärt, dass die Kirche in Deutschland nicht befugt ist, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten. Das sieht der „Synodale Weg“ aber vor. Der im November 2023 konstituierte „Synodale Ausschuss“ soll die Einrichtung eines „Synodalen Rates“ vorbereiten.

Die Bischöfe hatten bei ihrer Frühjahrsvollversammlung im Februar 2024 in Augsburg wie geplant Satzung und Geschäftsordnung des „Synodalen Weges“ verabschieden wollen. Zuvor hatte es eine entsprechende Mahnung des Vatikans gegeben, das zu unterlassen.

Das römische Schreiben war von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dem Präfekten für die Glaubenslehre, Kardinal Victor Fernandez, und dem Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe, Kardinal Robert Prevost, unterzeichnet und mit Papst Franziskus abgestimmt.

Bätzing und Stetter-Karp ignorieren den Vatikan

Auch ohne beschlossene Satzung soll das nächste Treffen des „Synodalen Ausschusses“ wie geplant stattfinden.

„Fest steht für uns zum jetzigen Zeitpunkt, dass wir am Termin der zweiten Sitzung des „Synodalen Ausschusses“ im Juni in Mainz festhalten wollen“, heißt es im Brief an die Ausschuss-Mitglieder. Geschrieben wurde der Brief vom Vorsitzenden der DBK, Bischof Georg Bätzing (siehe Foto), und der Vorsitzenden des ZdK, Irme Stetter-Karp, nach dem Motto: Wir machen einfach weiter. (Quellen: KNA in der Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt Nr. 12- 24.März 2024. Gleichlautende KNA-Schreiben finden sich in der katholischen  Sonntagszeitung vom 23./24. März 2024, Augsburg; sowie im „Heinrichsblatt für die Erzdiözese Bamberg“ vom 24. März 2024.)

In Rom fand am 22. März 2024 ein Treffen zwischen dem Vatikan und einigen Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz statt. Es ging um den „Synodalen Weg“ der katholischen Kirche Deutschlands. Im Anschluss an das Treffen wurde folgende „gemeinsame Presseerklärung“ des Heiligen Stuhls und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht:

„Vertreter der Römischen Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz sind heute (22. März 2024) im Vatikan zusammengetroffen, um den beim Ad-limina-Besuch der Deutschen Bischöfe im November 2022 begonnenen Dialog fortzusetzen, zu dem schon ein erster Austausch am 26. Juli 2023 stattgefunden hat…

Es konnten einige der in den Dokumenten des >Synodalen Weges< der katholischen Kirche in Deutschland aufgeworfenen offenen theologischen Fragen erörtert werden. …Es wurde ein regelmäßiger Austausch zwischen den Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz und dem heiligen Stuhl über die weitere Arbeit des >Synodalen Weges< und des >Synodalen Ausschusses< vereinbart.

Die deutschen Bischöfe haben zugesagt, dass diese Arbeit dazu dient, konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen und anschließen dem heiligen Stuhl zur Approbation vorgelegt werden. Beide Seiten haben sich für ein nächstes Treffen vor der Sommerpause 2024 vereinbart“.

Vertreter der Römischen Kurie am Gespräch waren die Kardinäle Victor Fernandez, Kurt Koch, Pietro Parolin, Robert Prevost, Arthur Roche und Erzbischof Filippo Iannone.
Auf deutscher Seite nahmen am Gespräch teil: die Bischöfe Georg Bätzing, Stephan Ackermann, Michael Gerber, Peter Kohlgraf, Bertram Meier und Franz Josef Overbeck sowie die Generalsekretärin Dr. Beate Gilles und der Pressesprecher der DKP, Matthias Kopp.
(Quelle: kath.net, „Roma locuta – causa (nun) finita?“)

Kommentare

10 Antworten

  1. >>> > > – – – “ Kants Moral “ taugt N I C H T für den Synodalen Weg – – – < < <<<

    23.04.2024, Sebastian Ostritsch

    Einen regelrechten Missbrauch Kants leistet sich Striet schließlich mit Blick auf die Moral.
    Er behauptet: „Und wenn man sich auf Kants Autonomiemoral einlässt, so gerät man in einen schweren Konflikt mit dem, was sich bis heute in Fragen der Sexualmoral im Weltkatechismus findet.“
    In diesem Sinn sieht er Kant auch als Vordenker des Synodalen Weges, vor allem dort, „wo es um Selbstbestimmungsrechte von Menschen geht, solange die Rechte anderer, also Dritter, nicht verletzt werden.“
    Zugespitzt reformuliert: Wo alle zustimmen, kann nichts moralisch Unrechtes geschehen.

    Das aber stellt Kant völlig auf den Kopf.

    https://www.die-tagespost.de/kultur/feuilleton/kant-als-dogma-art-250485

  2. mk. Die Kirchensteuer ist in mancher Hinsiocht in Deutschland freiwilliger als in Italien. In Italien muß jemand, der keine Kirchensteuer zahlt, einen Betrag in gleicher Höhe an eine andere Einrichtung zahlen; in der BRD muß jemand, der wegen Austritts oder Nichteintritts keiner kirchenstuerpflichtigen Religionsgeminschaft angehört, keinerlei Ersatzzahlung leisten.

  3. Es ist meine Meinung, dass sich die Kirche aus der Politik heraushalten sollte. Mitgliedern oder Angestellten die Redefreiheit und die Position zu entziehen, weil sie in gewissen Dingen eine andere Meinung haben oder einer anderen Partei angehören, ist nicht angebracht.

    Der Auftrag der Kirche ist „Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe (Matthäus 28:19-20)“. Dazu kommt „lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen. (Galater 6:10)“

    Die Kirche darf niemals das Werkzeug einer gottlosen Regierung sein.

  4. das Vorgehen ist doch festgelegt es kommt nichts verpflichtendes was nicht von Rom genehmigt wurde und man redet miteinander Rom hat so vieles nicht gewollt was dann kanm also alles kein Problem

  5. Das Geld erstickt den Glauben, meinten Papst Benedikt und Erzbischof Gänswein schon vor Jahren. Also: Weg mit der Kirchensteuer, dann hört dieser Spuk auf. Doch das Gegenteil ist der Fall. Trotz Austrittswelle sprudeln die Milliarden, weil sie an die Einkommnenssteuer gebunden sind. Und die steigt bekanntlich geradezu stündlich.

    1. Hm, ob nicht der verstorbene Papst in seiner Zeit in Deutschland und hinterher in Italien vielleicht auch; ob nicht Erzbischof Gänswein durchaus auch schon von der Kirchensteuer profitiert haben?
      Wobei ich schon eine Freiwilligkeit der Kirchensteuer nach italienischem Model für sinnvoll erachte.

    2. Frage: Hat sich Papst Benedikt in seiner Zeit als Erzbischof von München-Freising für die Abschaffung der Kirchensteuer oder sonstige Maßnahmen hin zu einer ärmeren Kirche eigesetzt?
      War es vor der Kirchensteuer so viel anders?
      Wenn ich Bilder von Bischöfen bei der Feier der Messe aller Zeiten oder von Kardinal Burke in der cappa magna sehen, kommt mir das wie ein Relikt aus den Zeiten der Fürstbischöfe / Kurfürsten vor. Welche liturgische Funktion haben eigentlich Pontifikalhandschuhe?

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