Unter dem Titel „Politische Vernichtung“ veröffentlicht BILD-online am heutigen Sonntagabend (27.8.) einen herausragenden Gastkommentar von Prof. Dr. Michael Wolffsohn (siehe Foto).
Darin stellt sich der deutschjüdische Historiker und Bestsellerautor schützend vor den bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger.
Der Wirtschaftsminister und Chef der FREIEN WÄHLER wurde durch eine Kampagne der als links bekannten „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) attackiert. Von rot-grüner Seite wurde daraufhin sein Rücktritt gefordert. Die CSU als Koalitionspartner und besonders Ministerpräsident Söder verweigern Aiwanger allerdings bislang die überfällige Solidarität. (Siehe hierzu unser Kommentar: https://christlichesforum.info/wann-stellt-sich-soeder-hinter-aiwanger/)
Anders Professor Wolffsohn: Er stellt zunächst klar, daß jenes Papier, das der Bruder Aiwangers mit 18 Jahren verfaßte, zwar „widerwärtig“, aber nicht im eigentlichen Sinne antisemitsch sei.
Sodann stellt der Autor die kritische Frage, weshalb die gegen Hubert Aiwanger in der SZ genannten „Zeugen“ alle auf Anonymität bestehen, warum sie also nicht mit „offenem Visier“ kämpfen. Somit handle es bei ihnen nicht etwa um „antifaschistische Helden“, sondern um Denunziantentum.
BILD: Eines der Bestseller-Bücher Wolffsohns mit dem Titel „Deutschjüdische Glückskinder“
Wolffsohn hat mit falscher Vereinnahmung nichts am Hut: „Als Jude wehre ich mich dagegen, dass Denunzianten uns Juden für ihre tagespolitischen Zwecke missbrauchen.“
Zudem stellt der Historiker klar: „Wer konservativ mit „Nazi“ und „Antisemit“ gleichsetzt, ist ahnungslos und verleumderisch. Wer es dennoch tut, lasse uns Juden aus diesem miesen Spiel raus.“
Die Doppelmoral von „hysterischen Aiwanger-Kritikern“ mißfällt Wolffsohn ebenfalls:
„Konservativen werfen sie jugendliche Dummheiten, Widerwärtigkeiten, Fehler oder Straftaten lebenslänglich vor und fordern noch Jahrzehnte später, also heute, Konsequenzen. Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne) gilt als Staatsmann. Dabei hatte er mit 25 Jahren einen Polizisten, also einen Staatsbeamten, brutal verprügelt. Vergeben und vergessen. Weil Joschka grün und Aiwanger konservativ ist?“
11 Antworten
Ich wähle Aiwanger jetzt erst recht! Sie auch?
„Maggus Söder heißt er. Und sein Volk bescheißt er.“ (Karl Hilz)
Flugblatt-Skandal
Nach Aiwangers Rede in Erding verpfiff ihn sein ehemaliger Lehrer
Im Wirbel um Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger meldet sich dessen ehemaliger Lehrer zu Wort. Er behauptet, den Skandal um das antisemitische Flugblatt ins Rollen gebracht zu haben. Den Ausschlag habe dabei Aiwangers Rede auf einer Demonstration in Erding gegeben.
https://www.focus.de/politik/deutschland/nach-erding-rede-hing-sein-ehemaliger-lehrer-aiwanger-hin_id_203046237.html
Es sind nicht alle Lehrer so.
Der Meinung von Herrn Wolffsohn kann ich mich anschließen. An Herrn Söder und seine Reaktion auf die Angelegenheit kann man sehen, wie weit die Degenerierung unserer Politiker und Journalisten fortgeschritten ist. Den Mainstream, den man selbst herangezüchtet hat, um jeden Preis erhaschen, koste es was es wolle! Auch wenn nichts oder wenig dahintersteckt. Auf jeden Fall einen Tritt in die Weichteile und bejubelt werden! Hauptsache es passt ins Bild, oder?
Auch der Journalist Alexander Kissler stellt den Schmierern von der „Süddeutschen Zeitung“ ein vernichtendes Zeugnis aus:
https://www.nzz.ch/international/kommentare/aiwanger-die-affaere-um-den-politiker-wird-zur-affaere-der-sueddeutschen-zeitung-ld.1753267.
Ja, so ist es. Zweierlei Maß ist schon lange übervoll. Eines ist bei dieser Angelegenheit deutlich zu erkennen: Ministerpräsident Söder verdient nicht das Vertrauen seiner Wähler.
Ich stelle mir auch oft die Frage, warum mancher Kommentar „anonym“ geschrieben ist? Solange ich niemanden beleidige, gilt das Recht der Meinungsfreiheit!
Das Pamphlet ist tatsächlich nicht antisemitisch in dem Sinne, dass Juden als minderwertig oder bösartig dargestellt würden. Es verhöhnt aber die Opfer des Holocausts und kann als zutiefst rechtsextrem bezeichnet werden.
Der Vergleich mit Joschka Fischer drängte sich mir auch auf; die beiden Taten können aber nicht direkt miteinander verglichen werden. Das eine war eine reale Körperverletzung (vermutlich in den Wirren einer Straßenschlacht), das andere ist eine Zurschaustellung einer rechtsextremen Gesinnung.
Die Frage ist natürlich, ob ein über 50-jähriger jetzt vor den Scherben seiner Karriere stehen muss wegen etwas, was er einmal als Jugendlicher verbreitet hat (geschrieben hat er es ja nicht). Jedoch sind diese Zeilen so menschenverachtend und eben rechtsextrem, dass der Verfasser – aus meiner Sicht – sehr glaubwürdig darlegen können muss, warum dies jetzt nicht mehr seiner tiefen Gesinnung entspricht.
Der letzte Satz von Prof. Wolffsons Gastkommentars lautet:
„Und, liebe deutsche Mitbürger, hört mit den unsäglichen Judenspielen auf, wenn ihr eure persönlichen oder politischen Süppchen kocht.“
Pointierter kann man die Dreckskampagne nicht zerlegen.
Wolffsohn redet kein Blech!