In der gestrigen Ausgabe von WELT-online berichtete deren Kirchenredakteur Gernot Facius von einer neu entflammten Debatte unter Lutheranern über das päpstliche Amt; dabei liebäugeln sogar hochrangige Protestanten mit dem Papst als einem pastoralen „Sprecher der Chrisitenheit“ – freilich ohne dogmatische Funktionen, gleichsam eine abgespeckte Variante des Papsttums, mit der sich die katholische Kirche sicherlich nicht anfreunden kann.
Die Debatte ist gleichwohl interessant, wenn man bedenkt, daß Luther den Papst einst in vielen seiner Schriften als „Antichristen“ einstufte, wobei er glaubte, das Ende der Welt stände bevor und der Papst sei der in der Johannes-Offenbarung prophezeite „Antichrist“.
Im Vergleich damit klingt die jetzige Diskussion darüber, unter welchem Umständen sich Lutheraner den Pontifex in Rom als gemeinsamen Sprecher der Christenheit vorstellen könnten, gewiß weitaus freundlicher.
Wie die Tageszeitung WELT weiter berichtet, war es der Bischof der kleinen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, der diese Debatte jetzt wiederbelebte.
Landesbischof Manzke hatte erklärt, er könne sich den Papst „unter bestimmten Umständen“ als Repräsentant der gesamten Christenheit vorstellen; doch müsse sich hierfür Art und Gestalt des Papsttums grundlegend ändern.
Der badische Landesbischof Ulrich Fischer aus Karlsruhe teilt die von seinem Amtskollegen dargestellte Position „voll und ganz“. Er habe dies auch in der Vergangenheit mehrfach getan, erklärte Fischer gegenüber WELT- Online.
Er fügte hinzu: „Damit würden wir übrigens an Forderungen von Philipp Melanchton nach Anerkennung der Autorität des Papstes anschließen, die er seinerzeit erhoben hat.“
Eine Antwort
Wie tief kann man nur sinken?
Auf nach Rom, zum Füße-Küssen!
Schnurstraks zurück in finsterste Mittelalter.
Aber mir solls recht sein, steigert nur die gerechte Austrittsrate aus den Kirchen 🙂