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Israelischer Botschafter über Veränderungen in Deutschland durch Terrorgefahren

Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, erklärte in einem Gespräch mit der „Berliner Zeitung“, Deutschland habe sich durch die terroristische Bedrohung bereits verändert und sei vorsichtiger und gefahrenbewußter geworden.  

Auf die Frage von Jochen Arntz und Damir Fras, was er den Deutschen empfehlen wolle, sagte der Botschafter: 

„Es steht mir als israelischer Diplomat nicht an, den Deutschen Ratschläge zu geben. Aber wir Israelis haben leider viel Erfahrung mit terroristischen Bedrohungen.

Wenn ich Deutschland und Israel vergleichen soll, fällt mir auf, dass diese Gefahren in Israel auch von der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden. In Israel würde niemand sagen, wenn er einen herrenlosen Koffer in einem Bus sieht: Der gehört mir nicht, also geht mich das nichts an. In Israel würde man in so einem Fall sofort die Polizei rufen.“

Auf die Frage, ob sich die deutsche Gesellschaft schon in Richtung verstärkter Wachsamkeit geändert habe, erklärte der jüdische Diplomat:

„Die Gesellschaft verändert sich, weil sie es muss. Es geht um Menschenleben. Es gibt kein Wunderrezept. Terrorismus ist wie ein Virus, den man bekämpfen muss – und an irgendeiner Stelle muss man anfangen. Je mehr Sicherheitsvorkehrungen, desto höher die Chancen, das Risiko zu verringern.“

Zur Frage nach der Gedächtniskultur in Deutschland hinsichtlich der NS-Zeit berichtet der israelische Repräsentant:

„Ich werde oft von Leuten in Israel gefragt, die noch nie in Deutschland waren: Haben die Deutschen schon alles unter den Teppich gekehrt oder haben sie noch etwas von der Geschichte übrig gelassen? Ich sage dann immer etwas scherzhaft: In Deutschland kann man auch als Blinder die Vergangenheit nicht übersehen. Denn wenn man in Berlin oder in Köln oder Frankfurt auf der Straße stolpert, dann kann es gut sein, dass man über einen Stolperstein stolpert, der an die Verfolgung von Juden durch die Nazis erinnert.“

Yakov-Handelsman erinnert zudem daran, daß die Stolperstein-Aktion nicht von Staat ausgeht, sondern von engagierten Bürgern.

Quelle für die Zitate: http://www.berliner-zeitung.de/politik/israels-botschafter-in-berlin–terrorismus-ist-wie-ein-virus–den-man-bekaempfen-muss–27837866

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