Top-Beiträge

Links

Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Ulrich Hoffmann ist Präsident des Familienbundes der Katholiken in Deutschland. Er spricht vom „Frühjahrsputz im Familienrecht“. Denn das Familienrecht habe sich in den vergangenen Jahren gewandelt.

Die geplanten Novellierungen hätten „das Ziel, den gelebten Alltag besser abzubilden“. Was hat sich geändert?

Jetzt bringt der Vater oder die Mutter das Kind am Morgen in die Kita und holt es dort wieder ab. „Teilweise ist das Kindeswohl zu wenig im Blick“. Hier hat der Präsident des Familienbundes recht.

Wenn er aber behauptet: „Im Sinne des Kindes ist es richtig, dass der Weg zur rechtlichen Elternschaft für lesbische Eltern leichter werden soll“, dann muss man ihm widersprechen.

Die Frage, ob das Kind am liebsten von den eigenen Eltern großgezogen wird oder von lesbischen Eltern, von denen mindestens ein Partner nicht Vater sein kann, kann nur das Kind beantworten. Wenn die Frage im Sinne von Ulrich Hoffmann verrechtlicht wird, hat das Kind noch weniger Möglichkeit, sich dagegen zu stellen.

Soll hier auf leisen Sohlen zementiert werden, was auf dem „Synodalen Prozess“ mit der Forderung nach gleicher Qualität aller Formen der Sexualität gefordert wurde?

Hoffmann fordert weiter: „Dem Rechtsinstitut der Ehe soll nun ein weiteres an die Seite gestellt werden: Die Verantwortungsgemeinschaft“. – Heißt das für Hoffmann, dass die Ehe keine Verantwortungsgemeinschaft ist?

Von einem Präsidenten des katholischen Familienbundes würde man sich mehr erwarten als einem Hinterherlaufen von Trends. In unserer Verfassung, deren 75-jährige Gründung zur Zeit gefeiert wird, steht in Artikel 6,2: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuförderst ihnen obliegende Pflicht“.

Hoffmann könnte auch daran erinnern, was der katholische Glaube zur „Ehe in der Schöpfungsordnung“ sagt: …“Die Berufung zur Ehe liegt schon in der Natur von Mann und der Frau, wie diese aus den Händen des Schöpfers hervorgegangen sind. Die Ehe ist keine rein menschliche Institution.“

Quelle: Katholische Sonntagszeitung für Deutschland, 25./26. Mai 2024, Nr. 21, S. 8

Kommentare

5 Antworten

  1. Tragisch ist, dass solche Leute wie dieser Präsident seine Meinung und die Vorhaben der Ampel als die moderne und richtige Richtung dann auch noch unter katholischer Flagge darstellen.
    Wo bleibt hier mal etwas Widerständiges und Bewahrendes, das aus unserem christlichen Menschenbild stammt?! Muss der engagierte Katholik heute schon gleich die Kompromisse absegnen? Die Forderungen der Ungläubigen fördern und ihnen bedingungslos zustimmen, ja sie noch begründen und sie als das Angemessene bezeichnen? Stichwort „Frühjahrsputz“ d.h. der alte „Dreck“ muss nach Meinung Hoffmanns weg?
    Dass die natürliche Familie das optimale Biotop auch für die psychische Entwicklung des Kindes ist, dass die Evolution nicht von ungefähr die Brutpflege dieses so kostbaren Gebildes Mensch in die Hände von Mann und Frau gelegt hat, das alles ist für solche Ampel-Speichellecker wohl uninteressant. Dass auch die Art und Weise, wie man seine Sexualität gestaltet, dass dies auch die Persönlichkeit prägt über die Jahrzehnte, das ist alles offenbar gleichwertig nach der neuen synodalen Doktrin! Jetzt im Jahr 2024 wissen wir plötzlich ganz genau, dass jede Art von Sexualakt „gottgewollt“ ist! Nein sage ich: Nicht jeder Akt ist „geordnet“ nach der Ordnung des göttlichen Schöpfungsplanes. Es gibt klar ungeordnete Akte, die eine Sackgasse in der Evolution darstellen, da sie von Natur aus unfruchtbar sind. Ich frage mich nur, was denn das Ejakulat im Darm soll? Und warum dann die Lesbe doch sich Fremdsamen beschaffen muss, um ihn einspritzen zu können. Ist das alles so gottgewollt und von der Schöpfung wunderbar konstruiert?
    Müssen wir als vernunftbegabte Katholiken dabei auch mitmachen und uns dem Mainstream anschließen?

  2. Danke für diesen Beitrag, ich hätte das sonst nicht mitbekommen.

    Das Gewimmel in sogenannten katholischen Kreisen wird immer schlimmer.

  3. Den Zeitgeist kann man nicht aufhalten. Was man nur kann – und auch tun sollte – ist, sich abwenden von Trends, die man nicht mittragen kann und will. Wie sagte doch schon unser guter, alter Johann-Wolfgang so richtig: „„Laß‘ dich nur in keiner Zeit zum Widerspruch verleiten, Weise fallen in Unwissenheit, wenn sie mit Unwissenden streiten.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Kategorien

Aktuelle Beiträge

Archiv

Archive

Artikel-Kalender

September 2024
M D M D F S S
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
30  

KOMM-MIT-Kalender

Erfahren Sie mehr über den "KOMM-MIT-Kalender"

Blog Stats

819593
Total views : 9093009

Aktuelle Informationen und Beiträge abonnieren!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse an, wenn Sie kostenlos über neu erschienene Blog-Beiträge informiert werden möchten.