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Lied der Franken und Wanderlied zugleich: „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“

  Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
Wer lange sitzt, muß rosten!
Den allerschönsten Sonnenschein
Läßt uns der Himmel kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid
Der fahrenden Scholaren,
Ich will zur schönen Sommerzeit
Ins Land der Franken fahren.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Ins Land der Franken fahren.

2. Der Wald steht grün, die Jagd geht gut,
Schwer ist das Korn geraten;
Sie können auf des Maines Flut
Die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an,
Die Kelter harrt des Weines;
Der Winzer Schutzherr Kilian
Beschert uns etwas Feines.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Beschert uns etwas Feines.

3. Wallfahrer ziehen durch das Tal
Mit fliegenden Standarten,
Hell grüßt ihr doppelter Choral
Den weiten Gottesgarten.
Wie gerne wär ich mitgewallt,
Ihr Pfarr‘ wollt mich nicht haben!
So muß ich seitwärts durch den Wald
Als räudig Schäflein traben.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Als räudig Schäflein traben.

4. Zum heilgen Veit vom Staffelstein
Komm bin ich emporgestiegen
Und seh die Lande um den Main
Zu meinen Füßen liegen.
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
Umrahmen Berg und Hügel
Die breite, stromdurchglänzte Au,
Ich wollt, mir wüchsen Flügel!
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Ich wollt, mir wüchsen Flügel!

5. Einsiedelmann ist nicht zu Haus,
Dieweil es Zeit zu mähen;
Ich seh ihn an der Halde drauß‘
Bei einer Schnittrin stehen.
Verfahrener Schüler Stoßgebet
Heißt: Herr, gib uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnittrin steht,
Dem mag man lange winken.
Valleri, vallera, valleri, vallera,
Dem mag man lange winken.

 

Hinweise dazu von unserem Leser Ernst Friedel aus Kanada:

Das Lied der Franken „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ gefällt mir sehr. Ich selbst bin ein Franke und habe wertvolle Erinnerungen an das Land.

Mein erster Schulausflug ging in die Gegend, die im Lied besungen wird: Staffelstein, Vierzehnheiligen, Schloss Banz, die Plassenburg, Lichtenfels usw.

Die Lehrerin, Frau Lauterbach, erklärte uns die Geschichte der verschiedenen Plätze. Sie versuchte uns die Liebe und die Verbundenheit zur Heimat, zur deutschen Kultur und zur Natur zu vermitteln. Wenn ich zurückdenke, ist es ihr in meinem Fall wohl auch gelungen.

„Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ ist ein fröhliches Wanderlied. Die Dankbarkeit für den Erntesegen, die frische Luft und für die schöne Gegend kommen deutlich zum Ausdruck.

Der Main, auf dem wir eine kurze Fahrt mit dem Floß machen durften, wird erwähnt. Er ist durch den Rhein-Main-Donau-Kanal eine wichtige Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzem Meer.

1859 wurde der Text des Liedes von Joseph Victor von Scheffel gedichtet.
Die Melodie stammt von Valentin Eduard Becker.

Wir finden das Lied gesungen hier: https://www.youtube.com/watch?v=PFn2mb9H0FQ.

 

Kommentare

3 Antworten

  1. „Cheruskia sei’s Panier“ – mein Verwandter ist auch Mitglied gew., leider verstorben, „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ ist in der Familie im großen Kreis oft gesungen worden… Meiner Tante fiel ein Bild meines Cheruskia-Verwandten in die Hand. Auf der Umrahmung war ein Aufkleber einer durchsichtigen Hülle angebracht, auf der geschrieben stand: „Vorsicht, Erstickungsgefahr!“ an jenem Morgen, als er mit Erstickungsanfällen, was sie nicht wußte, ins Krankenhaus gebracht wurde. Da wünscht man sich die frische Luft weiter mit Tannen und Fichten bewachsener Hügel herbei, weitab verstopfter Straßen und Hetze..

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