Wor de Nordseewellen trecken an de Strand,
Wor de geelen Blömen bleuhn int gröne Land,
Wor de Möwen schrieen gell int Stormgebrus,
Dor is mine Heimat, dor bün ick to Hus.
Well’n un Wogenruschen weern min Weegenleed,
Un de hohen Dieken seh’n min Kinnertied,
Markten ok min Sehnen un min heet Begehr:
Dör de Welt to flegen, ower Land un Meer.
Wohl hett mi dat Lewen all min Lengen still,
Hett mi all dat geven, wat min Hart erfüllt;
All dat is verswunnen, wat mi drück un dreev,
Hev dat Glück woll funnen, doch dat Heimweh bleev.
Heimweh nach min schöne, gröne Marschenland,
Wor de Nordseewellen trecken an de Strand,
Wor de Möwen schrieen gell int Stormgebrus,
Dor is mine Heimat, dor bün ick to Hus.
Hinweise dazu von unserem Leser Ernst Friedel:
„Wo die Nordseewellen trekken an den Strand“ ist das Heimatlied der Menschen von der Waterkant, die an der Nord- und Ostsee wohnen.
Wir finden das Lied hier: https://www.youtube.com/watch?v=yUrD97mwQKQ. Es singt der Polizeichor der Stadt Hamburg.
Die Verbindung zum Meer, das ihnen Arbeit, Nahrung und Vergnügen schenkt, kommt darin zum Ausdruck. Oft waren Seeleute wochenlang von ihren Familien getrennt und so manche Ehefrau hat ihren Mann in einem Sturm verloren.
Der Mann indessen sehnte sich – nach langer Zeit auf See – zur Familie zurück an die Waterkant. Heimweh und Liebe zur Heimat spiegeln sich im Text des Liedes. Dieser stammt von Martha Müller-Grählert (1876 – 1939) und die Melodie ist von Simon Krannig (1866 – 1936) und Peter Fischer-Friesenhausen (1886 – 1960).
Titelfoto: Dr. Edith Breburda
3 Antworten
Dort, wo Marthe Müller-Grählert zu Hause war, schlugen Ostseewellen wie im Originaltext an den Strand.
Die „Nordseewellen“ stammen jedoch ursprünglich von der Ostsee,
Steht doch im Text. Waterkant von Nord- und Ostsee .