Von Michaela Koller
Osttimor, das Land mit dem höchsten christlichen Bevölkerungsanteil in Asien, feiert am 20. Mai mit Staatsgästen den zehnten Jahrestag seiner Unabhängigkeit.
Das Regierungsgebäude im Zentrum der Hauptstadt Dili
Am 7. Dezember 1975 waren indonesische Truppen in das Land eingefallen. Auf die Annexion Osttimors folgten 24 Jahre Unterdrückung jeglicher Freiheitsbestrebungen mittels Polizei und Militär. Mindestens 102.800 Osttimoresen kamen durch Verfolgung und Vertreibung ums Leben.
Nachdem am 30. August 1999 mehr als 78 Prozent der osttimoresischen Wähler für die Loslösung von Jakarta stimmten, erreichte die Gewalt ihren Höhepunkt. Die indonesische Armee und pro-indonesische Milizen töteten dabei rund 1500 Zivilisten, Hunderttausende Osttimoresen wurden vertrieben. Die Gewaltexzesse wurden endlich beendet, als der UNO-Sicherheitsrat Mitte September 1999 eine internationale Truppe entsandte.
Voraussichtlich wird die aktuelle UNO-Mission in Timor Leste, wie das Land offiziell heißt, Ende dieses Jahres auslaufen. Der gerade abgewählte Präsident José Ramos-Horta dankte noch im Februar in einer Rede vor der UNO der internationalen Staatengemeinschaft, die von September 1999 bis Mai 2002 das Land regierte.
Gerade sind die dritten Präsidentschaftswahlen weitgehend friedlich abgeschlossen worden, aus denen der ehemalige Armeechef Taur Matan Ruak als Sieger hervorging. Im Juni wählen die Osttimoresen ihr nächstes Parlament und wenn diese Wahlen insgesamt ruhig verlaufen, dürfte dem Abzug der UNO nichts mehr im Weg stehen.
Quelle für Text und Foto sowie vollständiger Artikel hier: http://www.vaticanista.info/2012/05/18/katholisches-osttimor-zehn-jahre-lang-unabhangig/