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"Verantwortung vor Gott": Edmund Stoiber plädiert für mehr Demut in der Politik

„Kirche sollte selbstbewußter sein und mehr missionieren“

In einem Interview mit FOCUS-online vom 17. Mai betont der ehem. bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber die Verantwortung vor Gott, wie sie im Vorwort unseres Grundgesetzes erwähnt ist. Aus dieser Verantwortung ergibt sich die notwendige Demut und Bescheidenheit des Menschen, der um seine Grenzen weiß. Dies verhindert Anmaßung und Machbarkeitswahn(sinn).
Der CSU-Politiker erklärte hierzu wörtlich: 
„Wir brauchen in der Politik ein wenig mehr Demut, ein Bewusstsein, dass wir unvollkommen sind. Wir müssen die Verantwortung vor Gott respektieren. So steht es in der Präambel des Grundgesetzes, die heute wohl kaum noch eine Zweidrittel-Mehrheit bekäme. Die Verantwortung vor Gott muss allerdings wieder mehr in den Blickpunkt rücken. Politik muss deutlich machen, dass sie um beste Lösungen ringt, dass es die Absolutheit auf Erden aber nicht gibt.“

Auf die Focus-Hinweis,  daß andere Religionen wie der Islam sich viel offensiver vertreten werden, sagte Stoiber:

„Ich wünschte mir schon ein wenig mehr Missionierung durch die Kirche in unserer Gesellschaft. Die katholische Kirche tritt den gesellschaftlichen Veränderungen zu defensiv gegenüber. Die Kirche hat 2000 Jahre überdauert. Sie stellt einen hohen Wert dar. Ich hoffe, dass man sich dessen allseits bewusst ist.“
Auf die Nachfrage, was er mit „mehr Missionierung“ meint, antwortete Stoiber u.a.:

Gegenüber anderen Religionen können die christlichen Kirchen durchaus offensiver auftreten und deutlich benennen, was uns verbindet, aber auch, was uns unterscheidet. Das gilt insbesondere mit Blick auf den Islam. Da können wir durchaus die Weltoffenheit des Christentums, insbesondere der katholischen Kirche betonen.“
„Das müssen Sie erklären“, hakte die Focus-Redaktion nach – daraufhin sagte Stoiber:

Man muss sich einmal vor Augen führen, in welchen Ländern es dynamische Entwicklungen, großen Fortschritt gibt. Die katholische Kirche zeichnet Weltoffenheit und Vertrauen in die Zukunft aus, nicht der Blick zurück. Es gibt eine Bereitschaft, Veränderungen in der Gesellschaft aufzunehmen. Gerade die katholische Kirche ist bereit, gesellschaftlichen Wandel zu akzeptieren, auch wenn sie ihn nicht immer gutheißt. Das kann man ruhig offensiv vertreten.“

Kommentare

2 Antworten

  1. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Altpolitiker und Altjournalisten sich immer erst nach ihrem Rückzug aus der vorderen Reihe getrauen Wahrheiten auszusprechen, die sie während ihrer aktiven Zeit aus PC-Gründen, also aus Angst, abgeschossen zu werden, verschwiegen haben.
    Traurig.

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