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„Segnung“ vereinnahmt homosexuelle Paare

Von Felizitas Küble

In deutschen Bistümern gab es in den letzten Tagen über 100 Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, vor allem im Norden und Westen des Landes.

Die entsprechenden Aktionen verstehen sich als Aufstand gegen Rom, als offener Widerstand gegen das „Responsum“ der Glaubenskongregation, wonach die Kirche keine Vollmacht hat, homosexuelle Partnerschaften zu segnen.

Das Grundprinzip, auf dem das römische Nein beruht, lautet knapp gesagt: Was Gott nicht gutheißt, kann die Kirche nicht segnen. Dabei stellt es durchaus kein Problem dar, einzelne homosexuelle Personen zu segnen – aber eben nicht eine intime Verbindung unter ihnen.

Erschwerend kommt hinzu, daß solche Segensaktionen sogar häufig mit feierlicher Handauflegung vollzogen wurden, was beim üblichen kirchlichen Segen nicht der Fall ist.

Letzten Endes werden jene Paare, die an den aufsehenerregenden Segnungsfeiern teilgenommen haben, unfair behandelt, denn ihnen wird die schlichte Wahrheit vorenthalten, daß solch ein Segen, der im ausdrücklichen Widerspruch zur kirchlichen Ordnung erfolgt, schlichtweg nicht gültig ist.

Das müßte jenen ungehorsamen Geistlichen auch klar sein, die sich der Weisung aus dem Vatikan widersetzen. Somit werden die Betroffenen letztlich hinters Licht geführt und ihnen ein Segen vorgegaukelt, die objektiv nicht stattfindet. Soll das etwa fair und aufrichtig sein?

In Wirklichkeit werden homosexuelle Paare kirchenpolitisch und strategisch vereinnahmt, um einem bestimmten Forderungskatalog nach progressiven „Reformen“ Nachdruck und Medienwirksamkeit zu verleihen.

Die „Tagespost“ vom heutigen 13. Mai zitiert auf ihrem Online-Portal den homosexuellen Philosophen und Publizisten Dr. David Berger mit seiner Aussage, es entstehe der Eindruck, dass Priester, welche diese Segnung vornehmen, die Liturgie der Kirche „nur missbrauchen, um ihre kirchenpolitische Ziele durchzusetzen“.

Auf die Frage der Redakteurin Regina Einig, ob die „Mehrheit der gleichgeschlechtlichen Paare überhaupt am Segen der Kirche interessiert“ sei, antwortet Berger (siehe Foto):

„Aus homosexueller Perspektive kommt derzeit zu kurz, dass die große Mehrheit der Homosexuellen in Deutschland an einer solchen Segnung – ebenso wie an der Eheschließung – nicht interessiert ist. Auch wenn sie so tun, vertreten sie nicht die Interessen ,der Homosexuellen, schon gar nicht der katholischen beziehungsweise gläubigen Homosexuellen, die bemüht sind, sich an die Lehre des Katechismus zu halten.“

HINWEIS: Der hier erwähnte Dr. David Berger hat diesen Artikel auf seinem Blog übernommen: https://philosophia-perennis.com/2021/05/16/segnung-missbraucht-homosexuelle-fuer-kirchenpolitische-interessen/

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Kommentare

8 Antworten

  1. Was bei der ganzen Diskussion meiner Meinung nach zu kurz kommt, sind folgende Tatsachen:

    Es gibt keine Homosexuellen (LGBT usw.) im Sinne einer IDENTITÄT. Auch heterosexuell zu sein, ist schlicht nur ein Persönlichkeitsmerkmal.

    Insofern würde ich auch die Segnung eines Menschen, der meint, es sei seine Identität, homosexuell zu sein, ablehnen.

    Es gibt nach dem biblischen Befund genau zwei Identitäten, die antagonistisch sind:

    Der alte unerlöste Mensch = die fleischliche Natur = der Gottlose usw.

    oder

    Der neue Mensch „in Christus“, wiedergeboren, heilig usw.

    Wenn man Homosexuelle segnet oder gar gleichgeschlechtliche „Partnerschaften“, dann zementiert man falsche Identitäten und verwehrt den Menschen den Zugang zu Christus, der ihnen die neue Identität schenken möchte ohne die niemand an Gottes Wesen teilhaftig sein kann.

    1. Es gibt auch eine Prophezeiung, dass der letzte Kampf zwischen Gott und Satan um die Ehe gehen wird. Siehe auch Julius Evola und seine Bücher über „Eine Metaphysik des Eros“ bzw. „Metaphysik des Sexus“ und „Revolte gegen die moderne Welt“ und den Weblog „Philosophia Perennis“ des Theologen und Journalisten und Philosophen David Berger und so weiter.

  2. Das Statement von Herrn Dr. Berger überrascht mich.
    Er ist selbst homosexuell und würde nie homosexuelle Menschen diskredieren.
    Man hatte in letzter Zeit den Eindruck, als würden diese Segnungen ein Entgegenkommen darstellen, was die Amtskirche derzeit duldet.
    Es stehen noch etliche Missbrauchgutachten in Bistümern aus. Osnabrück möchte in drei Jahren veröffentlichen. Man hat das generell solange hinauszgezogen in der Hoffnung, dass die Mitschuldigen (für die Vertuschung) bis dahin zu alt sind, um in die Öffentlichkeit gezerrt zu werden, zu alt und zu krank oder bereits verstorben.
    Seit 2010 spielt die Amtskirche auf Zeit.

    Und vorher will man noch mit allerhand Scheinliberalismus den Leuten entgegenkommen, um deren zu erwartende Empörung etwas zu entschärfen.
    Bischöfe kostet es im Prinzip nichts, wenn sie Priester Segnungen vornehmen lassen und dies öffentlich nur „dulden“, und sich scheinbar aus der Verantwortung herausnehmen. Da gilt auch ein Bischofswort nichts, wenn dieser vorher verspricht, es gäbe keine Sanktionierungen, wenn es hernach (wie bereits in einem deutschen Bistum geschehen) durch einen Weihbischof zu Abmahungen kommt.

    Für diese, welche sich segnen lassen wollen, ist das ein großes Zeichen guten Willens von Seiten der Amtskirche..
    Ist dies aber ehrlich gemeint?
    Und weiter:
    Wird es den neu eingesegneten Paaren genügen, oder ist der Reiz des Neuen bald weg?
    „Nur“ eine Segnung.
    Reicht das? Ohne Steigerung? Einfach gesegnet werden und das soll es gewesen sein?
    Gibt es eine Steigerung? Was ist mit Hochzeit in der Kirche? Ist die Segnung nur die erste Stufe?
    Reicht die Segnung nicht aus?
    Und die Amtskirche: Nimmt sie das Anliegen der Betroffenen ernst, oder ist das nur eine Schau aus eigennützigen Motiven? Um von den internen Skandalen abzulenken?!
    Welche Namen sind schon wieder in Umlauf von klerikaler Prominenz, der man Vertuschung nachgewiesen hat?
    Vielleicht bleibt nach dem ersten „Hype“ über die Segnungen ein schales Gefühl zurück.
    Ein gegenseitiges Misstrauen. Dass es die eine Seite mit der anderen nicht ganz ehrlich gemeint habe.
    Ich glaube, hier wird auf BEIDEN Seiten instrumentalisiert.

    1. Was auch immer die persönlichen Motive der Beteiligten sind, ist für mich unerheblich. Meine einzige Frage ist, ob es richtig ist, was da gemacht wurde. Und es ist fundamental FALSCH.

      Eine andere Frage ist, wie Christen a) überhaupt mit der LGBT-Agenda umgehen sollen und b) wie sie mit Menschen, die sich als nicht heterosexuell sehen, persönlich umgehen sollen.

      Hier hat die katholische Kirche und hier haben auch andere christliche Kirchen und Gruppierungen ihre Hausaufgaben nicht gemacht.

      Das Evangelium ist nicht sündenzentriert, sondern heilszentriert. Es ist DIE Gute Nachricht schlechthin. Das heißt nicht, Sünde zu ignorieren. Es heißt aber auch nicht, Sünde in den Mittelpunkt der Verkündung zu rücken. Denn dort steht Jesus Christus.

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