Appell der IGFM: „Menschenrechte nicht auf dem Altar diplomatischer Zurückhaltung opfern“
Während die Erinnerung an die unfassbaren Grausamkeiten in den Lagern der Nationalsozialisten vorbildlich wach gehalten werde, ignoriere die deutsche Außenpolitik das aktuelle hunderttausendfache Elend von Lagerhäftlingen in Nordkorea.
Die kommunistische Diktatur mit ihrem grotesken Führerkult werde außenpolitisch nur wahrgenommen, wenn sie ausgerechnet für den Tag der Menschenrechte den Test einer Interkontinental-Rakete vorbereite.
Mit dieser Kritik forderte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf einer Pressekonferenz in Berlin von der Bundesregierung, ihre diplomatische Zurückhaltung insbesondere gegenüber Rot-China, Nordkoreas Schutzmacht, aufzugeben.
„Der Schlüssel für eine Lösung der Probleme in Nordkorea liegt in Peking“, betont die IGFM.
Doch China wird erst handeln, wenn Europa die Komplizenschaft Pekings an den Menschenrechtsverbrechen Nordkoreas offen anspricht. Bis dahin würden weiter Menschen auf dem Altar der diplomatischen Zurückhaltung geopfert, kritisiert die IGFM weiter.
China beteilige sich sogar aktiv daran, die Zahl der Lagerhäftlinge in der stalinistischen Einparteiendiktatur noch zu erhöhen. Die völlig gescheiterte Planwirtschaft Nordkoreas verursachte in den 90er Jahren den Hungertod von zwei bis drei Millionen Menschen.
Seither sind mehrere hunderttausend Nordkoreaner aus ihrer Heimat nach Rot-China geflohen. Obwohl das demokratische Südkorea bereit ist, sämtliche Flüchtlinge aufzunehmen, schieben die chinesischen Behörden alle aufgegriffenen Flüchtlinge nach Nordkorea zurück – nach Aussage von nordkoreanischen Überläufern direkt in ein Lagersystem, in dem geradezu unvorstellbare Zustände herrschen.
Im kommunistischen Nordkorea sind nach Angaben der IGFM sechs sehr große Hauptlager bekannt, daneben etwa 200 kleinere Nebenlager und andere Strafeinrichtungen. Die Zahl der Häftlinge ist unbekannt, die Schätzungen schwanken zwischen 150.000 und 250.000 Menschen, die aus nichtigen Gründen – oder völlig ohne Grund – ein Sklavendasein fristen.
Wie die IGFM unterstreicht, zeigen Satellitenaufnahmen, dass die Lager in den vergangenen Jahren weiter gewachsen sind. Dennoch leugnet Nordkorea ihre Existenz.
Weitere Infos zum Steinzeit-Kommunismus in Nord-Korea:
http://www.igfm.de/Nordkorea-Demokratische-Volksrepublik-Korea.443.0.html