An Christus glaubende Juden sind ein unverzichtbarer Teil der Kirche. Das erklärte der württembergische Altlandesbischof Gerhard Maier bei der 40-Jahr-Feier des Evangeliumsdienstes für Israel (edi) am 17. Juni 2012 in Leinfelden bei Stuttgart.
Vor rund 350 Gästen sagte er, daß die Kirche im Neuen Testament als Gemeinschaft von Juden und Nichtjuden beschrieben werde, die an Jesus Christus glauben.
„Messianische Juden “ – so nennen sie sich – halten Jesus für den im Alten Testament angekündigte Messias; sie verstehen sich weiterhin als Teil des jüdischen Volkes und seiner Traditionen.
Nach Angaben des theologischen Leiters des EDI, Armin Bachor, will sich das Werk auch künftig dafür einsetzen, „dass Juden das Zeugnis vom Messias Jesus hören können”.
Das Evangelium werde „in Liebe und Respekt” weitergegeben. Dabei knüpfe man an die Tradition der ersten Christen an. In der Gründungsphase der Kirche habe niemand bezweifelt, daß die christliche Botschaft auch Juden gelte.
Sowohl die ersten Menschen, die sich zu Jesus Christus bekannten, als auch die ersten Missionare seien Juden gewesen. Juden hätten den christlichen Glauben in Europa verbreitet. „Damals wie heute gilt, dass das Evangelium den Juden zuerst verkündigt werden soll”, so Bachor.
Der Name „Evangeliumsdienst für Israel” sei als Programm zu verstehen: „Unser Dienst für Israel besteht darin, gläubige Juden zu unterstützen, damit sie ihren Leuten das Evangelium von der Versöhnung durch Christus weitergeben können.“ – Dies sei auch ein Beitrag zum Frieden im Nahen Osten.
Im Blick auf Bedenken von ev. Landeskirchen, das christliche Zeugnis gegenüber Juden könne die Beziehungen zu israelitischen Gemeinden stören, berichtete Bachor, daß er ein intensives Gespräch mit dem württembergischen Landesrabbiner Nathanael Wurmser geführt habe, das von gegenseitigem Verständnis geprägt gewesen sei.
Quelle: www.idea.de