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Es gibt kein sakramentales Frauendiakonat in der Heilsgeschichte Gottes

Von Felizitas Küble

Bereits seit 1998 veranstalten progressive Frauenverbände jedes Jahr ausgerechnet am 29. April, dem Gedenktag der hl. Katharina von Siena, einen deutschlandweiten „Tag der Diakonin“.
Inzwischen nennt sich das Motto „Tag der Diakonin plus“,  denn m
it dieser provokativen Aktion wird nicht nur ein sakramentales Frauendiakonat verlangt.

Die Forderung dient im Sinne einer Salamitaktik lediglich als Zwischenstufe für die Einführung von Priesterinnen bzw. eine „Öffnung aller Ämter“ für Frauen inkl. Bischofsweihe und Papsttum. 

Die einschlägigen progressiven Truppen bzw. Gruppen dürfen da nicht fehlen – als da sind: die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der eher akademische Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), das unvermeidliche „Netzwerk Diakonat der Frau“ und natürlich die Initiative „Maria 2.0″, die gerne (un)“sinnig“ mit einer Marienikone demonstriert, deren Mund zugeklebt ist (siehe Foto).

In Münster fand die zentrale Veranstaltung der Möchtegern-Diakoninnen in der Petrikirche mit einer Ansprache der reformkatholischen Theologin Prof. Dr. Dorothea Sattler statt. (Wir haben unlängst über einen Vortrag von ihr berichtet:https://christlichesforum.info/muenster-progressive-kath-theologin-sattler-fordert-das-frauenpriestertum/)

In Speyer durften die erwähnten progressiven Frauenverbände sogar einen Gottesdienst im Hohen Dom halten und das Frauenpriestertum verlangen, worüber das kirchenfinanzierte linke Portal „katholisch.de“ begeistert berichtet.

Aber selbst dann, wenn sich die feministische Forderung nicht als Durchgangsstufe verstände, sondern sich tatsächlich auf ein Frauendiakonat beschränken würde, ist auch dieses Ansinnen weder mit der Heilsgeschichte noch mit der kirchlichen Lehre vereinbar.

Namhafte Ordensfrau legt sich nicht fest

Nun ist man seitens progressiver Gruppen freilich längst Kummer gewohnt. Biblische Argumente und Hinweise auf die apostolische „Tradition“ finden dort wenig Anklang. Merkwürdig wirkt es allerdings, wenn auch von eher konservativer Seite bisweilen eine Latte bzw. Debatte über das Frauendiakonat vom Zaun gebrochen wird.

So veröffentlichte z.B. die ansonsten kirchentreue „Tagespost“ vom 25. April ein Interview mit Sr. Nathalie Bequart.

Diese französische Ordensfrau hält sich mit Forderungen nach einer Öffnung des Diakonenamts für Frauen zwar zurück, was erfreulich ist, doch sie versucht zugleich einen taktischen Formelkompromiß, indem sie es nahelegt, dieses  Thema den einzelnen Ortskirchen zu überlassen.

Auf eine entsprechende Frage von Franziska Harter antwortet die Untersekretärin des römischen Synodensekretariats nämlich mit dem Hinweis darauf, es gäbe bereits eine „Vielfalt an Formen von Ämtern“ in der Weltkirche: „Diese Vielfalt könnte die Synode mit einer weiteren Dezentralisierung noch betonen“.

Der Verweis der Nonne auf globale kirchliche Unterschiede und konkret darauf, dass der vom 2. Vatikanum erlaubte Ständige Diakonat für Männer etwa in Asien, Asien und Ozeanien nicht umgesetzt worden sei, führt aber am springenden Punkt vorbei, denn immerhin gab es dieses eigenständige Diakonenamt für Männer bereits in der antiken Kirche bis ins Frühmittelalter hinein.

Aufgabenfelder der Diakonissen sind längst erfüllt

Weibliche Diakone bzw. Diakonissen existierten damals zwar ebenfalls, vor allem in der Ostkirche, allerdings ist nicht die bloße Titulierung der springende Punkt, sondern die Tatsache, dass der Weiheritus ebenso verschieden war wie die jeweilige hierarchische Stellung und Arbeit zwischen männlichem und weiblichem Diakonat.

So gehörten Diakone zum Klerus und wurden auch für Altardienste, vor allem die Evangelienverkündigung, das Predigtamt und die Kommunionausteilung eingesetzt. Diakonissen hingegen übernahmen caritative und katechetische Aufgaben oder fungierten als Türsteherinnen; ihr Dienst umfaßte also Bereiche, die heute bereits von Küsterinnen, Religionslehrerinnen, Gemeindereferentinnen oder Kirchenschweizerinnen wahrgenommen werden.

Somit gibt es praktisch und pastoral gesehen keinen logischen Anlaß, ein nichtsakramentales Frauendiakonat nach altchristlicher Weise erneut einzuführen, weil sich dies schlicht erübrigt. Erst recht gibt es für ein sakramental verstandenes Frauendiakonat – und um eben dies geht es in der aktuellen Debatte  –   keine theologischen Grundlage, weil dies sowohl der Heiligen Schrift wie auch der apostolischen Überlieferung widersprechen würde.

Die Heilige Schrift wird ausgeblendet

Die sakramentale Zusammengehörigkeit des dreistufigen Ordo aus Diakonat, Priestertum und Bischofsamt sollte nicht auseinandergerissen werden.

Dabei ist auch der kultische Zusammenhang zwischen dem Alten und dem Neuen Bund zu bedenken. Immerhin gab es bei den Israeliten ein dreifaches Tempelamt aus Leviten, Priestern und dem Hohenpriester, in etwa vergleichbar mit dem Diakon, Priester und Bischof in unserer Kirche. Die Hebräer haben keinen dieser drei Altardienste für Frauen geöffnet, auch nicht das Levitenamt.

Dabei haben sich die Juden hierbei gerade nicht ihrer damaligen Umgebung angepaßt, sondern umgekehrt haben sie sich davon abgegrenzt, denn es gab in der heidnischen Welt, von der das Volk Israel umgeben war, sehr wohl Priesterinnen, Vestalinnen und sonstige Tempeldienerinnen in Hülle und Fülle im Kontext magischer Fruchtbarkeitskulte.

Somit war die alttestamentliche Nichtzulassung von Frauen zu den kultischen Ämtern gerade nicht typisch für jene Zeit, sondern eine theologische Besonderheit, man kann auch deutlicher sagen: eine Offenbarung Gottes.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

 

Kommentare

7 Antworten

  1. Es gibt einen Kirchenhistoriker und Priester, der da zu anderen Ergebnissen bei seiner Forschung gekommen ist. Der Mann ist doch sicher auch nicht dumm. Ob es recht ist, solche Erkenntnisse nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, weiß nicht. Und wenn alles bei diesem Thema so klar wäre, hätte der Papst doch keine Kommission berufen brauchen, die diesen Themenkomplex untersucht. So etwas hat es noch nie gegeben, weil wir nicht wollen, dass es so etwas mal gegeben hat, so kommt es mir manchmal vor.

  2. Christen sind unter dem Neuen Bund des Neuen Testamentes – nicht mehr unter dem alten Bund des alten Testamentes. Und im Neuen Testament gibt es eine Diakonin namens Phoebe. Ich stimme allerdings darin zu, dass das Neue Testament der Bibel sowohl die Predigt als auch das Priesteramt für Frauen klar und deutlich ausschließt. Auch wenn es Äbtissinnen wie die Heilige Brigida von Kildare als Bischöfinnen im iro-schottischen bzw. iro-keltischen Johannes-Christentum gab, welche als iro-keltische Johannes-Kirche nach dem Apostel Johannes im Mittelalter in die römisch-katholische Kirche nach dem Apostel Petrus einging.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Diakonin

    1. Es gab doch auch über Jahrhunderte Fürstäbtissinnen, die ihre weltlichen Macht gleich den Bischöfen ausübten, oder? Hier in der Nähe hatte die Fürstäbtissin von Essen etwas zu sagen, obwohl wir ein gutes Stück hinter Bonn den Rhein hinauf liegen.

  3. Sehr verehrte Frau Dr. Agerer- Kirchhoff: “ DEN“ Protestanten? Es gibt viele evangelische Konfessionen, Kirchen, Gemeinden ohne Diakonninen, Pfarrerinnen, Synodalinnen, weibliche Kirchenvorstände, Frauenpredigt, Austeilung des Abendmahls durch Frauen, usw.

  4. Ich frage mich ständig, wer soll das bezahlen?
    Die Kirchen sind leer, Der Gemeindeaufbau läuft schleppend nach Corona. Da helfen auch keine geweihten Frauen.
    Mehr Leute um den Altar als in den Kirchenbänken sitzen.
    Und die Gehälter des amtlichen Kirchenpersonal liegt schon bei durchschnittlich 3000 Euro.
    Pastis verdienen noch mehr.

    Allem, was im Artikel ausgeführt wurde, stimme ich voll zu.

  5. Brauchen wir für alles eine Weihe als Frauen, quasi ein Amt? Da müssten wir aber wirklich eine Mutterweihe fordern, denn als katholische Mutter wirklich ein ganzes Leben in Familie und Ehe sich einzubringen in der Mutterrolle, das ist ein Kraftakt, besonders bei mehreren Kindern. Dazu reicht das Ehesakrament nicht aus, vor allem, wenn die Ehe in die Brüche ging, die Mutterrolle aber dann sogar noch wichtiger christlich gestaltet werden muss. Ministrantenweihe, Organistenweihe, alles weihen; am Schluss gibt es überhaupt keine Laien mehr in der Kirche. Ohne Weihe sind wir offenbar nichts wert, wir Frauen? Das ist doch Nonsens.
    Die Küsterin macht ebenso viele liturgische Handlungen, da bräuchte es wirklich eine Weihe !! Oder nicht? Eigentlich ist diese Forderung nach einer Diakonenweihe für Frauen im Grunde ein Zurückdrängen von Laien: „Ich bin geweiht, also bin i c h die Lektorin, die Fürbittenleserin“ usw., und zwar bis an mein Lebensende! Ich bin dazu sogar geweiht!!
    Wir haben das schon heute, dass Frauen, die sich ein Amt gekrallt haben, es in der Kirche jahrzehntelang bis zum Ergrauen des Schopfes nicht mehr lassen – und jüngere nicht einführen wollen. Die Pfarrer sind oft zu konfliktscheu, um neue Frauen und Männer !! als Lektor – innen zuzulassen, Natürlich wollen diese Diakoninnen dann auch Bezahlung und Anstellung! Und auch permanente Mitsprache bei allem und jedem. Bei den Protestanten heißt jede Dame, die dort herumstreicht im Altarraum, fast schon Diakonin, Katholische Diakoninnen würden nur zu Verwirrung führen und das Verständnis für die Weihe einebnen. Auch ich war irritiert über die Aussage der Nonne in der TAGESPOST.

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