Unter dem Titel „Die Brüsseler Republik“ veröffentlichte das politische Wochenmagazin Der Spiegel (Nr. 52/99) vom 27.12.1999 eine aufschlußreiche Aussage von Jean-Claude Juncker, dem damaligen luxenburgischen Regierungsschef, der zeitweise die EU-Ratspräsidentschaft innehatte; der Premier verriet Folgendes über die Gepflogenheiten der Europäischen Union und ihrer Politik:
„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“
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Eine Antwort
Vielen Bürgern in Deutschland stellen sich sicher mittlerweile die Nackenhaare hoch, wenn sie den Namen Junker hören.
Nachdem sich die meisten wichtigen EU-Länder zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer durchgerungen haben, muss ausgerechnet Herr Junker wieder den Querulanten spielen und dagegen stimmen. Zu allem Überfluss fand die Tagung auch noch in seinem Heimatland Luxemburg statt. Hier wird doch wieder einmal deutlich, dass es ihm in erster Linie um den Finanzplatz Luxemburg und nicht um die Einführung einer sinnvollen Finanzsteuer auf EU-Ebene geht.
Offensichtlich hat ihn die Banken-Lobby seines Landes voll im Griff, wie diverse Begebenheiten aus der Vergangenheit beweisen. Es sollte doch einmal sehr gewissenhaft überprüft werden, wie viele Gelder von Steuerflüchtlingen aus diversen EU-Ländern (vor allem aus Griechenland und anderen Euro-Pleitestaaten) auf Luxemburger Konten liegen und welche Bewegungen es seit Ausbruch der Finanzkrise gegeben hat. Warum stellt niemand einen derartigen Antrag, der sicher auf eine sehr große Zustimmung bei allen rechtschaffenden Bürgern stoßen würde?