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Flickenteppich-Glaube: Jeder fünfte Deutsche bastelt sich seinen „Herrgott“ selber

Eine sog. Flickenteppich-Frömmigkeit ist in Deutschland weit verbreitet. Mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) bastelt sich seinen Glauben aus verschiedenen Versatzstücken zusammen. Zum Beispiel verbinden diese Menschen das Christentum mit Esoterik oder fernöstlichen Religionen.

„Die spirituellen Sinnsucher kombinieren Elemente verschiedener Religionstraditionen, ohne sich einer Richtung verpflichtet zu fühlen“, erläuterte die Religionssoziologin Christel Gärtner vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ am 18. Dezember 2012 in Münster. 

Gemälde: Evita Gründler
Gemälde: Evita Gründler

Sie suchten nach Antworten, die sie in ihrer ursprünglichen Tradition nicht fänden. Auch wechsele die religiöse Bindung oft durch Veränderungen im Lebensweg, etwa Krisen in der Familie.

Ferner führten interreligiöse Ehen bisweilen in religiöse Mehrfach-Identitäten: „Die Kinder nehmen an den Riten beider Eltern teil. Sie feiern etwa das christliche und das orthodoxe Weihnachtsfest gleichermaßen.“

Das religiöse Spektrum sei so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Frau Gärtner:  „In deutschen Metropolen sind oft mehr als 200 Religionsgemeinschaften anzutreffen. Frankfurt am Main zählt neben New York und London zu den Städten mit der größten Religionsvielfalt.“

22 Prozent aller Deutschen vermischten Religionen, etwa den christlichen Glauben mit Esoterik oder New-Age-Denken.

Gärtner sprach in der Ringvorlesung „Religiöse Vielfalt“ des Exzellenzclusters und des „Centrums für Religion und Moderne“ (CRM) in Münster.

Die Soziologin untersucht die Religiosität verschiedener Bevölkerungsgruppen. In Deutschland seien etwa jeweils 30 Prozent der 82 Millionen Einwohner Katholiken, Protestanten und Religionslose. Zehn Prozent gehörten anderen Religionsgemeinschaften an  –  der Orthodoxie, dem Judentum, dem Islam, dem Hinduismus und Buddhismus.

Neureligiöse und religionsvermischende Gemeinschaften nähmen weit mehr Einfluss auf die religiöse Szene, als ihre Anhängerzahlen vermuten ließen.

Quelle: www.idea.de

Kommentare

Eine Antwort

  1. Ich wünschte mir, dass mehr aus der Religiösität ein lebendiger Glaube würde, gerade in diesen Tagen, wo wieder gesungen wird … der Heil und Segen mit sich bringt…. das auch praktisch zu erfahren, macht den Glauben reich und wir müssen nicht in die Esoterik ausweichen…

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