Bayern ist Traditionsland Nr. 1, denn 21 Traditionen kann der Freistaat jetzt für die Aufnahme ins Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes vorschlagen. Die bayerische Kultur erfährt damit eine besondere Würdigung.
Gleichzeitig bringt Bayern weitaus mehr Traditionen in das Verzeichnis ein als alle anderen Bundesländer.
Hintergrund: Eigentlich konnte jedes Bundesland jeweils vier Traditionen und Bräuche nominieren. Bereits im April 2016 hatte Bayern seine vier Nominierungen bekanntgegeben. Die zusätzlichen 17 Plätze sind zwischenzeitlich verfügbar geworden, da nicht alle Bundesländer ihr Kontingent von vier Bewerbungen ausgeschöpft haben.
Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle dazu: „Die 21 bayerischen Vorschläge für die Aufnahme in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes sind eine eindrucksvolle Bestätigung der hohen Bedeutung und festen Verwurzelung von Traditionen und Bräuchen in Bayern. Einmal mehr zeigt sich: Gerade in Bayern genießen Pflege und Erhalt immaterieller kultureller Ausdrucksformen einen außerordentlich hohen Stellenwert.
Es freut mich sehr, dass so viele bayerische Bräuche, Rituale und Feste durch die Aufnahme in das Bundesverzeichnis eine besondere Aufmerksamkeit und Würdigung erfahren. Für die Menschen vor Ort, die ihre Traditionen mit hohem persönlichem Engagement tragen, ist das ein wichtiges Signal der Wertschätzung“, betonte der Minister.
Ein Expertengremium unter Vorsitz des Regensburger Kulturwissenschaftlers Prof. Dr. Daniel Drascek hat sich mit Blick auf die Vorgaben und Zielsetzungen des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes intensiv mit allen Anträgen befasst. Auf dieser Grundlage werden aus Bayern 21 Bewerbungen für die Aufnahme in das Bundesverzeichnis vorgeschlagen. Diese sind:
- Feldgeschworenenwesen in Bayern
- Further Drachenstich
- Landshuter Hochzeit 1475
- Osingverlosung
- Brauchkomplex Fasching, Fastnacht und Karneval
- Flechthandwerk
- Flurnamen und Hausnamen in Bayern
- Georgiritt und historischer Schwerttanz Traunstein
- Goldhaubentradition im Passauer Land
- Historisches Festspiel „Der Meistertrunk“ zu Rothenburg ob der Tauber
- Historisches Festspiel „Die Kinderzeche“ zu Dinkelsbühl
- Hochalpine Allgäuer Alpwirtschaft in Bad Hindelang
- Innerstädtischer Erwerbsgartenbau in Bamberg
- Kötztinger Pfingstritt
- Mal-, Fass- und Vergoldetechniken des Kirchenmalers
- Sennfelder und Gochsheimer Friedensfest
- Spitzenklöppeln im Oberpfälzer Wald
- Tölzer Leonhardifahrt
- Viktualienmarkt
- Wunsiedler Brunnenfest
- Zwiefacher
Bayern hat zusätzlich ein eigenes Landesverzeichnis für das immaterielle Kulturerbe eingerichtet. Hier erfolgten die ersten 13 Eintragungen im Herbst des vergangenen Jahres. Minister Spaenle dazu: „Durch das bayerische Landesverzeichnis für das immaterielle Kulturerbe werden Bedeutung und Ausdrucksformen lebendiger regionaler Traditionen in den öffentlichen Fokus gerückt sowie ihre Pflege und Weitergabe an kommende Generationen gesichert.“
Quelle: http://www.csu.de/aktuell/meldungen/april-2016/bayern-ist-traditionsland-nr-1/
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