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Grußwort des israelischen Botschafters Issacharoff zu Pessach und Ostern

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde,
Shalom!

Heute Abend begeht das jüdische Volk in der ganzen Welt den Seder-Abend, den Beginn des Pessach-Festes. In diesem Jahr werden Juden aller Glaubensrichtungen, anders als sonst, das Fest nur im kleinsten Kreis feiern können.

Jedes Jahr aufs Neue, mit der jüngeren Generation, wird die Flucht der Juden aus Ägypten vor dem Pharao ins Heilige Land nacherzählt, um Erlösung gebetet und die Freiheit gefeiert. Einer der wiederkehrenden Höhepunkte ist die „Fünfte Frage“: „Ma nischtana halaila ha ze?“ – „Warum ist dieser Abend anders als alle anderen?“; fragen uns unsere Kinder während der Pessach-Zeremonie.

Liebe Freunde, dieses Jahr wird diese Nacht in vielfacher Hinsicht anders sein als alle anderen Nächte. 

Viele von uns werden aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen wegen des Corona-Virus das Fest allein zuhause verbringen, oder es werden an der Seder-Tafel Familienmitglieder schmerzlich vermisst werden, die nicht dabei sein können.

Viele von uns sind den Gefahren und Folgen einer Infektion mit Covid-19 ausgesetzt, und trauriger Weise sterben täglich Hunderte von Menschen weltweit. Viele von
uns werden Sorgen haben – um das Wohlergehen unserer Lieben, um die Zukunft unserer wirtschaftlichen Existenzen, überhaupt um die Zukunft, wissen wir doch alle nicht, was kommen wird.

Doch Pessach ist ein Fest der Hoffnung. Und auch wenn die Verfolgung, die Qualen und das Leid des jüdischen Volkes in seiner Geschichte in unserer Erinnerung fest verankert sind, sind wir dennoch auch immer gestärkt aus den schweren Zeiten hervorgegangen – gemeinsam, als ein Volk, eine Nation, wie eine Familie. Katastrophen bilden unser kollektives Gedächtnis, stärken aber auch unseren
Überlebenswillen und bringen unser Potential zum Vorschein, uns zu schützen und voran zu bringen.

Diese Zeit der Krise hat auch die Stärke der israelisch-deutschen Beziehungen sichtbar gemacht, als beide Nationen sich bei der Rückführung ihrer Bürger gegenseitig unterstützt haben sowie in anderen wichtigen Bereichen im Zusammenhang mit der Krise zusammengearbeitet haben.  

Während wir, das jüdische Volk, Pessach feiern, begehen die Christen in aller Welt das Osterfest. Und auch sie werden dieses Fest nicht wie gewohnt in vollzähligem Familienkreis feiern können.

Dennoch – ich wünsche Ihnen allen, welches Fest Sie auch feiern, dass Sie aus der Erinnerung an den Ursprung der bevorstehenden Feiertage Kraft und Hoffnung schöpfen, und die Zuversicht, dass wir gemeinsam gestärkt daraus hervorgehen werden.

Die Aussicht auf Freiheit und Neubeginn, die hoffentlich auch am Ende dieser Krise stehen, kann ein Impulsgeber für die Stärkung des menschlichen Geistes sein, dafür, mitmenschlicher zu werden, über uns hinaus zu wachsen, kreativ und innovativ neue Wege zu gehen.

Hierzu wünsche ich uns allen das notwendige Durchhaltevermögen und Vertrauen. Wir werden gesünder und gestärkt daraus hervorgehen.

Chag sameach vePessach kasher – und Frohe Ostern!

Bleiben Sie gesund.
Jeremy Issacharoff

Quelle: http://www.botschaftisrael.de/wp-content/uploads/2020/04/Grusswort-Botschafter-Pessach-2020.pdf?utm_source=InforuMail&utm_medium=email&utm_campaign=Die+Botschaft+w%C3%BCnscht+frohe+Feiertage%21

Kommentare

8 Antworten

  1. Guten Tag, Frau Küble! Haben Sie bei der Israelischen Botschaft gefragt, ob Sie das Grußwort des Botschafters veröffentlichen dürfen? Ich bin mir nicht sicher, ob der Botschafter glücklich darüber ist, in einem derart rechtsgerichteten und AfD-nahen Umfeld zu erscheinen…

    1. Guten Tag,
      ich habe mit einem seiner Vorgänger das längste Interview von dessen Amtszeit geführt (es gab bei uns ein ganzes Sonderheft dazu) und ich stehe seit Jahrzehnten im informellen Kontakt mit der israelischen Botschaft – und war selber schon dort. Sie dürfen sich beruhigen, die Israelische Botschaft schickt mir regelmäßig und seit vielen Jahren ihre Meldungen und ich erhielt auch schon Aufkleber und anderes Werbematerial der Botschaft zugeschickt.
      Ihre einseitig-linke Meinung über uns („rechtsgerichtet“ etc) ist nicht der Nabel der Welt.
      Auch FDP-Politiker wie z.B. MdB Schäffler veröffentlichen hier ihre Stellungnahmen, falls Ihnen das entgangen ist.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Wenn Sie sich nicht „rechts“ positionieren, wo denn dann? („Römisch-katholisch“ ist keine politische Ausrichtung…)

        1. Guten Tag,
          unser CHRISTLICHES FORUM positioniert sich politisch als in erster Linie konservativ und in zweiter Linie freiheitlich (klassisch-liberal), man könnte auch Mitte-rechts sagen. In Ihrem Kontext war „rechtsgerichtet“ – verbunden mit dem sonstigen Text – ein Vorwurf.
          Zu „römisch-katholisch“: Das bin ich zwar, aber dieses Webmagazin ist nicht darauf beschränkt. Es gibt immer wieder evangelische Autoren und Meldungen, z.B. gestern von der SELK das Buch über Luther.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

      2. Damit haben Sie die Frage von Anonymous noch nicht beantwortet: „Haben Sie bei der Israelischen Botschaft gefragt, ob Sie das Grußwort des Botschafters veröffentlichen dürfen?“

        1. Guten Tag,
          haben Sie es noch nicht begriffen?
          Ich bekomme die Pressemeldungen mit der Möglichkeit zur Veröffentlichung zugeschickt und die Botschaft weiß seit Jahren davon.
          Es ist völlig unüblich für Medien, jedesmal bei öffentlichen (!) Stellungnahmen vorher anzufragen.
          Wenn Sie schon keine Ahnung vom Pressewesen haben, dann, Herr/Frau „Anonymous“ (von der besonders „mutigen“ Sorte), blasen Sie die Backen nicht so weit auf.
          Freundlichen Gruß!
          Felizitas Küble

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