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„Alle Götter der Heiden sind nichtig“

Heutige liturgische Lesung der kath. Kirche:
Psalm 96 (95),1-2.3-4.5-6.

Singet dem HERRN ein neues Lied,
singt dem HERRN, alle Länder der Erde!
Preist seinen Namen!
Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit,
bei allen Völkern von seinen Wundern!

Denn groß ist der HERR und hoch zu loben,
mehr zu fürchten als alle Götter.

Alle Götter der Heiden sind nichtig,
der HERR aber hat den Himmel geschaffen.
Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht,
Macht und Glanz in seinem Heiligtum.
.

Kommentare

4 Antworten

  1. Im biblischen Judentum und zur Jesu Christi Zeiten war man der Meinung, dass die Juden unter der direkten Herrschaft Gottes durch das mosaische Gesetz stehen und die heidnischen Völker unter der indirekten Herrschaft Gottes durch die Engel der Natur und der Sterne und der Elemente. In der Bibel sind diese als „Elementarmächte“ bekannt, der Apostel Paulus vergleicht den Elemente-Dienst der heidnischen Galater im Neuen Testament der Bibel mit dem Gesetzesdienst der Juden im alten Testament der Bibel und mahnt, nicht wieder unter die Herrschaft der Elementarmächte zurückzufallen, so wie man auch nicht unter das alte mosaische Gesetz des alten Bundes nach Moses zurückfallen soll. Dennoch aber gehören eben auch die Elementarmächte als Engel zur göttlichen Welt-Ordnung legitim dazu.
    Die Akupunktur-Meridiane der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sind mittlerweile wissenschaftlich nachweisbar. Die medizinischen Erfolge der Akupunktur-Medizin sind auch wissenschaftlich belegbar. In der Bibel kommt auch die 4 bzw. 5 Elemente-Lehre von den Elemente-Prinzipien als „Principiis“ bzw. Elementarkräften vor. Im indischen Ayurveda als der traditionellen indischen Heilkunst auch „Tattwas“ bzw. Elemente-Energien genannt. Zu Christi Geburt kamen drei „Magoi“ aus dem Osten als parsisch-zarathustrische Magier-Priester. In deren Religion es auch eben „magische“ (daher kommt der Name) Rituale gab.
    Der Prophet Daniel wurde zum „Rab-Mag“ ernannt, zum Ober-Magier über die Magier-Priester und Weisen und Astrologen. Seine biblische Prophezeiung vom Kommen des „Menschensohnes“, Jesus Christus verwandte diesen spirituellen Hoheitstitel auch selbst im NT, wurde durch die „Weisen aus dem Morgenland“ (Magoi) bestätigt. Außerdem steht im Neuen Testament der Bibel auch, dass Moses unterrichtet „in aller Weisheit der Ägypter“ war. Siehe dazu auch die „Weisheitsliteratur“, die zur Septuaginta-Bibel gehört. Die Septuaginta-Bibel war die Urbibel des Urchristentums noch vor den Evangelien und die „Volksbibel“ des frühen Christentums. Das Neue Testament zitiert aus der Septuaginta-Bibel auf Griechisch, teilweise wortwörtlich, und eben nicht aus der hebräischsprachigen Original-Tora. Ebenso wird im Neuen Testament durchaus aus der „Weisheitsliteratur“ zitiert, siehe dazu auch den Heiligen Geist als Geist Gottes und den (NT) „Geist der Weisheit und Offenbarung“ im Neuen Testament der Bibel. Und die mystische theologische „Sophiologie“ der russisch-orthodoxen Kirche Russlands.

  2. Vergessen wir nicht, daß das at. Judentum ursprünglich einen Henotheismus, keinen Monotheismus vertrat. „Ich bin ein eifersüchtiger Gott“ ist nur sinnhaft, wenn andere Götter neben Jahwe existieren. Vergessen wir auch nicht, daß die Propheten einen – meist vergeblichen – Kampf gegen die Verehrung weiblicher Gottheiten führten.
    Auch der o. a. Psalm kann (muß?) henotheistisch interpretiert werden.

    1. „Vergessen wir auch nicht, daß die Propheten einen – meist vergeblichen – Kampf gegen die Verehrung weiblicher Gottheiten führten.“
      Das gilt weiterhin bis heute. „Götter“ sind mächtig. Ihnen zu huldigen, fällt dem Menschen leicht – selbst wenn sie ihn zugrunderíchten …
      Aber nochmals:
      Im Psalm 96 wird das spät in der Geschichte Israels Erkannte (der HERR ist einzig) ausgesprochen: „Alle Götter der Heiden sind nichtig,“ Richtiger muss ja übersetzt werden: Alle Götter der (Heiden-)Völker sind nichtig, Selbst über sie hat der Gott Israels alle Macht; denn er hat alles erschaffen. mit ihnen kann er verfahren wie er will. Ihn allein – also – geziemt es sich zu loben.
      Deshalb die Aufforderung an Israel: „Preist seinen Namen!
      Verkündet sein Heil von Tag zu Tag!
      Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit,
      bei allen Völkern von seinen Wundern!
      Das bedeutet natürlich auch Anspruch an Gottes Volk.

  3. „Alle Götter der Heiden sind nichtig“

    Diese Überschrift trifft die Erfahrung Israels, die es (erst) im Exil und danach gemacht hat: Die Götter anderer Völker sind Nichtse vor ihrem Gott, den es paradoxerweise) nach Verlust seines Landes als den „Schöpfer des Himmels und der Erde“ erkannt hat; als den, der alles gemacht hat und der auch der – gerechte – Richter der Welt u nd Israels und (nach dem Recht Israels) Richter aller Völker ist. (vgl. Psalmende, 96,13)

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