Von Dr. med. Regina Breul
Am Sonntag, den 8. Sept. 2013, wird um 20,15 Uhr auf dem Spartenkanal der ARD „Tagesschau 24″ die Dokumentation von Silvia Matthies „Wer bestimmt am Lebensende?“ wiederholt.
Es geht u. a. um einen sog. „chronischen Hirntod“. Ein Patient des Klinikums Worms hat seinen bereits dokumentierten Hirntod um 11 Tage überlebt, weil seine Familie das Abstellen der künstlichen Beatmung verweigert hatte. Die Angehörigen waren sich sicher, dass der Vater noch Reaktionen zeigte, wenn vertraute Personen an seinem Bett standen.
Schockierende Fakten:
Der Patient war – trotz explizierter Ablehnung der Ehefrau – vom behandelnden Oberarzt bereits 1 Tag nach der Einlieferung an die Dt. Stiftung Organtransplantation (DSO) gemeldet worden. Diese Meldung überlebte er um mehrere Wochen.
Der Hirntote erkrankte während der 11 Tage seines Üblebens nach Ausstellung des Totenscheins noch an einer schweren Lungenentzündung. Außerdem zeigte er nach Angaben der Familie mehrfach Atemanstrengungen, die später aber von den Klinikärzten mit Artefakten erklärt wurden.
Für die 11 Tage des Überlebens (nach Ausstellen des Totenscheins) soll die Ehefrau 27.000 Euro für die Behandlung des Toten bezahlen. Der Fall liegt jetzt bei der Staatsanwaltschaft Mainz und wurde von den Angehörigen der Prüfungs- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer gemeldet.
Die Dokumentation wurde im vorigen Jahr für den Grimme- Preis nominiert.