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Pastoraler Mißstand: Pfarrgemeinden wird vielfach der eigene Priester weggenommen

In vielen Bistümern ist es zur Sitte   –  genauer gesagt: zur Unsitte  –  geworden, im Zuge von Pfarrei-Zusammenlegungen vielfach jene Pfarrer zu versetzen oder gleich abzuservieren, die mitunter sogar jahrzehntelang die bisherigen Gemeinden betreut haben  – so geschehen auch in Vorortpfarreien von Münster (Westfalen).
Dadurch muß sich das Kirchenvolk nicht allein mit der  – ohnehin schon sehr gewöhnungsbedürftigen  – Fusionierung vormals eigenständiger Pfarrgemeinden abfinden, sondern verliert auch noch den ihnen vertrauten Priester, der durch einen neu eingeführten Geistlichen ersetzt wird.
Mag es für die Zusammenlegung von Pfarreien mit Mühe und Krach noch Gründe geben (jedoch beileibe nicht in allen Fällen), so ist das völlig unnötige Austauschen von Pfarrern schlicht eine Zumutung für die Gläubigen, denen  –  neben dem Abriß oder der Zweckentfremdung hunderter Gotteshäuser  –   offenbar rein gar nichts mehr erspart bleibt.
Was denken sich wohl die hierfür verantwortlichen Oberhirten bzw. Bischöfe? Welche Vorstellung haben sie von Seelsorge?  Warum werden durch derart unverständliche Maßnahmen noch die letzten Rest-Kirchgänger enttäuscht und völlig unnötig vor den Kopf gestoßen?!

Jüngstes Beispiel, von dem jetzt die Tageszeitung „Der Westen“ berichtet:
„Mit „Erstaunen und Bestürzung“ reagieren die sieben zum Erzbistum Paderborn gehörenden Kirchengemeinden auf die Ankündigung, dass im Zuge der Neuordnung der Pastoralverbände vier Priester die Lippestadt verlassen.
Warum will das Erzbistum die stets engagierten Geistlichen austauschen?
Gemeinsam stellen wir uns die Frage, warum erfolgt eine Abkehr des positiv eingeschlagenen Weges. Dass es zu Veränderungen bzw. Verkleinerungen der Gemeinden bzw. innerhalb des Pastoralverbundes kommen muss, ist uns durchaus klar und verständlich.
Gerade bei der strukturellen Weichenstellung der nächsten Jahre wären die ansässigen Geistlichen Garanten für eine gute Zusammenarbeit beim Zusammenschluss der Gemeinden und für ein weiteres intaktes Gemeindeleben.
Es sind weder die Gemeindegremien noch die Mitglieder der Gemeinden angehört noch eingebunden worden, obwohl ausreichend Gelegenheit dazu vorlag.
Dieses Verhalten birgt ein großes Potenzial an Frustration für die vielen in den Gemeinden ehrenamtlich arbeitenden Laien. Wir laden deshalb den Erzbischof zu einem Dialog ein, verbunden mit der Bitte, sich der Anliegen der Gemeindemitglieder anzunehmen sowie die getroffene Entscheidung zu überdenken.“
Quelle hierfür:  www.derwesten.de/staedte/luenen/gemeinden-entsetzt-ueber-entscheidung-id6347431.html
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

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