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Gläubige fühlen sich im Stich gelassen

Von Cordula Mohr

DIe in den Medien erwähnten Kirchenaustrittzahlen, die erneut gestiegen sind, beziehen sich zwar auf das Jahr 2019, aber sie zeigen bereits eine wachsende Abwendung von den christlichen Kirchen, die durch das defensive Verhalten von Bischöfen und Priestern in der Coronakrise voraussichtlich noch verstärkt wird.
Gerade in der Diözese Münster gab es einen „Kirchenaustritts-Rekord“, wie sogar das kath. Bistumsblatt KuL vom 5. Juli auf der Titelseite berichtete.
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Was sich im März 2020 und besonders zum Osterfest z.B. in meiner münsterländischen Stadt Rheine abspielte, lässt eine weitere Austrittswelle befürchten. Auch bei mir entstand von Woche zu Woche verstärkt der Eindruck, die Kirche habe sich selbst in die Bedeutungslosigkeit manövriert und ihre Gläubigen im Stich gelassen.
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Dies umso mehr, als der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet ausdrücklich erklärte, keine Gottesdienste verboten zu haben. Vielmehr sei diese Entscheidung von den Bischöfen selber ausgegangen.
Das gilt auch hinsichtlich der fehlenden Osterfeierlichkeiten.
Die Geistlichkeit hatte doch einen wochenlangen Vorlauf, um geeignete Lösungen in der Coronakrise zu überlegen. Die Parks und Kirchenwiesen hätten eine Möglichkeit geboten, um bei gutem Wetter eine Ostermesse zu feiern.
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Teilweise waren die Kirchen im März und April in Rheine nicht einmal zum persönlichen Gebet geöffnet. Ich stand mehrmals tagsüber vor verschlossener Kirchentür.
Dazu kam der späte Start mit den Gottesdiensten, obwohl die Coronazahlen hier in Rheine und auch deutschlandweit schon längst gesunken waren.
Das alles hat mich immer mehr zermürbt und enttäuscht.
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Gerade in Krisenzeiten braucht es doch die Hirten, die sich fürsorglich und einsatzfreudig um ihre Herde kümmern.
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Unsere Autorin Cordula Mohr aus Rheine ist dreifache Familienmutter und leitet den Regionalverband Nordmünsterland der ALfA (Aktion Lebensrecht für alle)

Kommentare

9 Antworten

  1. Das Volk der Ideologen
    Das Volk der Dichter und Denker, so hat man die Deutschen einst bezeichnet. Wie man sie heute mit dem gleichen Recht bezeichnen muß, darüber mag man gar nicht nachdenken. Wie ist es nur zu diesem abgrundtiefen Sturz aus so steiler Höhe gekommen? Ein wenig hat diese Höhe selbst zu diesem beispiellosen Niedergang beigetragen. Genauer gesagt: […] mehr »

    https://jungefreiheit.de/kolumne/2011/das-volk-der-ideologe

    Die Kirche und das Naturrecht

    https://philosophia-perennis.com/2017/08/02/der-heilige-stuhl-der-islam-und-die-un-menschenrechtscharta/

    Der Theologe und Journalist und Philosoph David Berge mit seinem Weblog „Philosophia Perennis“

    https://philosophia-perennis.com/

    Warum es in der neuen Völkerwanderung die Ideen der „Philosophia Perennis“ braucht

    https://philosophia-perennis.com/2017/11/12/philosophia-perennis/

  2. Viele Gläubige, die vielleicht noch am Rockzipfel der Kirche hingen, werden wenig enttäuscht festgestellt haben, dass es auch ohne geht. Diese zurückzugewinnen wird schwer.

    Eine große Enttäuschung waren Oberhirten, die im vorauseilenden Gehorsam die Gotteshäuser dicht gemacht haben, – ohne ernsthaft Möglichkeiten des Gottesdienstbesuches ausgelotet zu haben.

    Die vor Ort verantwortlichen Herren wussten sich widerspruchslos hinter Baumärkten, Pflanzhöfen und Lebensmitteldiscountern einzuordnen. Dieses Verhalten lässt auf einen selbst gewählten Stellenwert ihrer Tätigkeit – nicht nur als „Oberhirten“ schließen, der diesen Herren noch lange anhaften und einen Fleck auf der Weste hinterlässt.

    Die Verärgerung über dieses Verhalten ist bei praktizierenden Katholiken groß.

    MfG

  3. Meiner Meinung war es nicht ganz so wie Herr Laschet behauptet. Zusammenkünfte wurden zuerst verboten und die Kirche hat gesagt: „Wir schließen uns dem selbstverständlich an“. Es wäre zunächst auch nichts anderes sinnvoll gewesen.
    Was „aufstößt“ ist, dass die Kirchenvertreter Herrn Laschet nicht widersprechen und in der evang. Kirche nicht für Gottesdienste gekämmpf wurde. Hinzukommen müsste, dass das Singen, jetzt auf Abstand, wieder ermöglicht wird. Ohne Singen – keine Kirche, etwas überspitzt ausgedrückt.
    Die online-Gottesdienste machen überdies den Gottedienstbesuch zu Hause bequem, was zu weiterer Schwächung der Kirche beiträgt und bei losem Kontakt zur Kirche, den Austritt für viele nahelegt. Die innerkirchlichen Auseinandersetzungen leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu.

    Da die Politik plant, ohne Impfung keine Aufhebung der Abstandsregel und Tragepflicht der Maske, kann wohl davon ausgegangen werden, dass Jahre vergehen, bis die Bevölkerung „durchgeimpft“ ist. Wer zum Gottedienst will, muß erheblichenn Willen aufbringen dies zu tun, möglicherweise eine Impfung über sich ergehen zu lassen, deren Erfolg noch nicht einmal feststeht.

    Die Folgen für die Kirchen sind im Augenblick nicht absehbar.

    1. Guten Tag,
      Herr Laschet hat sehr wohl recht, denn das Gottesdienstverbot wurde in den Kirchen – jedenfalls hier im Bistum Münster – schon v o r den staatlichen Maßnahmen öffentlich von der Kanzel verkündet.
      Ansonsten stimme ich Ihnen zu.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

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