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Ist Kardinal Müller eine „störrische Brut“?

Von Felizitas Küble

Das kirchenamtliche Kölner Domradio ist seit vielen Jahren auf einem linksprogressiven Kurs. Das zeigte sich wieder einmal beim Wochenkommentar von Ingo Brüggenjürgen:  https://www.domradio.de/video/papst-heiratet-wuppertal-maria-20

Wenn der Chefredakteur des Papstes umstrittene Äußerung, Kardinal Müller habe gute Absichten, sei aber „wie ein Kind“, ganz toll findet („was für ein wunderbarer Satz“), so kann er das halten wie ein Dachdecker bzw. wie einen Blumenstrauß, also egal, ob so herum oder anders herum.

Doch danach wird es merkwürdig. Zunächst informiert Brüggenjürgen seine Hörer und Leser darüber, daß Müller einer der „mächtigsten Männer der Weltkirche war“ (was auch zutrifft) und zudem „als konservativer Hardliner gilt“ – und das läßt dann wohl Schlimmstes befürchten?

Genau!

Der Domradio-Chef lobt Franzisus, weil er Müller von seinem Posten als oberster Glaubenswächter „souverän abservierte“.  Was daran „souverän“ sein soll, einen theologisch hochkompetenten Gelehrten loszuwerden, nur weil er nicht völlig stromlinienförmig mitschwimmt, erschließt sich nicht ohne weiteres.

Doch für Brüggenjürgen ist der „verdiente große Kurienkardinal“ immer noch für „verrückte Schlagzeilen“ gut und gibt sich „stur und trotzköpfig“. Klar doch: Was bei linken Zeitgenossen Beweis für einen herrlich kritischen, unabhängigen Geist ist, das gerät bei Konservativen ins Zwielicht.

Noch einmal lobt er das Papst-Zitat („herrlich“) – und fügt dann hinzu:

„Der Papst als Papa, der seine störrische Brut nicht vom Hof jagt, sondern – nun ja – liebevoll den Spiegel vorhält.“

Ob es wirklich sonderlich „liebevoll“ ist, eine theologische Kapazität wie Müller öffentlich lächerlich machen zu wollen („wie ein Kind“), sei dahingestellt. Daß es aber unverfroren ist, den einstigen Chef der Glaubenskongregation nur seiner kritischen Gedanken wegen als „störrische Brut“ zu bezeichnen, liegt auf der Hand.

Ja, so sieht sie aus – die besondere „Toleranz“ der Reformkatholischen!

Kommentare

0 Antworten

  1. Ist in der Kirche noch Platz für den Glauben?
    36 Lesermeinungen

    Kardinal Müller wurde daran gehindert, in der Bochumer Kirche St. Elisabeth zu reden. Elisabeth Hartmann-Kulle von Maria 2.0: Kardinal Müllers Meinungen seien menschenverachtend. Ein Gastkommentar von P. Engelbert Recktenwald FSSP [mehr]

    http://www.kath.net/news/69695

    Aktuelles 12 November 2019, 13:00
    Der Große Lügner zerstört aus Neid und Hass auf den Gottessohn
    13 Lesermeinungen

    Franziskus in Santa Marta: der Teufel sät Hass und zerstört den Menschen, weil Gott Mensch geworden ist wie wir. Wer sagt, der Teufel existiert nicht, widerspricht der klaren Aussage des Evangeliums. Von Armin Schwibach [mehr]

    http://www.kath.net/news/69704

    Franziskus würdigt Benedikt XVI. als „Theologen und Hirten“
    2 Lesermeinungen

    Lob für seinen Vorgänger bei Verleihung des Ratzinger-Preises an kanadischen Politikwissenschaftler und Philosophen Charles Taylor sowie Theologen Paul Bere (53) aus Burkina Faso
    [mehr]

    http://www.kath.net/news/69684

  2. Hallo Bernhard,

    natürlich haben Laien in der katholischen Kirche theologisch nichts zu sagen. Auch das Depositum fidei ist unter dem Beistand des Heiligen Geistes auszulegen und zu verkünden. Und sowohl Auslegung als auch autoritative Verkündung ist dem kirchlichen Lehramt vorbehalten. So bestimmt das 1. Vat. Konzil:

    „Mit dem göttlichen und katholischen Glauben muss man nun an all dem festhalten, was das geschriebene oder überlieferte Wort Gottes enthält und die Kirche als von Gott geoffenbart zu glauben vorstellt – sei es in feierlichem Lehrentscheid, sei es in Ausübung ihres gewöhnlichen allgemeinen Lehramtes.“

    Und das geschieht nie durch Laien. Den Laien bleibt die Aufgabe, das Glaubensgut in eine echte religiöse Praxis umzusetzen, nachdem sie zuvor autoritativ darüber belehrt wurden.

    1. Guten Tag,
      einerseits haben Sie recht, andererseits ist es eine einseitige Sicht, denn gibt es in der kath. Kirche seit jeher (!) die Lehre vom „sensus fidei“ (Glaubenssinn) des Gottesvolkes, also der Gläubigen aus Klerikern und Laien – eine Art innere, übernatürliche, von GOTT gewirkte Erkenntnis.
      Auf Wikipedia heißt es dazu: „Sensus fidei fidelium ist ein Begriff der römisch-katholischen Theologie.“  https://de.wikipedia.org/wiki/Sensus_fidei
      Zudem wurden etliche Frauen zu Kirchenlehrerinnen (!) ernannt, zB. Katharina von Siena oder die „große“ (Avila) und die „kleine“ hl. Theresia (Lisieux), Hildegard zur „Prophetin der Deutschen“ usw.
      Katharina war nicht einmal eine klausurierte Nonne. Sodann gibt es die „Patroninnen Europas“ wie Edith Stein oder Brigitta von Schweden.
      Der größte Theologe der katholischen Kirche, Thomas von Aquin, war zwar Dominikanermönch, aber kein Bischof, von daher kirchenrechtlich kein „Lehramtsinhaber“. Trotzdem ist seine Theologie grundlegend für die Kirche geworden, ebenso seine Philosophie.
      Freundlichen Gruß!
      Felizitas Küble

      1. Der Heilige und Kirchenlehrer Augustinus war Platoniker nach Platon (wie nach ihm auch der Heilige und Kirchenlehrer Albertus Magnus als Lehrer des Thomas von Aquin und der Priester und Renaissance-Humanist und Hermetiker Marsilio Ficino usw.). Der Heilige Nikolaus von Oresme war ein christlicher Neuplatoniker und dennoch immer noch Scholastiker nach Thomas von Aquin. Auch Kardinal Nikolaus von Kues als Cusanus war Neuplatoniker wie Dionysios Areopagita und der Dichter Dante Alighieri und so weiter.
        Bei den orthodoxen und orientalischen Kirchen des Ostens bzw. Ostkirchen sind nach wie vor Justin der Märtyrer als Kirchenlehrer und Kirchenvater mit der von ihm nach Philo(n) von Alexandrien begründeten Logos-Theologie und auch der Heilige Irenaeus von Lyon der dessen Logos-Theologie von ihm übernahm und weiterentwickelte, die bedeutendsten und ursprünglichen Theologen des Christentums bzw. auch des Urchristentums, in dem die vollständige Septuaginta-Bibel mit der darin enthaltenen „Weisheitsliteratur“ noch die Volksbibel des frühen Christentums bzw. Urbibel des Urchristentums noch vor den Evangelien war. Siehe auch den jüdischen Theologen Philo(n) von Alexandrien als Merkaba-Mystiker und hermetischer Philosoph im frühen ursprünglichen Christentums.

    2. Erst mal muss ich sagen: Ihr Selbstbewusstsein möchte ich haben! Sie sind kein katholischer Theologe und nicht einmal katholischer Christ, trotzdem glauben Sie, es besser zu wissen.

      Zum Thema: Natürlich liegt die Bewahrung des rechten Glaubens beim Lehramt. Es geht aber in erster Linie um die Bewahrung. Die katholische Lehre ist ein organisch gewachsenes Gebilde. Sie kann nicht willkürlich verändert werden. Und wenn irgendein Bischof (und sei es der Papst) das versucht, müssen alle Gläubigen, auch die Laien, dagegen Widerspruch einlegen. Und in den von Ihnen aufgeführten Fällen geht es ja gar nicht immer um die Lehre, sondern oft um den persönlichen Lebenswandel diverser Bischöfe.

      Ich bin kein Freund von Michael Voris und kann allgemein dieser „laiischen Selbstgerechtigkeit“ – wie Selbstgerechtigkeit allgemein – nicht viel abgewinnen. In diesem einen Punkt liegen Sie aber nicht ganz richtig.

  3. Satire und Abgefahrenes

    Schwedischer Professor mit Rezept gegen den Klimawandel: Menschenfleisch essen!

    (David Berger) Die Wiederentdeckung des Kannibalismus (Tote Menschen essen) sieht ein bekannter schwedischer Professor als die Lösung, um den Klimawandel aufzuhalten. Wir denken mit Hilfe der „Grünen Jugend“ sein Konzept weiter und fragen: Sollten wir vor dem Aufessen der Leichen nicht auch noch Sex mit ihnen haben?

    https://philosophia-perennis.com/2019/09/08/schwedischer-professor-mit-rezept-gegen-den-klimawandel-menschenfleisch-essen/

    https://philosophia-perennis.com/

    Kölner Kardinal Woelki: Klares Nein zum Priestertum der Frau
    Catholica 9. September 2019
    0
    (David Berger) Mehr als tausend Gläubige haben am gestrigen Sonntagabend in einer feierlichen Lichterprozession das Gnadenbild der „Schwarzen Muttergottes“ durch die Straßen Kölns begleitet. Zuvor hatte der Kölner Kardinal Rainer M. Woelki in einer Aufsehen erregenden Predigt, davor gewarnt, die Kirche dem Zeitgeist angleichen zu wollen. Eine klare Absage erteilte er den Forderungen nach einem Priestertum der Frau.

    https://philosophia-perennis.com/2019/09/09/koelner-kardinal-woelki-klares-nein-zum-priestertum-der-frau/

    Islamisierung
    Islamistische Attacke gegen islamkritischen Infostand in Dresden (Video)
    31. August 2019

    https://philosophia-perennis.com/2019/08/31/islamistische-attacke-gegen-infostand-in-dresden-gegen-moscheebau-video/

    Islamisierung
    „Für viele nicht-muslimische Schüler unerträglich“: Eine Lehrerin aus NRW packt aus
    28. August 2019

    https://philosophia-perennis.com/2019/08/28/fuer-viele-nicht-muslimische-schueler-unertraeglich-eine-lehrerin-aus-nrw-packt-aus/

  4. Eine solche Wortwahl verbietet sich für den Chefredakteur eines (katholischen) Radiosenders. Es fällt auf ihn zurück.
    Es ist ein Unterschied, ob ich in meinem Privatbereich infolge von Frust, Stress oder Wut etwas äussere oder dies offiziell und für alle hörbar im Radio tue.
    Was wäre, wenn ein sog. Rechter von „störrischer Brut“ gegenüber einer öffentlichen Person redete?
    Die Empörung wäre riesengroß!

  5. Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen bemerkt gar nicht – oder will nicht bemerken -, wie Papst Franziskus sich selbst irgendwo hintritt, wenn er meint, Kardinal Müller sei „wie ein Kind“. Welches Glück für Kardinal Müller! Sagt nicht Jesus Christus im Evangelium: „Wenn ihr nicht werden wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen.“

  6. Es bleibt wohl ein Rätsel, wie der Herr Chefredakteur an seinen Job gekommen ist. Billige Polemik, eitler Klamauk, garniert mit Ahnungslosigkeit….damit kann man es, auch unter Kardinal Woelki wohl weit bringen. Wenn man bedenkt, dass diese Pöstchen auch noch aus Kirchensteuermitteln „entlohnt“ werden, dann kommt einem das Frühstück wieder hoch.

  7. In der katholischen Kirche findet schon seit Längerem ein Hauen und Stechen statt und zwar von allen Seiten. Linke gegen Konservative. Aber auch besonders Konservative gegen Linke und fast gegen den gesamten Klerus wie z.B. bei Michael Voris und seiner Internetpräsenz „churchmilitant.com“ sowie die von ihm auf youtube freigeschalteten Videos mit der Überschrift „The Vortex“ = „der Wirbel“, in denen er angebliche Lügen und Verdrehungen gegen den katholischen Glauben aufdeckt.. Dabei stechen diese konservativen Kritiker dadurch heraus, dass sie sich selbstverständlich im Besitz des wahren katholischen Glaubens wähnen, den sie gegen böse Bischöfe und gegen den derzeitigen Papst verteidigen müssen. Da werden der Papst und werden reihenweise Bischöfe zum Rücktritt aufgefordert. Bischöfe und andere Geistliche werden als „predator priests“ = „Raubtier-Priester“ öffentlich gebrandmarkt. Usw. usf.

    Letztlich wird die Sicht vertreten, dass die katholischen Laien den Klerus zur Umkehr und zur Aussonderung böser Geistlicher bewegen müssen. Es werden theologisch relevante Äußerungen von Päpsten und Bischöfen als böse und unkatholisch in der Luft zerrissen, obwohl gerade die theologische Deutungshoheit des Klerus im katholischen Glauben für Laien unangreifbar ist.

    Da tun sich innerkatholische Abgründe auf, die das bei Weitem übertreffen, was außerhalb der katholischen Kirche an Kritik geübt wird.

    1. Ja, ich habe auch den Eindruck, manche konservative Kreise sind der Ansicht, „dass die katholischen Laien den Klerus zur Umkehr und zur Aussonderung böser Geistlicher bewegen müssen.“ Auch kath.net schlägt nach meiner Einschätzung in diese Kerbe.

      Aber nein, die „theologische Deutungshoheit“ ist für Laien nicht „unangreifbar“. Streng genommen, geht es hier nicht um Deutungshoheit, sondern um das, was vorher schon als Kern des katholischen Glaubens festgestellt worden ist.

      Und nein, das übertrifft nicht das, was „außerhalb der katholischen Kirche an Kritik geäußert wird“. Das ist noch ein anderes Kaliber. Außerdem ist interne Kritik immer etwas anderes als externe Kritik.

    2. Ja, so, wie Sie es beschreiben, empfinde ich es auch. Als am Freitag in der hl. Messe gesungen wurde: „der uns als seine Kirche liebt, ihr Einigkeit verleiht“, habe ich innerlich gezuckt. Mir ist der hl. Paulus in den Sinn gekommen: „wenn ihr…kratz und beißt, passt auf, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt“. (Galaterbrief) Es gibt in den paulinischen Briefen viele Mahnungen des Apostels, an die sich die kirchliche Obrigkeit und auch manche der sich gut katholisch glaubenden Laien nicht halten, nicht halten möchten? Ich denke nicht, dass sich in der Gestalt, wie sich die Kirche derzeit darstellt, Menschen für Jesus Christus und die katholische Kirche begeistern lassen. Bei mir hat die Art des Miteinanderumgehens in der Gemeinde eher das Gegenteil bewirkt; meine Begeisterung ist dahin.

  8. Der Herr Chefredakteur versucht, auf Kosten von Kardinal Müller ein wenig zu leuchten, der sich zu diesem Unsinn hoffentlich nicht äußert. Das würde Herrn Brüggenjürgen sicher gefallen, wenn sein bescheidener geistiger Ausritt von einer Größe wie Kardinal Müller wahr genommen würde.

    Für mich ist das nicht mehr als Gefasel, das mit ein paar disqualifizierenden Sprüchen garniert wurde. Am Ende wird sich zeigen, wer die „störrische Brut“ war und „abserviert“ werden muss.

    MfG

    1. Vom „Domradio“ zum „Doofradio“? Aber hinter dem Chefredakteur leuchtet es doch purpurfarben? Beschmeißen die sich jetzt gegenseitig mit Dreck?

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