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Katholischer Familienbischof besorgt wegen EKD-Papier zu Ehe und Familie

Bischof Tebartz-van Elst verteidigt christliche Ehelehre

Das Kölner Domradio veröffentlichte am heutigen Donnerstag (20.6.) in seinem Online-Portal ein Interview mit „Familienbischof“ Franz-Peter Tebartz-van Elst über das „erweiterte Familienbild“ der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland), wie dies im jüngsten Positionspapier zum Tragen kam. Das Interview mit dem Oberhirten des Bistums Limburg führte Jan-Hendrik Stens.

Dr. Tebartz-van Elst erklärte einleitend, die deutschen Bischöfe seien „besorgt sind über die Entwicklung, die sich in diesem sogenannten Orientierungspapier zeigt“. Seine Begründung:

Gemälde: Evita Gründler
Gemälde: Evita Gründler

„Es führt im Ergebnis zu einer sehr starken Relativierung der lebenslang gelebten Treue in Ehe und Familie. Es macht uns Sorge, dass Ehe hier gerade in ihrer unverwechselbaren Bedeutung geschmälert wird. Es stellt sich zudem die Frage: Glaubt man selbst nicht mehr daran, dass Ehe in lebenslanger Treue möglich ist?“

Sodann beruft sich der Limburger Oberhirte auf das biblische Zeugnis und erwähnt, daß das christliche Eheverständnis ein notwendiger „Kontrast“ für die heutige Zeit sei:

„Ausgehend von der Heiligen Schrift, die uns mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern verbindet, können wir besonders aus dem Neuen Testament so viel ermutigende Impulse gewinnen, die uns überzeugen sollten, dass es möglich ist, diesen Lebensentwurf als Abbild der Bundestreue Gottes zu den Menschen zu leben.

In diesem Sinne ist christlich gelebte Ehe und Familie in lebenslanger Treue durchaus ein kontrastierender Lebensentwurf in einer Gesellschaft, die das zunehmend anders sieht.“

Sodann betont der Bischof die Einzigartigkeit und Heiligkeit der Ehe:

„Als Sakrament ist die Liebe und Treue der Ehepartner Zeichen für die dauerhafte Liebe und Treue Gottes zu uns Menschen. Auch die Offenheit für Nachkommenschaft, die Möglichkeit, Kindern das Leben zu schenken, ist nun einmal etwas Wesenhaftes für christliche Ehe und Familie.“

Auf die Frage nach der Zukunft der Ökumene angesichts wesentlicher Unterschiede zwischen den Konfessionen antwortet der katholische Familienbischof:

„Es ist wichtig und hat sich bewährt, dass wir regelmäßig miteinander im Gespräch sind – auch da, wo es kontroverse Überzeugungen gibt. Sorge bereitet mir zu sehen, wie wir schon vor Jahren, z.B. bei bioethischen Herausforderungen, nicht mehr zu gemeinsamen Standpunkten gelangt sind. Wir kommen offenbar bei essentiellen Fragen, zu denen das Zeugnis von Christen in unserer Gesellschaft gefragt ist, immer weniger zusammen.

Ich halte es für wichtig, dass wir im Gespräch darüber sind, aber würde mir wünschen, dass wir auch inhaltlichen näher zusammenkämen. Gerade der biblisch bezeugte Wert von lebenslanger Treue in Ehe und Familie müsste doch eine höhere Wertschätzung erfahren.“

Damit hat der „Familienbischof“ des deutschen Episkopats wesentliche Kernpunkte des katholischen Ehe-Verständnisses vorgetragen  –  wenngleich in sprachlich sehr zurückhaltender Weise; zudem hat er die Belastung angesprochen, die das EKD-Papier für die Ökumene bedeutet.

Mit Recht verweist er den Protestantismus auf die Heilige Schrift und auf die dort bezeugte göttliche Schöpfungsordnung, die nicht zur Disposition steht und keineswegs der Willkür kirchlicher Funktionäre unterliegt; sie ist vielmehr zugleich die natürliche Lebensordnung der Menschen, die im Dienst der Liebe, der Treue und der Fruchtbarkeit steht.

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster

Kommentare

4 Antworten

  1. Schön und gut –ABER seit Jahren haben wir von unseren Bischöfen keinen Hirtenbrief zum Thema „Famlie“ gehört, und IMMER NOCH kommt kein Wort zur unseligen „Königsteiner Erklärung“.

  2. Hallo,
    dieser Beitrag verweist auf das Dilemma der Ökumenebemühungen, da sich die EKD immer weiter von den Positionen der kath.Kirche und der Hl.Schrift entfernt! Dies ist jedoch nichts Neues sondern eine zwangsläufige Folge einer Exegese, die letztlich jegliche Gültigkeit von missliebigen Aussagen der Hl. Schrift seit 200 Jahren systematisch weg-und uminterpretiert hat.Die kath.Exegese bemüht sich ebenfalls in dieser Hinsicht. Das Lehramt schaut zu und die Bischöfe üben sich scheinbar in Toleranz und Verständnis. Siehe hierzu das neueste Buch von Klaus Berger „Die Bibelfälscher“ und Du brauchst Dich über nichts mehr zu wundern!! Jedenfalls der Hinweis an die EKD auf die „Legenden“ und „historisch nicht existenten Aussagen“ der Schrift erscheinen dort wohl eher wenig überzeugend.

    Gruß
    Freund der Wahrheut

  3. Gerade habe ich diesen Kommentar von EB Dyba über die Familie entdeckt:

    „Abendzitat CCXLI. – Dyba – Familie
    20/06/2013

    “Familie – wir wissen, wie die heutige Gesetzgebung die Zerreißung der Familien begünstigt. Wir wissen, wieviele ”Ehen ohne Trauschein” heute ja man kann gar nicht sagen ”geschlossen” werden, denn sie werden ja nicht geschlossen. Ehen ohne Trauschein – was heißt das eigentlich? Ohne Trauschein – das heißt, da sind Menschen, die sich nicht rauen und sich deshalb auch nicht trauen lassen. Wo aber kein Trauen ist, da ist auch keine Treue. Und da kann die Nestwärme und die Sicherheit, die Kinder brauchen, um heute aufzuwachsen, ja nie entstehen. Solange es um die beiden geht, ist es noch eine Sache. Aber wenn wir nach dem Nachwuchs aus solchen Probeverhältnissen fragen, ja, entweder darf der Nachwuchs gar nicht zur Welt kommen, oder – wo der Mut ist, daß da Kinder doch zur Welt kommen dürfen – kommen denn die nicht schon als Vollwaisen auf Widerruf zur Welt? Denn wo der Vater jederzeit seinen Hut vom Nagel nehmen und dagen kann, das war’s und die Mutter sich mit einem neuen Freund davonmachen kann, wo bleibt da das Recht des Kindes auf eine sichere, glücklichere Jugendzeit?” -Erzbischof Johannes Dyba, Marianischer Weltkongreß 1987 in Kevelaer.

    http://exsurgedomine.wordpress.com/

  4. „…….. wenngleich in sprachlich sehr zurückhaltender Weise;“

    Ja, die Sprache ist sehr zurückhaltend. Ich frage mich, wie hätte sich EB Dyba zu diesem Thema geäußert?

    Eine solche weiche Sprache, die zudem von Kollegen und Kirchenfunktionären bald weichgespült wird, dringt nicht in das Bewußtsein der Öffentlichkeit und um in der Versenkung zu verschwinden, ist das Thema für unsere und die Zukunft der Kirche zu gravierend.

    „Matthaeus 5:37 Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, ist von Bösem.“

    Unsere Bischöfe haben sehr wenig Gottvertrauen. Sie fürchten sich vor der Welt.

    Gute Ansätze zeigt Bischof Voderholzer aus Regensburg. (Donum Vita, ZK). Ich bin gespannt, ob er sich zurückpfeifen läßt.

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