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Münster: Katholische Lebensrechtler beten seit 22 Jahren monatlich für die Ungeborenen

BILD: Einige Teilnehmer der Gebetswache in Münster am 22. Juli 2023

Von Felizitas Küble

Am 22. März 1946 starb der „Löwe von Münster“, Kardinal Clemens August Graf von Galen, der todesmutige Bischof von Münster, der gegenüber der NS-Diktatur unbeugsam für die Gebote Gottes eintrat, besonders für das Lebensrecht der von Euthanasie bedrohten Behinderten und unheilbar Kranken.

Im Gedenken an diesen tapferen Oberhirten führt die in München ansässige Initiative „Helfer für Gottes kostbare Kinder“ in einigen deutschen Städten monatlich eine „Vigil für das Leben“ durch.

Es handelt sich um monatliche Gebets-Mahnwachen vor Abtreibungskliniken, -praxen oder Beratungsorganisationen wie der abtreibungsfreundliche Verband „pro familia“ (der eigentlich „contra familia“ heißen müßte).

Dabei beginnt die Vigil in der Regel mit einer hl. Messe in einer Kirche und führt dann mit einer kleinen Prozession zum „Ort des Geschehens“. Meist ist es die gegenüberliegende Straßenseite, dort wird Halt gemacht  – und die Gläubigen beten weiter gemeinsam den nächsten Rosenkranz.

BILDER: Hinterer Teil einer Vigil-Prozession mit Polizeischutz (Wagen am Ende)

Das Wort „Vigil“ stammt aus dem nächtlichen klösterlichen Stundengebet und wurde für diese Mahnwache gewählt, weil sie an diese gottfernen Stätten der „Finsternis“ das Gebet und die Fürbitte für die ungeborenen Kinder und ihre Mütter tragen soll.

Wer nicht mehr gut auf den Beinen oder sonstwie an der Teilnahme verhindert ist, aber das wichtige Anliegen mitträgt, bleibt nach der hl. Messe weiter in der Kirche zur eucharistischen Anbetung und gemeinsamem Rosenkranz. Damit sollen die aktiven Lebensrechtler gleichsam geistlich begleitet und mit dem Segen von oben gestärkt werden.

In Münster finden diese monatlichen Vigilien bereits seit 22 Jahren  statt – und zwar in besonderer Würdigung des Kardinal von Galen stets am 22. Tag des Monats (außer wenn der 22. auf einen Sonntag fällt, dann wird der Samstag genommen).

Ähnliche Gebetswachen gibt es auch in anderen Städten, teilweise freilich in anderer Form (z.B. in Pforheim und Frankfurt durch die Initiative „40 Tage für das Leben“).

Die Ampel-Regierung hatte bereits angekündigt, die Gehsteigberatung für Schwangere als angebliche „Gehsteigbelästigung“ verbieten zu wollen, was vor allem auf die Grünen zurückgeht, denen diese Lebensrechts-Initiativen schon seit jeher ein Dorn im Auge sind. Allein schon der unsachliche Ausdruck „Belästigung“ spricht Bände.

Aber auch Gebetswachen wollen die Rotgrünen untersagen und eine Art „Bannmeile“ um Abtreibungsstätten errichten.

Allerdings hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig diesem Ansinnen eine deutliche Absage erteilt, denn es hat die Gebets- und Mahnwachen unlängst ausdrücklich gebilligt.

In Münster sind diese Vigilien zunächst vor Abtreibungspraxen durchgeführt worden  – und nachdem diese ihre Tätigkeit insoweit einstellten, wurden sie unweit der Pro-Familia-Beratungsstelle veranstaltet.

BILD: Auch von vorne wurde der Gebetszug durch Polizeibeamte geschützt

Am 22. Juli war es wieder soweit:

Morgens um 9 Uhr trafen sich die Lebensrechtler im Paulus-Dom von Münster zur hl. Messe. Manchmal folgt ein Gebet am Kardinal-von-Galen-Denkmal auf dem Domplatz.

Um 10 Uhr startet die Prozession ab der Lambertikirche   – es waren diesmal 15 Gläubige, darunter drei katholische Geistliche  –  durch die Innenstadt, an einigen Kirchen vorbei durch die grüne Promenade in Richtung Pro-Familia-Beratungsstelle an der Ludgeristraße. Nach der Mahnwache geht es zurück zum Dom, wo die Gebete ihren Abschluß finden.

Seit einiger Zeit kommt es immer wieder zu Störversuchen   – etwa durch aggressive Parolen mit einem lautstarken Megaphon  –  seitens gegnerischer Aktivisten.

BILD: Protestler mit einem Papp-Schild: „Fundamentalisten abtreiben“ am 22. Juni 2023

Um diese linke Szene im Zaum zu halten, wird die gesamte Vigil seitdem vom Polizeischutz begleitet.

Am 22. Juli begleiteten zwei Polizeiwagen die Lebensrechtsaktion, zusätzlich waren Beamte auf dem Fahrrad und zu Fuß im Einsatz.

Die Zahl der protestierenden Abtreibungsbefürworter nimmt zu. Waren es am 22. Juni nur ein halbes Dutzend Frauen und Männer (davon fast alle vermummt), so erhöhte sich deren Zahl einen Monat später  – also am 22. Juli  –  auf etwa das Zehnfache, diesmal jedoch formal weniger „wild“ mit einer angemeldeten Versammlung genau auf der anderen Seite des Ludgerikreisels (und weitgehend unvermummt).

Vermutlich ist „Pro Familia“ aus taktischen Gründen über die linke Solidarität gar nicht sonderlich glücklich, denn diese Abtreibungsaktivisten machen den Polizeischutz notwendig und vermehren damit die öffentliche Aufmerksamkeit für die ansonsten eher unscheinbare Vigil.

Am 22. Juli wurde die Lebensrechtler-Mahnwache etwa eine Viertelstunde lang immer wieder von einer Kamerafrau gefilmt, die vermutlich von einer Fernsehstation damit beauftragt worden ist (siehe letztes Foto). Die Dame ging danach auf den gegenüberliegenden Platz zu den Gegendemonstranten und filmte dort weiter.

Unsere Autorin Felizitas Küble leitet beruflich den KOMM-MIT-Verlag und ehrenamtlich das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt

HINWEIS: Bereits heute    – am Tag unserer Veröffentlichung  – hat die evangelische Nachrichtenagentur IDEA über diese Vigil berichtet und dabei weitere Fotos verwendet: https://www.idea.de/artikel/22-jahre-vigil-fuer-das-leben-in-muenster

 

Kommentare

7 Antworten

  1. Genauso lange schon beten wir in Nürnberg vor dem Nordklinikum, von Anfang an unter Polizeischutz. Wir pflegen einen freunschaftlichen Umgang mit der Polizei und sie mit uns.

  2. 22 Jahre gibt es schon diese Vigil. Mein Respekt.
    In Münster gibt es, soweit ich informiert bin, keine Abtreibungspraxis mehr. Der letzte Abtreibungsarzt hat keine Nachfolger gefunden.
    Die Uniklinik in MS macht, soweit ich informiert bin, Abtreibungen bei medizinischer Indikation.
    Es ist erstaunlich, dass sich kein Abtreiber mehr findet.
    Ich könnte mir vorstellen, das Gebet wirkt.

    Wir haben nur durch die Ankündigung von Gebet und Mahnwachen im Jahre 2009 in unserer Stadt einen Abtreibungsarzt „verjagt“.
    Das mit dem Gebet und den Mahnwachen war ihm zu heikel und er ist dann in eine andere Stadt gegangen.
    Damals sprachen wir auch mit dem Eigentümer des Gebäudes, in welcher der Abtreibungsarzt seine Praxisräume anmietete.
    Dieser war auch nicht erfreut und war froh, daß es uns gab. Er wusste von nichts. Der Arzt sagte beim Erstgespräch mit dem Vermieter: ich nehme hier kleine Operationen an Frauen vor. 2 x in der Woche.
    Von dem Narkosearzt, der von dem Abtreiber einberufen wurde, erfuhren wir, dass es Abtreibungen waren, die der Arzt fälschlich als „kleine operative Eingriffe“ titulierte.

    Den Narkosearzt kannte der Augenarzt, der auch in dem Gebäude war. Und dieser Augenarzt war in der ALfA (Aktion Lebensrecht für. Alle).
    Dem Narkosearzt gefiel es überhaupt nicht, bei den Abtreibungen beizuwohnen.
    Leider fand der Arzt neue Räume, um sein Verbrechen fortzuführen . Jedoch nicht in unserer Stadt.

  3. Auf dem Hauptbild sind vor allem Teilnehmer der CJC Malgarten.

    Die CJC Malgarten ist im Internet gut zu finden. Bezüglich des Lebensschutzes besonders informativ unter „Aktuelles“, dort bitte ganz durchscrollen.

  4. Mein lieber Scholli, da fliegt einem glatt der Hut vom Kopf. Wer ist denn diese Garde des untergehenden Abendlandes? Kann das Mal wer der Kirche melden und denen die Bilder wegnehmen?

    1. Guten Tag,
      schminken Sie sich mal bitte Ihre Ironie ab und machen Sie die Augen auf, dann erübrigt sich Ihr süffisanter Kommentar.
      Freundlichen Gruß
      Felizitas Küble

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