Jakob Augstein würdigt katholische Kirche und Papst
Der Verlagsleiter der politischen Wochenzeitung „Der Freitag“, Jakob Augstein, betrachtet den Papst als wichtige Instanz in puncto Ethik, denn Politik und Moral seien nicht immer deckungsgleich, so der Publizist in einem aktuellen Beitrag auf „Spiegel“-online.
Dabei befaßt sich Augstein kritisch mit gentechnischen Selektionen ungeborener Kinder wegen der Fahndung nach Mißbildungen – und meint hierzu: „Es kann nicht schaden, in Rom einen sitzen zu haben, der mit uns über die „Conditio Humana“ spricht.“ – Dies gelte erst recht in einer Zeit, „in der wir glauben, uns mit nichts abfinden zu müssen, in der wir für alles vorsorgen wollen und keine Gefahr mehr laufen mögen – und am Ende doch alle sterben“.
Den Boykott der Papstrede im Parlament durch linksgerichtete Abgeordnete findet Augstein „pubertär“. Immerhin sei die katholische Kirche die älteste Institution der Welt und verdiene Respekt: „Ob es uns gefällt oder nicht: wir Abendländer entstammen alle ihrem Schoß.“